Jahresbericht 2007 - Cusanuswerk

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Bildungsveranstaltungen Dr. Anne Kober, Frankfurt/Main > Schuss, Aufbäumen, Fall? – Lebensende im Kino Exkursion in die Kunsthalle Recklinghausen: Zum Sterben schön? Sterben und Tod in der Kunst des 20. Jahrhunderts Dr. Hans-Jürgen Schwalm, Stellv. Direktor der Museen der Stadt Recklinghausen Kabarettabend: Dr. Christoph Coch, Bonn, und Hubert Mantz, Saarbrücken > Ende gut – alles gut? oder: Niemals heilt man so ganz Zweite Woche Vorträge: Prof. Dr. Lukas Radbruch, Klinik für Palliativmedizin im Universitätsklinikum Aachen > Palliativmedizin zwischen Sterbebegleitung und Sterbehilfe Prof. Dr. Henning Radtke, Leibniz Universität Hannover > Das Lebensende – juristische Probleme aktueller medizinethischer Fragestellungen Dr. Heike Baranzke, FriedrichWilhelm-Universität Bonn > Tötung auf Verlangen und Beihilfe zum Suizid Workshopgespräche: Moderation: Andrea Schaeffer, Bonn > Die Sicherung eines menschenwürdigen Sterbens als Herausforderung in Deutschland Politisches Abendgespräch: Christa Nickels, Parlamentarische Staatssekretärin a.D., Geilenkirchen > Sterben und Tod. Ethische Dilemmata als politische Herausforderung Liederabend (gestaltet von Stipendiaten der Musikerförderung): Mareike Braun, Hannover (Mezzosopran), und Wolfgang Kick, Berlin (Klavier) > Oft denk‘ ich, sie sind nur ausgegangen 38
C Ferienakademie II Thema: Ende eines Sonderwegs? Zur These von der postsäkularen Gesellschaft Zeit: 22. Juli bis 3. August <strong>2007</strong> Ort: Schloss Spindlhof, Regenstauf Teilnehmer/innen: 67 Geistliche Begleitung: Dr. Andrea Pichlmeier Leitung: Dr. Ingrid Reul Die Ferienakademie ging von der Frage aus, ob die erhöhte öffentliche Aufmerksamkeit, die in unserer Zeit gegenüber religiösen Themen zu beobachten ist, eine Renaissance des Religiösen im gesellschaftlichen Diskurs spiegelt. Hat Europa die „postsäkulare Phase“ erreicht, von der Jürgen Habermas spricht? Sicher besteht zunächst einmal ein allgemeines Informationsbedürfnis angesichts einer weltweiten Entwicklung, die bewusst macht, dass religiöse Faktoren auch in modernen Gesellschaften weitreichende Wirkungen haben können. In der Auseinandersetzung mit Fundamentalismus und Terrorismus wird dies besonders deutlich – wie auch in der Debatte über Religions- oder Werteunterricht an Schulen, in der Kontroverse über die Verfassung der Europäischen Union oder allgemein in der Erfahrung, dass die Begegnung von Christentum und Islam in Europa kulturelle und auch politische Konsequenzen hat. Bei der Beobachtung einer erhöhten Aufmerksamkeit für religiöse Themen in der Gesellschaft der Bundesrepublik setzt die These von Jürgen Habermas an, auf die sich der Titel der Ferienakademie bezog. Als „postsäkulare Gesellschaft“ bezeichnet Haberrmas einen Zustand, der die säkulare, im Gefolge der europäischen Aufklärung entstandene Gesellschaft ablöst. Es geht dabei vor allem um Fragen der Legitimation im Kontext einer Verhältnisbestimmung von Vernunft und Religiosität. Zunächst galt es, sich darüber zu verständigen, was denn die „säkulare“ Gesellschaft kennzeichnet: Im historischen Rückblick wurde nach dem Säkularisierungsparadigma gefragt, das sich mit der gesellschaftlichen und politischen Entwicklung Europas seit der Aufklärung verbindet. Unter verschiedenen Aspekten – etwa im Blick auf rechtliche Fragen, auf neuere Entwicklungen christlicher Philosophie, auf religionssoziologische Veränderungen oder auf das Verhältnis von wissenschaftlichem und religiösem Sprechen – ging es dann um die Verhältnisbestimmung von Vernunft und Religiosität in der gegenwärtigen Gesellschaft und damit auch um die Anschlussfähigkeit religiöser und säkularer Diskurse. Ein Vergleich mit dem Verhältnis von Religiosität und Pluralismus in den USA rundete das Bild ab. Ob – und, wenn ja, unter welchen Kriterien – von einer „postsäkularen“ europäischen Gesellschaft die Rede sein könne, – dies wurde im Verlauf der Akademie kontrovers diskutiert. Ein eindeutiges Ergebnis festzuhalten, war nicht als Ziel formuliert, doch eine 39
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