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Verkehrsunfallanalyse bei der Nutzung von Sonder- und Wegerechten

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<strong>Verkehrsunfallanalyse</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> Son<strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wegerechten</strong> gemäß Straßenverkehrsordnung 12<br />

2. Gr<strong>und</strong>lagen<br />

2.1 Interessenskonflikt schnelles/sicheres Ankommen<br />

Der Straßenverkehr wird in zunehmendem Maße vom Termindruck <strong>der</strong> Kraftfahrer<br />

geprägt. Daraus resultiert ein Bedürfnis nach schnellem Vorankommen, welches aber<br />

durch das hohe Verkehrsvolumen häufig unbefriedigt bleibt. Stress <strong>und</strong><br />

Aggressionen sind die Folgen – diese für jeden Verkehrsteilnehmer alltägliche<br />

Beobachtung wurde jüngst durch Verkehrspsychologen bestätigt [3]. Auf dieser<br />

Erkenntnis beruht auch die „Jahresaktion 2005 – draENGEln?“ des Deutschen<br />

Verkehrssicherheitsrates.<br />

Wenn jedoch schon auf den allgemeinen Straßenverkehr ein oft subjektiver, aber<br />

dennoch erheblicher Zeitdruck einwirkt, so gilt dieses in beson<strong>der</strong>em Maße für<br />

Behörden <strong>und</strong> Organisationen mit Sicherheitsaufgaben. Ihr erfolgreiches Tätig<br />

werden ist unmittelbar mit dem zeitnahen Erreichen des Einsatzortes verknüpft. Gilt<br />

es im privaten <strong>und</strong> gewerblichen Verkehr häufig nur vorgegebene Termine<br />

einzuhalten, etwa <strong>bei</strong> Just-in-Time-Verkehren im Speditionsgewerbe, so stehen <strong>bei</strong><br />

Feuerwehr, Polizei <strong>und</strong> Rettungsdiensten Einsatzaufgaben im Fokus, die<br />

unmittelbare Auswirkung auf Leib <strong>und</strong> Leben <strong>von</strong> Menschen haben. Gerade hier<br />

entsteht jedoch das Problem, dass schnelles Ankommen nur durch eine zügige Fahrt<br />

zum Einsatzort erreicht werden kann. Gleichzeitig muss aber eine so große<br />

Sicherheitsreserve gewährleistet bleiben, dass es nicht zu einem Verkehrsunfall unter<br />

Beteiligung des Einsatzfahrzeuges o<strong>der</strong> in Zusammenhang mit <strong>der</strong> Einsatzfahrt<br />

kommt. Während <strong>der</strong> Anfahrt zum Notfallort sind die Fahrer <strong>von</strong> Einsatzfahrzeugen<br />

daher ständig dem großen Interessenskonflikt zwischen sehr zügiger, aber auch<br />

sicherer Fahrweise ausgesetzt.<br />

Erreichen die Hilfskräfte sehr spät den Einsatzort, können sie wohlmöglich nicht<br />

mehr mit dem Erfolg helfen, wie es wünschenswert wäre. Werden sie jedoch bereits<br />

auf <strong>der</strong> Anfahrt in einen Unfall verwickelt, erreichen sie den Einsatzort gar nicht<br />

mehr <strong>und</strong> das Zeitfenster vom Entstehen <strong>der</strong> Notsituation bis zum wirksam werden<br />

<strong>von</strong> Hilfsmaßnahmen durch an<strong>der</strong>e, dann neu zu alarmierende Einsatzkräfte<br />

vergrößert sich erheblich.

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