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Verkehrsunfallanalyse bei der Nutzung von Sonder- und Wegerechten

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<strong>Verkehrsunfallanalyse</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> Son<strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wegerechten</strong> gemäß Straßenverkehrsordnung 48<br />

6.1.3 Lackierung <strong>der</strong> Einsatzfahrzeuge<br />

Analog zur akustischen spielt auch die optische Wahrnehmbarkeit eine<br />

entscheidende Rolle: Die Visuelle Wahrnehmung des Menschen ist <strong>der</strong> Sinn mit <strong>der</strong><br />

größten Aufnahmekapazität – pro Sek<strong>und</strong>e werden allein visuell 10 Millionen Bit<br />

verar<strong>bei</strong>tet (im Vergleich dazu: Gehörsinn 100.000 Bit, Geruchsinn 100.000 Bit,<br />

Geschmackssinn 1000 Bit). Je deutlicher <strong>und</strong> frühzeitiger ein Einsatzfahrzeug <strong>von</strong><br />

an<strong>der</strong>en Verkehrsteilnehmern gesehen wird, umso eher können diese auch reagieren.<br />

Neben <strong>der</strong> Fahrzeuggröße ist beson<strong>der</strong>s die Farbgebung hier ausschlaggebend. Wie<br />

bereits unter 5.7 erwähnt, weisen Feuerwehren mit Leuchtrot (RAL 3024) lackierten<br />

Fahrzeugen durchweg niedrigere Gesamtunfallzahlen auf. Diese Festestellung gilt<br />

unabhängig sowohl für relativ kleine, als auch sehr große Städte mit entsprechendem<br />

Verkehrsaufkommen. Einsatzfahrzeuge <strong>von</strong> Polizeibehörden sind hier in zweifacher<br />

Hinsicht benachteiligt: Ihre Baugröße ist in <strong>der</strong> Regel deutlich kleiner als die <strong>von</strong><br />

Feuerwehrfahrzeugen. Darüber hinaus besitzt die grün (bzw. blau)/silberfarbene<br />

Lackierung deutscher Streifenwagen wenig Signalwirkung.<br />

Unter Berücksichtigung dieser Aspekte muss dringend empfohlen werden,<br />

Einsatzfahrzeuge <strong>der</strong> Feuerwehr anstelle <strong>der</strong> „klassischen“ feuerroten Farbgebung<br />

(RAL 3000) mit einer leuchtroten (RAL 3024/RAL 3026) Folienbeklebung zu<br />

versehen. Sie bietet alle Vorteile in Bezug auf die Erkennbarkeit, ohne da<strong>bei</strong> die<br />

negativen Eigenschaften einer leuchtroten Lackierung zu besitzen, wie hohe Kosten<br />

sowohl <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Erstlackierung durch den Hersteller, als auch <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Ausbesserung<br />

o<strong>der</strong> rasches Ausbleichen im Sonnenlicht. Entscheidend ist vor allem aber, dass die<br />

Auffälligkeit des leuchtroten Lackes auf <strong>der</strong> Reflektion des Tageslichtes beruht. Bei<br />

Dämmerung o<strong>der</strong> Dunkelheit gibt es zwischen <strong>der</strong> Erkennbarkeit eines feuer- o<strong>der</strong><br />

leuchtroten Fahrzeuges keinen Unterschied. Retroreflektierende Folien hingegen<br />

bieten deutlich bessere Erkennbarkeit - auch <strong>bei</strong> Nacht. Dieses Prinzip wird<br />

inzwischen <strong>bei</strong> einigen Feuerwehren angewendet. So stellt z. B. die Berliner<br />

Feuerwehr auf ihrer Internetseite dazu fest: „Die Kombination weißer Gr<strong>und</strong>-<br />

lackierung <strong>und</strong> Folienbeklebung führt zu einer wesentlich verbesserten Erkenn-<br />

barkeit <strong>und</strong> folglich verbesserten Sicherheit für Einsatzkräfte <strong>und</strong> Bevölkerung.“<br />

[14] Für Polizeifahrzeuge stellt sich die Situation noch deutlich schwieriger dar. Hier<br />

kann jedoch festgestellt werden, dass es inzwischen Standard ist, sowohl die<br />

„Polizei“-Beschriftung als auch zusätzliche, weiße Streifen reflektierend<br />

auszuführen.

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