Download-PDF (8,1 MB, in German) - Werner Otto
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Der Jahrhundert-Mann<br />
E<strong>in</strong> neuer Konzern entsteht: die ECE<br />
Während dieser zweijährigen Phase durften ke<strong>in</strong>e weiteren Center gebaut<br />
oder geplant werden, um das Entstehen von „Bauru<strong>in</strong>en“ unbed<strong>in</strong>gt zu<br />
vermeiden. Unter anderem wurde die Belegungsstruktur der Center erheblich<br />
geändert, so dass die ECE beim Abebben der Krise optimal dastand.<br />
Auch gründliche Reformen <strong>in</strong> den Verwaltungsabläufen stammen aus dieser<br />
Zeit, damals wurden die Bereiche Center-Management, Vermietung<br />
und Verwaltung geschaff en und ausgebaut. „War es während der Aufbauphase<br />
primär darum gegangen, nach vorn zu stoßen und schnell e<strong>in</strong>en<br />
möglichst großen Bestand an E<strong>in</strong>kaufscentern zu schaff en, so war es <strong>in</strong> den<br />
nun folgenden härteren Jahren des Wettbewerbs das Hauptziel, das Bestehende<br />
zu sichern, zu optimieren und zu e<strong>in</strong>er guten Rentabilität zu führen“,<br />
heißt es <strong>in</strong> der ECE-Chronik über diese Zeit. Begonnen hatte die<br />
Erfolgsgeschichte der ECE übrigens mit gerade mal 19 Mitarbeitern –<br />
heute s<strong>in</strong>d es rund 3.000. He<strong>in</strong>rich Kraft nennt als Grundlage für diese<br />
überragende Erfolgsstory „das unkomplizierte, von e<strong>in</strong>em wechselseitigen<br />
Vertrauen getragene Zusammenwirken von Gesellschaftern und Unternehmensführung“.<br />
Geme<strong>in</strong>sam sei allen Mitgliedern der Mannschaft der<br />
„Wille zum Erfolg“, so Kraft, wobei es stets auch Raum für Persönlichkeiten<br />
mit Ecken und Kanten gegeben habe.<br />
Währenddessen behielt <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> den amerikanischen Markt weiterh<strong>in</strong><br />
im Blick. Nachdem sich die Immobiliengeschäfte <strong>in</strong> den USA gut entwickelt<br />
hatten, beschloss er, dort ebenfalls <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>kaufscenter-Markt<br />
e<strong>in</strong>zusteigen. 160 Center kamen auf den Prüfstand und wurden anhand<br />
e<strong>in</strong>er genau ausgearbeiteten Checkliste untersucht. <strong>Otto</strong>s Mitarbeiter ließen<br />
sich erneut alle Verträge vorlegen, darunter sogar solche, die mit Zulieferfi<br />
rmen und Verwaltungen geschlossenen worden waren. Mehrmals<br />
<strong>in</strong>spizierte <strong>Otto</strong> die <strong>in</strong> Frage kommenden Center selbst, wobei er vor Ort<br />
genaueste Informationen über das E<strong>in</strong>zugsgebiet e<strong>in</strong>holen ließ.<br />
Die genauen Checks der Verträge und der unmittelbaren Umgebung bewahrten<br />
das Unternehmen immer wieder vor übereilten Entscheidungen.<br />
So bemerkten <strong>Otto</strong> und se<strong>in</strong> Team e<strong>in</strong>mal erst <strong>in</strong> letzter M<strong>in</strong>ute, dass <strong>in</strong><br />
der unmittelbaren Nähe e<strong>in</strong>es zum Verkauf stehenden Centers schon der<br />
Bau e<strong>in</strong>er weiteren Mall geplant war – ohne, dass die potenziellen Käufer<br />
darüber <strong>in</strong>formiert worden waren. Bis zum Ende der 70er Jahre hatten<br />
sich schließlich alle anstehenden Käufe zerschlagen – der E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> den