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Download-PDF (8,1 MB, in German) - Werner Otto

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hat er se<strong>in</strong>e ganz eigenen Pläne und Ideen <strong>in</strong> die Tat umgesetzt – oft genug<br />

gegen den Rat se<strong>in</strong>er Umgebung. Das Leben hat aus <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> e<strong>in</strong>e<br />

starke Persönlichkeit gemacht – so stark, dass es ihm gelang, der deutschen<br />

Wirtschaft se<strong>in</strong>en unverwechselbaren Stempel aufzudrücken. Wenn<br />

e<strong>in</strong> Mensch e<strong>in</strong>e Gesellschaft so stark prägt, wie das <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> getan<br />

hat, dann bewirkt das Veränderungen, die sich <strong>in</strong> alle möglichen Bereiche<br />

des Lebens ziehen. <strong>Otto</strong> hat nicht nur den Versandhandel neu defi niert<br />

und das moderne E<strong>in</strong>kaufszentrum nach Deutschland gebracht, sondern<br />

er hat weit mehr getan und bewirkt. Er hat unzähligen Menschen Arbeit<br />

gegeben und jungen Unternehmern Chancen eröff net, die sie sonst nie<br />

gehabt hätten. Die praktischen, unkomplizierten Mechanismen des Versandhandels<br />

und das Bummeln durch moderne Ladenpassagen haben<br />

aber auch das Kauf- und Freizeitverhalten der Menschen geprägt – viel<br />

stärker, als es den meisten bewusst se<strong>in</strong> dürfte.<br />

<strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> liebte das Leben. Und auch wenn er immer wieder Phasen<br />

großer Entbehrungen und empfi ndlicher Niederlagen ertragen musste,<br />

hat er sich selbst als Glücksk<strong>in</strong>d empfunden.<br />

Im Jahr 1909 <strong>in</strong> Seelow sche<strong>in</strong>t die Welt <strong>in</strong> Deutschland noch unverrückbar<br />

<strong>in</strong> Ordnung. Die Industrie entwickelt sich dynamisch, die Städte<br />

wachsen jährlich um viele tausend Menschen. Alle<strong>in</strong>e zwischen 1871 und<br />

1910 steigt die Bevölkerungszahl um 58 Prozent auf 65 Millionen Menschen.<br />

Das Bürgertum erlebt e<strong>in</strong>en nie gekannten Aufschwung. Im Zuge<br />

der Industrialisierung werden überall im Reich Arbeiter gebraucht, die es<br />

vielfach <strong>in</strong> die Städte zieht. In Hamburg und vor allem Berl<strong>in</strong> wachsen die<br />

Mietskasernen, <strong>in</strong> denen viele Menschen auf engem Raum zusammenleben.<br />

Im Jahr 1870 hatte der Anteil der Städter an der Gesamtbevölkerung<br />

36 Prozent ausgemacht, 1910 s<strong>in</strong>d es bereits 60 Prozent. In den Hafenstädten<br />

fi nden viele Menschen Arbeit, denn auch der Schiff bau boomt.<br />

Zur See wird kräftig aufgerüstet, zugleich beg<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> der Passagierschiff -<br />

fahrt um die Jahrhundertwende der Trend zu Luxusreisen mit Riesendampfern.<br />

Die Landwirtschaft wird von Großagrariern, vor allem von den „ostelbischen<br />

Junkern“ geprägt. Zugleich gibt es aber auf dem Land noch überall<br />

archaische Dorfgeme<strong>in</strong>schaften mit unverrückbaren Strukturen. Familie,<br />

Um 1900<br />

Das deutsche<br />

Kaiserreich erlebt<br />

e<strong>in</strong>en bisher noch<br />

nie dagewesenen<br />

<strong>in</strong>dustriellen und<br />

kulturellen Aufschwung.<br />

Wie alles begann 11

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