Studie: Marktreport Mexiko – Photovoltaik. (Aktualisierung 2014)

GENEHMIGUNGSVERFAHREN:
AKTEURE & STRUKTUR DES STROMMARKTES – BIS AUGUST 2014
Gemäß Art. 27 der Bundesverfassung darf grundsätzlich nur der mexikanische Staat Strom erzeugen, transportieren,
transformieren und vertreiben. Die CFE vertreibt den Strom über das nationale Stromsystem (Sistema Eléctrico
Nacional, SEN) und berechnet die Nutzungskosten gemäß den staatlich regulierten Tarifen.
Im Jahr 1992 wurde der Stromsektor für Privatpersonen mit dem Gesetz zur öffentlichen Verwaltung von Strom (LSPEE) erstmals geöffnet. Es
erlaubt privaten Unternehmen und Personen die Produktion von Strom unter folgenden Modalitäten:
• Selbstversorgung (autoabastecimiento): Erzeugung von Strom für den Eigenkonsum, solange der Strom zur Deckung des Energiebedarfs
von natürlichen oder juristischen Personen bestimmt und dies nicht nachteilig für das Land ist (Art. 36 Abs. I LSPEE; Art. 101 ff. RLSPEE).
• Kraft-Wärme-Kopplung (cogeneración): (a) Erzeugung von Strom zusammen mit Wasserdampf oder anderer thermischer
Sekundärenergie; (b) die direkte oder indirekte Erzeugung von Strom mittels thermischer Energie, die nicht im Industrieprozess genutzt wird;
(c) die direkte oder indirekte Erzeugung von Strom mittels Brennstoffen, die in einem Industrieprozess erzeugt werden. Hierzu muss eine
Gesellschaft zur Energieproduktion gegründet werden, an der sich diejenigen Unternehmen als Gesellschafter, z. B. mit einer Aktie,
beteiligen, welche die produzierte Energie abnehmen und für ihre Industrieprozesse gebrauchen (Art. 36 Abs. II LSPEE; Art. 77, 103 – 106
RLSPEE).
• Unabhängige Erzeuger (productores independientes): Erzeugung von Strom mittels einer Anlage mit einer Kapazität von mehr als 30
MW, zum ausschließlichen Verkauf an die CFE oder zum Export (Art. 36 Abs. III LSPEE, Art. 108 – 110 RLSPEE).
• Kleine Erzeuger (pequeña producción): Erzeugung von Strom ausschließlich (a) zum Verkauf des gesamten Stromes an die CFE, wobei die
installierte Gesamtkapazität 30 MW nicht überschreiten darf, (b) zur Selbstversorgung kleiner ländlicher Gemeinden oder abgelegener
Bereiche, die keinen Zugang zu Strom haben, wobei die Projekte 1 MW nicht überschreiten dürfen, oder (c) der Export von maximal 30 MW
(Art. 36 Abs. IV LSPEE, Art. 111 – 115 RLSPEE).
• Import/Export von Strom (exportación e importación de energía eléctrica): Erzeugung von Strom zum Export durch Kraft-Wärme-
Kopplung unabhängiger oder kleiner Erzeuger (Art. 36 Abs. V LSPEE, Art. 116 – 119 RLSPEE). Der Export erfolgt meistens mittels
Einspeisung ins öffentliche Netz der CFE, wodurch Netzgebühren anfallen, die unterschiedlich hoch sind. Kauf bzw. Import von Strom
ausländischer Stromerzeuger mittels direkten Verträgen zwischen dem ausländischen Erzeuger und dem inländischen Konsumenten (Art. 36
Abs. V, Art. 3 Abs. III und IV LSPEE; Art. 120 ff. RLSPEE). Der Import erfolgt meistens mittels Einspeisung ins Netz der CFE, wodurch
Netzgebühren anfallen, die unterschiedlich hoch sind.
Quellen: Foeth (2012), SENER (2012), CRE (2012)
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