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Verkehrsunfallanalyse bei der Nutzung von Sonder- und Wegerechten

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<strong>Verkehrsunfallanalyse</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> Son<strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wegerechten</strong> gemäß Straßenverkehrsordnung 13<br />

2.2 Hilfsfristen<br />

Effektive Hilfe in Notlagen ist in <strong>der</strong> Regel nur möglich <strong>und</strong> sinnvoll, wenn sie<br />

schnellstmöglich erfolgt. Hier existiert <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong> „Hilfsfrist“, basierend auf<br />

wissenschaftlichen <strong>und</strong> einsatztaktischen Erkenntnissen. Für den Rettungsdienst <strong>und</strong><br />

die Feuerwehr seien diese Hilfsfristen nachfolgend exemplarisch dargestellt.<br />

2.2.1 Hilfsfristen im Rettungsdienst<br />

In <strong>der</strong> medizinischen Notfallrettung werden die örtlichen Hilfsfristen in den<br />

Rettungsdienstgesetzen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> festgelegt. Diese Hilfsfristen bewegen sich in<br />

einem Zeitrahmen <strong>von</strong> zehn bis fünfzehn Minuten zwischen Annahme <strong>der</strong><br />

Notfallmeldung in <strong>der</strong> Leitstelle bis zum Eintreffen <strong>der</strong> Rettungskräfte am<br />

Einsatzort. Da<strong>bei</strong> darf nicht übersehen werden, dass diese Hilfsfristen nur als<br />

Richtschnur zu verstehen sind <strong>und</strong> jede Verkürzung unter medizinischen Aspekten<br />

absolut wünschenswert ist: Wissenschaftlich erwiesen ist etwa die hohe<br />

Überlebenswahrscheinlichkeit eines Patienten mit gerade eingetretenem Herz-/<br />

Kreislaufstillstand, wenn frühzeitig Wie<strong>der</strong>belebungsmaßnahmen einsetzen: Wird<br />

bereits nach einer Minute (durch Ersthelfer) mit <strong>der</strong> Reanimation begonnen, liegt die<br />

Chance des Patienten den Notfall zu überleben <strong>bei</strong> ca. 80%. Nach fünf Minuten<br />

betragen seine Chancen noch 50%, während nach acht Minuten ohne Hilfe nur noch<br />

in Ausnahmefällen erfolgreiche Wie<strong>der</strong>belebungen zu verzeichnen sind [4].<br />

Eine konsequente Berücksichtigung dieser Fakten als Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> gesetzlichen<br />

Hilfsfristen wäre zweifelsohne wünschenswert, jedoch unmittelbar mit einer<br />

erheblichen Kostensteigerung durch die Notwendigkeit einer höheren Standortdichte<br />

für Einsatzmittel des Rettungsdienstes verb<strong>und</strong>en. Die Diskussion dieser<br />

Zusammenhänge ist nicht Gegenstand dieser Ar<strong>bei</strong>t, vermag aber dennoch sehr<br />

anschaulich die Bedeutung <strong>der</strong> zügigen Fahrt für Einsatzmittel des Rettungsdienstes<br />

zu verdeutlichen. Vor allem auch deshalb, weil dem reinen Zeitbedarf für die Anfahrt<br />

zum Ort des Geschehens noch die Zeiträume vom Eintreten des Notfalls bis zu seiner<br />

Entdeckung <strong>und</strong> Meldung <strong>und</strong> im Anschluss die Dispositionszeit <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />

Einsatzeröffnung in <strong>der</strong> Rettungsleitstelle zu berücksichtigen sind.

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