Jahresbericht 2007 - Cusanuswerk
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Es ist außerordentlich schwierig, der Bevölkerung mögliche Vorteile der Grünen Gentechnik<br />
zu vermitteln. Dies liegt vor allem daran, dass die derzeit auf dem Markt befindlichen<br />
gentechnisch veränderten Pflanzen vor allem den Landwirten nützen. Momentan<br />
werden neue Sorten mit einem unmittelbaren Nutzen für den Verbraucher entwickelt,<br />
die beispielsweise gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe wie Omega-3-Fettsäuren enthalten.<br />
Fehlender Verbrauchernutzen bei als unkalkulierbar wahrgenommenen Risiken<br />
führt zu einer ablehnenden Haltung in weiten Teilen Europas. Interessanterweise ist<br />
die Einstellung von Verbrauchern zur grünen Gentechnik vollständig resistent gegenüber<br />
kommunikativer Einflussnahme. Jeder Versuch, für ein „besseres Verständnis“ der<br />
Gentechnik zu werben, kann vom Verbraucher leicht als Angriff auf sein persönliches<br />
Werte-System gedeutet werden.<br />
In der diesjährigen Fachschaftstagung Chemie/Biologie wurde ein Bogen gespannt von<br />
heutigem, eher klassischem Pflanzenschutz, über konkrete Beispiele nachwachsender<br />
Energieversorgung und deren Verwendung bis hin zum Schwerpunkt der Tagung, der<br />
Grünen Gentechnik. Es ist gelungen, führende Vertreter aus Wissenschaft, Industrie und<br />
staatlichen Institutionen als Referenten zu gewinnen, die unterschiedliche Aspekte des<br />
Pflanzenschutzes und der Grünen Gentechnik beleuchteten. Besonders hervorzuheben<br />
sind die vielen hochinteressanten Diskussionen während und nach den Vorträgen, bzw.<br />
in den Abendstunden, die das große Interesse an dem Thema der Tagung bei den Teilnehmern<br />
belegen.<br />
C<br />
Fachschaft Geschichte<br />
Thema: New Institutional Economics oder vom Zählen und Messen –<br />
Von den Herausforderungen der Wirtschaftsgeschichte<br />
Zeit: 18. bis 21. Januar <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Kloster Helfta, Eisleben<br />
Teilnehmer/innen: 9<br />
Leitung:<br />
Dr. Andreas Frings, Daniel Legutke, Barbara Reitinger<br />
Die Omnipräsenz ökonomischer Themen und Erklärungsansätze im öffentlichen Diskurs<br />
steht im eklatanten Widerspruch mit der weitgehenden Ignoranz gegenüber diesen<br />
Themen in der Historikerzunft.. Dort gelten gegenwärtig Konzepte einer „New Economic<br />
History“ oder der „New Institutional Economics“ als bedeutend weniger attraktiv als<br />
mentalitäts-, kultur- oder kommunikationsgeschichtliche Ansätze.<br />
Der einführende Vortrag von PD Dr. Mark Spoerer (Hohenheim) gab eine Übersicht<br />
über die unterschiedlichen Ausrichtungen der Wirtschaftsgeschichte an deutschen<br />
Universitäten. PD Dr. Oliver Volkert (Berlin) lieferte ein anschauliches Praxisbeispiel für<br />
Fragestellung und Vorgehen der Neuen Institutionenökonomie: Er beschäftigte sich mit<br />
Geld- und Finanzmärkten im Alten Reich des 14. – 16. Jahrhunderts. Geldstabilität wurde<br />
zunehmend durch Übertragung der Münzprägung an die Städte erzeugt. Reputation<br />
und Institution sind Schlüsselkategorien zum Verständnis dieser Vorgänge. Die weiter-<br />
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