Verkehrsunfallanalyse bei der Nutzung von Sonder- und Wegerechten
Verkehrsunfallanalyse bei der Nutzung von Sonder- und Wegerechten
Verkehrsunfallanalyse bei der Nutzung von Sonder- und Wegerechten
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Verkehrsunfallanalyse</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> Son<strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wegerechten</strong> gemäß Straßenverkehrsordnung 64<br />
tatsächliche Gefährdung trainieren zu können. Speziell auf die Problematik <strong>der</strong><br />
Einsatzfahrten ausgerichtete Fahrsimulatoren ermöglichen nicht nur ein<br />
methodisches Training im Rahmen <strong>der</strong> Fortbildung, son<strong>der</strong>n auch eine schrittweise<br />
Heranführung an die Herausfor<strong>der</strong>ungen einer Alarmfahrt bereits in <strong>der</strong><br />
Gr<strong>und</strong>ausbildung <strong>von</strong> Einsatzkräften. Die Fahrer können so bereits individuelle<br />
Erfahrungen sammeln, bevor sie ihre erste Alarmfahrt antreten. Die ausgefeilte<br />
Technik eines Fahrsimulators lässt den Trainierenden binnen weniger Sek<strong>und</strong>en das<br />
Geschehen um ihn herum als Realität empfinden. Anfängliche Bedenken, etwa dass<br />
<strong>der</strong> Fahrer sich in <strong>der</strong> Ausbildung als Teil eines überdimensionalen Computerspiels<br />
fühle <strong>und</strong> es so an ernsthafter Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Problematik mangeln<br />
könnte, wurden durch die praktischen Erfahrungen wi<strong>der</strong>legt.<br />
Ein mo<strong>der</strong>ner Fahrsimulator bietet für den Ausbil<strong>der</strong> zahlreiche Optionen. Sie<br />
werden am Beispiel des Simulators erläutert, <strong>der</strong> als Pilotprojekt seit 2002 <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />
bayerischen Bereitschaftspolizei in Sulzbach-Rosenberg in Betrieb ist. Er wurde <strong>von</strong><br />
<strong>der</strong> Herstellerfirma in enger Zusammenar<strong>bei</strong>t mit Fahrlehrern <strong>und</strong> <strong>der</strong> Polizei<br />
entwickelt [26]:<br />
• Variation des dargestellten Verkehrsraumes (Stadt/Land/Autobahn)<br />
• Variation <strong>der</strong> Beleuchtungs- <strong>und</strong> Witterungsverhältnisse (Tag/Nacht/<br />
Sommer/Winter/Nebel/Schnee/Glätte)<br />
• Variation <strong>der</strong> Verkehrsdichte<br />
• Vorbestimmung des Verhaltens <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Verkehrsteilnehmer<br />
(gesetzeskonform/gezielte Missachtung des Son<strong>der</strong>rechtsfahrzeuges aus ver-<br />
deckter Position/Gassenbildung/Fremdfahrzeuge lassen sich vom Einsatz-<br />
fahrzeug treiben/keine Reaktion auf das Einsatzfahrzeug)<br />
• gezieltes Training beson<strong>der</strong>s unfallträchtiger Situationen (rot zeigende<br />
LSA/Kreuzungen)<br />
• gezieltes Training <strong>von</strong> Verfolgungsfahrten<br />
• gezieltes Training in beson<strong>der</strong>en Stresssituationen<br />
• Teamtraining (Kommunikation mit Beifahrer, Leitstelle, etc.)<br />
• Schulung taktischer Verhaltensweisen <strong>und</strong> objektiver Risikobeurteilung<br />
Diese Aspekte verdeutlichen, dass Einsatzfahrten mit Hilfe des Simulators sowohl<br />
deutlich effizienter als auch ökonomisch sinnvoller durchgeführt werden können.