Jahresbericht 2007 - Cusanuswerk
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C<br />
Vorträge:<br />
Prof. Dr. Dr. Eckhard Nagel, Universität Bayreuth<br />
> Von den medizinischen Möglichkeiten zum gesellschaftspolitischen Diskussionsprozess:<br />
Der medizinische Fortschritt unter Berücksichtigung der Transplantationsmedizin<br />
Prof. Dr. Jochen Taupitz, Universitäten Heidelberg und Mannheim<br />
> Tod auf der Warteliste: Die Vorschläge des Nationalen Ethikrates gegen die Folgen des<br />
Phlegmas<br />
PD Dr. Alireza Gharabaghi, Universitätsklinikum Tübingen<br />
> Neuroimplantate: Stimulus oder Enhancement?<br />
Prof. Dr. Klaus Steigleder, Universität Bochum<br />
> Ethische Probleme der Organtransplantation<br />
Graduiertentagung IV<br />
Thema:<br />
U-Kultur: unbehaglich oder unverzichtbar?<br />
Zeit: 21. bis 25. November <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Meschede<br />
Teilnehmer/innen: 31<br />
Geistliche Begleitung: P. Jonathan Göllner OSB<br />
Leitung:<br />
Dr. Nikolaus Schneider<br />
Dass die Trennung zwischen Hochkultur und Unterhaltungskultur hinfällig ist, musste<br />
im Rahmen dieser Tagung nicht lange erörtert werden. Sowohl der soziologische Befund<br />
als auch die Kulturschaffenden selbst zeigen, dass die alte Grenze längst durchlässig ist,<br />
dass sie spielend übersprungen werden kann, dass sie keine sozialen Milieus mehr trennt.<br />
Trotzdem gab sich keiner der Referenten wie der Teilnehmenden zufrieden mit dem<br />
Motto „Jedem die seine Patchwork-Kultur“; vielmehr wurde nachdrücklich die Debatte<br />
um die Qualität kultureller Äußerungen gefordert und geführt. Es lohnt sich, darüber<br />
nachzudenken, warum ein Gedicht Heinrich Heines über die Tragik der unbeantworteten<br />
Liebe nachhaltiger beschäftigt, als aktuelle Teenager-Lyrik aus der BRAVO zum gleichen<br />
Thema. Es ist nach wie vor wichtig, darüber zu streiten, welche Musikrichtungen<br />
trotz ihrer ökonomischen Erfolglosigkeit für so bedeutsam gehalten werden, dass sie<br />
staatliche Subventionen erhalten sollen. Es bedarf der Debatte, welche Fernsehformate<br />
differenzierter zur Meinungsbildung beitragen als andere, auch wenn die Einschaltquoten<br />
andere Gewichtungen vorgeben. Selbstredend sind derartige Diskussionen in einem<br />
offenen kulturellen Feld ohne Kanon und Leitkultur komplex und nicht abschließbar.<br />
Das subjektive Urteil sollte sich hierbei nicht verstecken. Die plurale Kultur unserer<br />
Gegenwart braucht keine pauschalen Kategorisierungen, sondern leidenschaftliche und<br />
parteiische Fürsprecher ihrer vielen Teilkulturen.<br />
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