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Download-PDF (8,1 MB, in German) - Werner Otto

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wieder andere Anweisungen gegeben hätte. Dabei stellte sich dann heraus,<br />

dass das Projekt aus vernünftigen Gründen abgelehnt worden war,<br />

der Mitarbeiter es aber nicht aufgeben wollte und aufgrund des Kontaktes<br />

mit mir dem Geschäftsführer erklärt hatte, es sei me<strong>in</strong> Wunsch, dass dieses<br />

Projekt doch durchgeführt werde.<br />

Diese Fälle ereigneten sich ständig, auf den verschiedensten Ebenen <strong>in</strong><br />

allen möglichen Variationen; ich hatte ja vorher selbst sämtliche Fäden <strong>in</strong><br />

der Hand gehabt und alles angewiesen. Die Überleitung me<strong>in</strong>er Funktion<br />

an die Geschäftsführung hätte e<strong>in</strong>ige Jahre Reibereien und Ärger gekostet.<br />

Es blieb mir nichts anderes übrig, als durch me<strong>in</strong>en Auszug den persönlichen<br />

Kontakt zu den alten Mitarbeitern abzuschneiden, damit die Geschäftsführung<br />

ungestört durch E<strong>in</strong>griff e arbeiten konnte.<br />

Als fünf Jahre später <strong>in</strong> Hamburg-Wandsbek e<strong>in</strong> neuer Verwaltungsbau<br />

bezogen wurde, war die Geschäftsführung schon so gut e<strong>in</strong>gespielt und<br />

hatte die Fäden so fest <strong>in</strong> der Hand, dass ich mit me<strong>in</strong>em Büro wieder <strong>in</strong><br />

das geme<strong>in</strong>same Gebäude ziehen konnte. Die räumliche Distanz vom<br />

<strong>Otto</strong> Versand hatte mich vom Tagesgeschäft freigemacht, so dass ich mich<br />

den großen Problemen widmen konnte, deren Lösung das Unternehmen<br />

nach vorne brachte. Ich verfügte jetzt über die Zeit, um e<strong>in</strong>e erstklassige<br />

Mannschaft aufbauen zu können. Mit Abstand konnte ich die Leistung<br />

der e<strong>in</strong>zelnen Führungskräfte viel besser beobachten.<br />

3. Diskutiere und <strong>in</strong>formiere<br />

Ke<strong>in</strong> Gedanke ist so gut, dass er nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Diskussion verbessert werden<br />

könnte. Manche Unternehmer s<strong>in</strong>d gescheitert, weil sie überheblich<br />

waren und glaubten, alles besser zu wissen. Auch angeblich „unwichtige“<br />

Leute gilt es <strong>in</strong> die Diskussion mit e<strong>in</strong>zubeziehen. Man erlebt manchmal<br />

Wunder, welche hervorragenden Gedanken von Mitarbeitern aus dem<br />

dritten Glied entwickelt werden.<br />

Im Jahr 1969 besichtigten wir e<strong>in</strong> Grundstück, auf welchem wir e<strong>in</strong>en<br />

Verbrauchermarkt errichten wollten. Die Geschäftsführer unserer „Realkauf“-<br />

Kette trugen ihr Konzept vor. Es gab e<strong>in</strong>e Diskussion zwischen ihnen und<br />

den Vorstandsmitgliedern des <strong>Otto</strong> Versands. Die Debatte gefi el mir nicht,<br />

weil wir zu ke<strong>in</strong>er klaren Aussage kamen. Es g<strong>in</strong>g um die Lage des Grund-<br />

E<strong>in</strong> Leben wird betrachtet – Selbst- und Fremdzeugnisse 221

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