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Verkehrsunfallanalyse bei der Nutzung von Sonder- und Wegerechten

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<strong>Verkehrsunfallanalyse</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> Son<strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wegerechten</strong> gemäß Straßenverkehrsordnung 31<br />

3. Psychische Belastungen <strong>der</strong> Fahrzeugführer<br />

Abgesehen <strong>von</strong> gesetzlichen, technischen <strong>und</strong> fahrphysikalischen Hintergründen sei<br />

an dieser Stelle auch ein Blick auf die psychischen Einflüsse gerichtet. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

kann inzwischen positiv zur Kenntnis genommen werden, dass Berufsgruppen mit<br />

hohen Belastungen, hier insbeson<strong>der</strong>e Feuerwehr, Rettungsdienste <strong>und</strong> Polizei, einer<br />

entsprechenden Vor- <strong>und</strong> Nachsorge durch Psychologen, Seelsorger <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Fachkräften in den allermeisten Fällen positiv gegenüber stehen. Dennoch wurde<br />

psychologischen Aspekten im Zusammenhang mit Einsatzfahrten unter<br />

Inanspruchnahme <strong>von</strong> Son<strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wegerechten</strong> bisher kaum Beachtung geschenkt.<br />

Gerade hier jedoch treten Faktoren auf, die einen unübersehbaren, unmittelbaren<br />

Einfluss auf das Verhalten <strong>der</strong> Einsatzfahrer <strong>und</strong> damit die Verkehrssicherheit haben.<br />

In <strong>der</strong> Praxis werden sie dennoch oft gar nicht wahrgenommen <strong>und</strong> werden deshalb<br />

nachfolgend näher vorgestellt (wie diesen Belastungen begegnet werden kann, ist in<br />

Kap. 6.2.3 näher spezifiziert. Dort sind alle aus dieser Ar<strong>bei</strong>t resultierenden<br />

Empfehlungen für die Aus- <strong>und</strong> Fortbildung zusammengefasst).<br />

3.1 Stress durch Zeitdruck<br />

Bereits unter normalen Bedingungen entsteht für jeden Fahrzeugführer mit<br />

zunehmendem Zeitdruck <strong>bei</strong> ebenfalls steigen<strong>der</strong> Verkehrsdichte eine<br />

Stresssituation. Stress wird in <strong>der</strong> Psychologie als Missverhältnis zwischen<br />

Erwartungshaltung <strong>und</strong> Erfüllungschance betrachtet. Der Fahrer hat den Wunsch<br />

schnell ans Ziel zu kommen, das Verkehrsaufkommen macht dieses Vorhaben jedoch<br />

unmöglich. Während <strong>bei</strong>spielsweise die so gestressten Mütter <strong>und</strong> Väter auf dem<br />

Weg zur Schule o<strong>der</strong> zur Ar<strong>bei</strong>t diesem Problem durch rechtzeitigen Fahrtbeginn<br />

entgehen könnten, bleibt den Fahrern <strong>von</strong> Einsatzfahrzeugen diese Option aus<br />

naheliegenden Gründen verwehrt: Notfälle kündigen sich nicht an.<br />

Darüber hinaus ist ihr Zeitdruck noch ungleich höher, gilt es doch das höchste Gut<br />

des Menschen, die Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Unversehrtheit, zu schützen. Die Notwendigkeit<br />

schneller Maßnahmen vor Ort <strong>und</strong> die nachvollziehbare Erwartungshaltung <strong>der</strong><br />

Hilfesuchenden - denen im Notfall Minuten des Wartens ohnehin wie St<strong>und</strong>en<br />

erscheinen - nach zügigem Eintreffen ist jedem Fahrer <strong>von</strong> Einsatzfahrzeugen<br />

bewusst, wodurch zusätzlicher Druck entsteht.

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