Download-PDF (8,1 MB, in German) - Werner Otto
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mit den besseren Argumenten angenommen. Wir s<strong>in</strong>d dadurch dem Erfolg<br />
oft e<strong>in</strong>en Schritt nähergekommen.<br />
4. Vere<strong>in</strong>fache die Probleme<br />
Br<strong>in</strong>ge jedes Problem auf e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>fachen Nenner. Wir arbeiteten an e<strong>in</strong>em<br />
Konzept für unsere Shopp<strong>in</strong>gcenter. Dabei brachten wir das Vermietungsproblem<br />
auf e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>fachen Nenner: „Der Kunde, der unser Shopp<strong>in</strong>gcenter<br />
besucht, muss jeden Artikel, den er m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal im Jahr<br />
kaufen möchte, bei uns vorfi nden, und das wenigstens <strong>in</strong> zwei verschiedenen<br />
Geschäften, so dass e<strong>in</strong>e Konkurrenz im Center besteht.“<br />
Mit dieser e<strong>in</strong>fachen Regelung wurde die Voraussetzung für e<strong>in</strong>en Branchenmix<br />
geschaff en, welcher sich ausschließlich auf die Center-Besucher<br />
ausrichtet und daher garantiert, dass sich das Center gut entwickelt. Es<br />
dürfen im Center nicht nur Juweliere aufgenommen werden, die hohe<br />
Mieten zu zahlen bereit s<strong>in</strong>d; die Umsätze würden schnell zurückgehen.<br />
Der Kunde muss auch Bäckereien und Fischläden vorfi nden, selbst wenn<br />
diese Geschäfte nur e<strong>in</strong>e niedrige Quadratmetermiete zahlen können. Das<br />
Center ist mit dieser knappen Anweisung auf den Kunden ausgerichtet<br />
worden. Die erfolgreiche Entwicklung unserer E<strong>in</strong>kaufscenter hat die<br />
Richtigkeit dieser e<strong>in</strong>fachen Regelung bewiesen.<br />
Als wir im Jahr 1976 <strong>in</strong> New York unser erstes Bürohaus kauften, wagte<br />
es niemand, <strong>in</strong> New York zu <strong>in</strong>vestieren. Es hieß damals, New York sei<br />
bankrott. Die New Yorker Bankiers waren äußerst nervös und daher froh,<br />
wenn sie sich von den Gebäuden schnell trennen konnten, die sie zwangsweise<br />
zur Sicherung ihrer Hypotheken übernommen hatten. Deshalb<br />
konnte man Bürohäuser zu e<strong>in</strong>malig günstigen Preisen erwerben.<br />
Das Schlagwort „E<strong>in</strong>e Weltstadt ist bankrott“ hört sich erschreckend an.<br />
Es bedeutet aber nicht, dass die städtischen E<strong>in</strong>richtungen wie Feuerwehr,<br />
Schule und Polizei ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen würden. Die U-<br />
Bahn wird weiterfahren wie bisher. Über zehn Millionen Menschen müssen<br />
weiterh<strong>in</strong> versorgt werden. Auf den e<strong>in</strong>fachen Nenner gebracht heißt<br />
es: Der Bankrott e<strong>in</strong>er Stadt bedeutet nicht den Untergang e<strong>in</strong>er Stadt; er<br />
kann noch nicht e<strong>in</strong>mal den wirtschaftlichen Rückgang e<strong>in</strong>er Stadt bedeuten,<br />
weil man nicht die Arbeitsplätze von Millionen Menschen gefähr-<br />
E<strong>in</strong> Leben wird betrachtet – Selbst- und Fremdzeugnisse 223