Jahresbericht 2007 - Cusanuswerk
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Bildungsveranstaltungen<br />
gehende Frage, wie sich diese Prozesse auf die Integration der „zwischenstädtischen“<br />
Finanzmärkte auswirken, wurde im zweiten Teil behandelt. Volkert kam zu dem Ergebnis,<br />
dass das Vertrauen in den Geldwert tatsächlich größer war, wenn die Geldpolitik<br />
autonomen Instanzen übertragen wurde. Sein Vortrag zeigte klar die Möglichkeiten und<br />
Grenzen der komplexen statistischen Methoden der Institutionenökonomie. Stärker kulturgeschichtlich<br />
ausgerichtet war der Vortrag von Dr. Christian Wieland (Freiburg), der<br />
aus dem Wirtschaftshandeln römischer Kardinäle mentale Dispositionen des höchsten<br />
Adels im barocken Rom entfalten konnte. Dr. Michael Hollmanns vom Bundesarchiv in<br />
Koblenz warb für die Erforschung der Bestände seines Hauses, die reiches Material zur<br />
Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik bergen.<br />
Der abschließende Vortrag von Dr. Anrdeas Frings griff vor allem die die gesamte Tagung<br />
dominierende Frage der „Rationalität der individuellen Wahl“ auf. Frings stellte ein<br />
soziologisches Konzept der rational-choice vor, dessen Ziel eine theoretisch Verbindung<br />
von Mikro- und Makro-Ebene ist und welches die soziale Situation individueller Akteure<br />
stärker einzubinden sucht. Bereits in das Konzept inbegriffen ist die jeweilige subjektive<br />
Aneignung der Situation, die das daraus abgeleitete Handeln prägt. Stärker als etwa<br />
der Neoinstitutionalismus wird hier die Rationalität des homo oecomonicus selbst zum<br />
Explanandum. Am Abschluss stand das Kamingespräch mit Dr. Ulrich Bindseil, einem<br />
Risikomanager der EZB in Frankfurt. Begrifflich gestärkt durch die vorhergehenden Vorträge<br />
war es spannend, im Gespräch vor allem, zu den geldpolitischen Aufgaben der EZB<br />
und ihren theoretischen Voraussetzungen zu erfahren.<br />
Fachschaft Globale Zusammenarbeit<br />
Thema:<br />
Möglichkeiten und Grenzen des interkulturellen Dialogs<br />
Zeit: 1. bis 4. November <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
St. Michaels-Heim, Berlin<br />
Teilnehmer/innen: 20<br />
Leitung:<br />
Carolina Bräunlein, Caroline Mangold, Stephan Lanzinger<br />
PAPST CONTRA MOHAMMED? Vor allem seit 9/11 sind immer wieder Konflikte in den<br />
Schlagzeilen, die mit religiösen bzw. kulturellen Unterschieden begründet werden. Um<br />
einer self-fullfilling prophecy vom Clash of Civilizations vorzubeugen, wird häufig die<br />
Forderung nach interkulturellem Dialog laut. Wir interessierten uns für die Möglichkeiten<br />
und Grenzen dieses Dialogs. So wurde diskutiert, ob Menschenrechte und Demokratie als<br />
universelle Kategorien oder westlicher Kulturimperialismus zu verstehen sind. Referenten<br />
aus den zuständigen Stellen des Auswärtigen Amtes und des BAMF stellten ihre Dialogbemühungen<br />
mit Muslimen vor. Diese Reflexionen wurden mit praktischen Erfahrungen bei<br />
einem Moscheebesuch und einem interkulturellen Training ergänzt. Abgerundet wurde<br />
die Tagung mit einer spannenden Podiumsdiskussion, an der neben einem Öffentlichkeitsreferenten<br />
der Berliner Moscheen eine Islamkritikerin und der Generalsekretär der Alevitischen<br />
Gemeinde Deutschland teilnahmen, die auch Mitglieder der Islamkonferenz sind.<br />
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