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Verkehrsunfallanalyse bei der Nutzung von Sonder- und Wegerechten

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<strong>Verkehrsunfallanalyse</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> Son<strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wegerechten</strong> gemäß Straßenverkehrsordnung 62<br />

6.3.2 Fahrsicherheitstraining<br />

Fahrer <strong>von</strong> Einsatzfahrzeugen benötigen <strong>von</strong> Rechtswegen her originär nur die für<br />

die <strong>von</strong> ihnen geführte Fahrzeugklasse vorgeschriebene Fahrerlaubnis; für<br />

Polizeibeamte ist dies die Klasse B (PKW bis 3,5 t), für Fahrzeugführer <strong>der</strong><br />

Feuerwehr die Klasse C (LKW ab 3,5 t). Gleichwohl ist das Fahren eines<br />

Fahrzeuges im Straßenverkehr unter gewöhnlichen Bedingungen Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong><br />

Fahrschul-ausbildung. Eine Einsatzfahrt ist damit jedoch keinesfalls vergleichbar <strong>und</strong><br />

stellt ungleich höhere Anfor<strong>der</strong>ungen an das fahrerische Können. Demzufolge kann<br />

<strong>der</strong> Besitz <strong>der</strong> entsprechenden Fahrerlaubnis nur die Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> Aus- <strong>und</strong><br />

Fortbildung für die Fahrer <strong>von</strong> Einsatzfahrzeugen sein. Gerade unter Anbetracht <strong>der</strong><br />

Häufigkeit kritischer Situationen unter den speziellen Bedingungen einer Alarmfahrt<br />

ist eine professionelle Fahrzeugbeherrschung unabdingbar. Das Handling mo<strong>der</strong>ner,<br />

leistungsstarker Einsatzfahrzeuge erfor<strong>der</strong>t einige Übung, da es mit dem<br />

Fahrverhalten <strong>von</strong> privat genutzten PKW wenig gemein hat. So verfügen schon<br />

Funkstreifenwagen <strong>und</strong> Notarzt-Einsatzfahrzeuge auf PKW-Basis häufig über eine<br />

sehr starke Motorleistung <strong>und</strong> Sprintstärke. Dem Einsatzzweck sehr dienlich, darf<br />

dieses aber den Blick auf die damit einhergehenden Gefahren nicht gänzlich<br />

ausschalten.<br />

Diese Betrachtung gilt natürlich umso mehr für Großfahrzeuge <strong>der</strong> Feuerwehr, die<br />

mit hoher Motorleistung <strong>und</strong> oft auch Automatikgetriebe die Beschleunigungswerte<br />

<strong>von</strong> PKW erreichen können. Fahrphysikalisch bleiben sie aber ein LKW, mit allen<br />

Konsequenzen hinsichtlich auftreten<strong>der</strong> Kräfte, Verzögerungswerte <strong>und</strong> Wendigkeit.<br />

An dieser Stelle setzen Fahrsicherheitstrainings an, die speziell auf Einsatzfahrer<br />

zugeschnitten angeboten werden: „Gut <strong>und</strong> sicher fährt, wer nicht in<br />

Risikosituationen gerät“ [24]. Der Kern eines solchen Trainings ist es, auf einem<br />

Übungsplatz mit den gewohnten Einsatzfahrzeugen Situationen zu erleben, in denen<br />

die Kontrolle des Fahrzeuges nicht mehr möglich ist, um so persönlich zu realisieren,<br />

welche dramatischen Folgen Fehleinschätzungen im Verkehr haben. Die Fahrer<br />

können die Vorteile, aber auch die Grenzen mo<strong>der</strong>ner Fahrzeugtechnik kennen<br />

lernen. Gemeinsam mit einem erfahrenen Fahrinstruktor, <strong>der</strong> im Idealfall auch die<br />

individuellen Erfahrungen <strong>der</strong> Teilnehmer in die Mo<strong>der</strong>ation einbezieht, wird das<br />

Erlebte besprochen <strong>und</strong> Verhaltensalternativen aufgezeigt. Im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> muss<br />

da<strong>bei</strong> das persönliche Erfahren sein. Die Teilnehmer bekommen in erster Linie durch

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