Verkehrsunfallanalyse bei der Nutzung von Sonder- und Wegerechten
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<strong>Verkehrsunfallanalyse</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> Son<strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wegerechten</strong> gemäß Straßenverkehrsordnung 32<br />
3.2 Gedankliche Beschäftigung mit dem Einsatz während <strong>der</strong> Anfahrt<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich kann <strong>von</strong> gut ausgebildeten Mitar<strong>bei</strong>tern in psychisch <strong>der</strong>art<br />
anspruchsvollen Berufssparten erwartet werden, dass sie stets einen „kühlen Kopf“<br />
bewahren <strong>und</strong> während <strong>der</strong> Anfahrt die Einflussfaktoren, die sie eventuell an <strong>der</strong><br />
Einsatzstelle erwarten, außen vor lassen. Diesen Punkt jedoch gar nicht zu<br />
berücksichtigen wäre völlig realitätsfern. Letztendlich handelt es sich <strong>bei</strong> jedem<br />
Einatzfahrer auf dem Weg zum Notfall, trotz aller Erfahrung <strong>und</strong> Ausbildung, stets<br />
um einen Menschen in einer Extremsituation.<br />
Darüber hinaus werden <strong>von</strong> Einsatzfahrern ohnehin schon eine Vielzahl<br />
unterschiedlichster Handlungen geleistet. Das Führen des Fahrzeuges ist hier nur ein<br />
Aspekt unter vielen. Dem Fahrer (Maschinist) eines Feuerwehr-Fahrzeuges obliegt<br />
die Bedienung des Fahrzeuges <strong>und</strong> seiner Aggregate an <strong>der</strong> Einsatzstelle - <strong>bei</strong><br />
steuerungstechnisch sehr anspruchsvollem Einsatzgerät, wie <strong>bei</strong>spielsweise<br />
Drehleiter o<strong>der</strong> Feuerwehrkran, eine keinesfalls zu unterschätzende Tätigkeit. In<br />
diesen Fällen muss zusätzlich bereits vorab <strong>der</strong> Standort des Fahrzeuges am<br />
Einsatzort unter taktischen <strong>und</strong> technischen Gesichtspunkten ausgewählt werden<br />
(Ausladung, Tragfähigkeit, Erreichbarkeit <strong>von</strong> Fenstern, etc.). Ferner übernimmt <strong>der</strong><br />
Maschinist je nach einsatztaktischem Wert seines Fahrzeuges die Atemschutz-<br />
überwachung o<strong>der</strong> fungiert als Führungsgehilfe des Einsatzleiters.<br />
Analog gilt diese Darstellung für die Fahrer <strong>von</strong> arztbesetzten Rettungsmitteln, die in<br />
<strong>der</strong> Regel die Qualifikation zum Rettungsassistenten besitzen. Sie unterstützen nach<br />
dem Eintreffen <strong>bei</strong>m Patienten den Arzt <strong>bei</strong> seiner Ar<strong>bei</strong>t <strong>und</strong> tragen da<strong>bei</strong> eine sehr<br />
hohe Verantwortung.<br />
Ferner hat diese Betrachtung auch für Fahrer <strong>der</strong> Polizei uneingeschränkte<br />
Gültigkeit. Sie sind bilden in <strong>der</strong> Regel ein Team aus zwei Beamten, denen je nach<br />
Lage vor Ort binnen kürzester Zeit Entscheidungen abverlangt werden. Unter<br />
Umständen nimmt diese direkten Einfluss auf Leben <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit - nicht zuletzt<br />
auch gegenüber dem Kollegen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> eigenen Person.<br />
3.3 Höhere Risikobereitschaft <strong>bei</strong> Extremeinsätzen<br />
Verstärkt werden die unter 3.2 beschriebenen Aspekte in beson<strong>der</strong>s kritischen<br />
Einsatzlagen, in denen <strong>der</strong> Druck schnellstmöglich anzukommen um Hilfe leisten zu<br />
können noch größer ist. Zweifelsohne steht fest, dass Fahrer eines Löschzuges o<strong>der</strong><br />
Funkstreifenwagens durch Einsatzstichworte wie „Menschenleben in Gefahr“ o<strong>der</strong>