Download-PDF (8,1 MB, in German) - Werner Otto
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ent gestaltet werden. Schwierigkeiten bereitet zunächst noch die fl aue<br />
Konjunktur. Anfang 1951 steigt die Zahl der Arbeitslosen <strong>in</strong> der Hansestadt<br />
auf 100.000 Menschen, wobei der unverm<strong>in</strong>derte Zuzug von Flüchtl<strong>in</strong>gen,<br />
ehemaligen Kriegsgefangenen und anderen Gruppen e<strong>in</strong>e der Ursachen<br />
ist. Bundesweit erreicht die Arbeitslosenquote die Zwei-Millionen-<br />
Marke. Zu der starken Belastung des Haushaltes durch den Wiederaufbau<br />
kommt die schwache Nachfrage auf dem Inlandsmarkt. Die Kaufkraft der<br />
Arbeitnehmer ist vielerorts noch zu ger<strong>in</strong>g. Diese Krise verlangt auch<br />
<strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> und se<strong>in</strong>em Team Höchstleistungen ab, es gilt, die Menschen<br />
trotz allem für neue Waren zu <strong>in</strong>teressieren und zu begeistern. Doch<br />
die positive Entwicklung <strong>in</strong> Deutschland kann nicht gestoppt werden, es<br />
geht langsam, aber stetig bergauf. Immer neue Industrie- und Dienstleistungszweige<br />
werden wieder belebt oder neu erschlossen. E<strong>in</strong>ige Beispiele,<br />
wiederum aus Hamburg: 1951 wird der Schiff bau im Hafen wieder frei<br />
gegeben. E<strong>in</strong> Jahr später startet das Fernsehen – Ausstrahlungsort ist e<strong>in</strong><br />
Hochbunker auf dem Heiligengeistfeld. 1954 landet die erste Lufthansamasch<strong>in</strong>e<br />
auf dem Flughafen Fuhlsbüttel, erste Luxusl<strong>in</strong>er aus anderen<br />
Ländern laufen den Hafen an. Projekte wie die Internationale Gartenbauausstellung<br />
(IGA) rücken die Stadt wieder <strong>in</strong>s Blickfeld, wegweisende<br />
Bauvorhaben wie die spätere Kennedy-Brücke und der Ausbau des Nordwestdeutschen<br />
Rundfunks (des späteren NDR) s<strong>in</strong>d untrügliche Zeichen<br />
für e<strong>in</strong>e erstarkende Konjunktur.<br />
Die Menschen verfügen mit der Zeit über immer mehr Geld, Freizeitaktivitäten<br />
wie Reisen (zunächst vor allem <strong>in</strong>nerhalb Europas) werden immer<br />
beliebter. Beim Kleiderkauf, beim E<strong>in</strong>richten von Wohnungen und<br />
Häusern muss der Pfennig bald nicht mehr umgedreht werden – optimale<br />
Voraussetzungen für e<strong>in</strong>e positive Entwicklung des Handels – auch und<br />
gerade des Versandhandels.<br />
Vom Frühjahr 1953 bis 1955 stieg die Aufl age des <strong>Otto</strong>-Katalogs auf<br />
85.000 Stück, der Umfang betrug schon 138 Seiten. Die Hälfte der abgedruckten<br />
Bilder waren bereits Fotos (die andere Hälfte Zeichnungen),<br />
und ebenfalls die Hälfte der Abbildungen erschien farbig. Dem Angebot<br />
schienen ke<strong>in</strong>e Grenzen gesetzt zu se<strong>in</strong>: Bettwäsche und Tischtücher, zwei<br />
Polstergarnituren, Gard<strong>in</strong>en, Schmuck und Spielzeug gehörten ebenso<br />
dazu wie Bestecke, Bettjacken (Marke „Heimfreude“) und graue Misch-<br />
Der Frühjahr / Sommer-Katalog<br />
1952.<br />
Das Titelbild bezieht<br />
sich auf die erfolgreicheSammelbestellung.<br />
Der Aufstieg<br />
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