Verkehrsunfallanalyse bei der Nutzung von Sonder- und Wegerechten
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<strong>Verkehrsunfallanalyse</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> Son<strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wegerechten</strong> gemäß Straßenverkehrsordnung 59<br />
schneller als 40-50 km/h zu fahren. Die Akzeptanz strenger Vorgaben, die<br />
Höchstgeschwindigkeit über eine Dienstanweisung zu regeln ist erfahrungsgemäß<br />
gering, auch dann, wenn sie mit disziplinarischen Maßnahmen <strong>bei</strong> Nichtbeachtung<br />
belegt sind. Deshalb sind solche Ansätze nicht zu empfehlen.<br />
Wirkungsvoller sind anschauliche Darstellungen, wie z. B. folgende einfache aber<br />
Rechnung: Eine Durchschnittsgeschwindigkeit <strong>von</strong> 70 km/h liefert im Vergleich zu<br />
50 km/h nur einen Vorsprung <strong>von</strong> 20 Sek<strong>und</strong>en je Kilometer. Bei wenigen<br />
Kilometern Fahrstrecke <strong>und</strong> dem bereits geschil<strong>der</strong>ten Aspekt des häufigeren<br />
Verzögerns <strong>und</strong> Beschleunigens verringert sich <strong>der</strong> Zeitgewinn auf wenige<br />
Sek<strong>und</strong>en. Dort aber, wo ein Fahrzeug mit 50 km/h nach einer Gefahrenbremsung<br />
zum Stillstand kommt, beträgt die Aufprallgeschwindigkeit eines 70 km/h fahrenden<br />
Fahrzeuges noch 58 km/h .<br />
Dieses o<strong>der</strong> ähnliche Anschauungs<strong>bei</strong>spiele, durch einen Ausbil<strong>der</strong> vorgestellt <strong>und</strong><br />
durch eindrucksvoll durch Fotos verunfallter Einsatzfahrzeuge untermalt, wird eine<br />
deutlich nachhaltigere Wirkung haben als eine per Unterschrift zur Kenntnis<br />
genommene Dienstanweisung.<br />
6.2.3.6 Traumatische Belastungsstörung<br />
Ist es auf einer Einsatzfahrt zu einem Unfall gekommen, darf die Bedeutung<br />
psychologischer Nachbereitung <strong>und</strong> Betreuung <strong>der</strong> Einsatzkräfte nicht unterschätzt<br />
werden. Fachvertreter <strong>der</strong> Psychologie sprechen hier <strong>von</strong> einer Posttraumatischen<br />
Belastungsstörung (PTBS), die sich unmittelbar auf den Ges<strong>und</strong>heitszustand des<br />
Betroffenen auswirken kann. Solche Störungen treten auf, wenn Menschen<br />
bedrückende o<strong>der</strong> beängstigende Situationen erleben, die ihnen ein Gefühl <strong>der</strong><br />
Hilflosigkeit vermitteln, das Selbstverständnis angreifen o<strong>der</strong> die Weltanschauung<br />
erschüttern. Bildhafter <strong>und</strong> damit nachvollziehbarer, kann hier <strong>von</strong><br />
„Verar<strong>bei</strong>tungsfehlern“ im Gehirn gesprochen werden, dem es nicht gelingt, ohne<br />
Hilfe mit solchen einschneidenden Erlebnissen umzugehen.<br />
Die Folgen solcher Belastungsstörungen sind vielfältiger Art: Neben <strong>der</strong> ständigen<br />
Erinnerung an das auslösende Ereignis treten stets psychovegetative Symptome wie<br />
Schlafstörungen, vermin<strong>der</strong>te Konzentrationsfähigkeit, Angst, Schreckhaftigkeit,<br />
Beklemmungen o<strong>der</strong> erhöhte Reizbarkeit auf, die sich unmittelbar auf das Umfeld<br />
des Betroffenen auswirken (zum Beispiel im Umgang mit Mitmenschen am<br />
Ar<strong>bei</strong>tsplatz o<strong>der</strong> zu Hause bis hin zur sinkenden Fähigkeit, den Beruf adäquat