Download-PDF (8,1 MB, in German) - Werner Otto
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arbeitenden Mitarbeiter morgens zur Arbeit kamen, waren wir gerade dabei,<br />
uns zu rasieren. Nichts war uns zu schwer, ke<strong>in</strong>e Zeit zu lang. Wir<br />
waren gerne dort und wurden e<strong>in</strong>e Firmengeme<strong>in</strong>schaft, die sich mancher<br />
Chef heute wünschen möchte. Und dies wurde von Herrn <strong>Otto</strong> auch<br />
honoriert. Es gab auch den Ausgleich für harte Arbeit, <strong>in</strong>dem Herr <strong>Otto</strong><br />
uns zum Beispiel <strong>in</strong> den ,Blauen Peter‘ auf St. Pauli früh morgens zu e<strong>in</strong>er<br />
kräftigen Suppe e<strong>in</strong>lud. Gestärkt g<strong>in</strong>g es dann wieder zur Arbeit zurück.“<br />
Fast alle Angestellten kamen per Fahrrad oder mit der L<strong>in</strong>ie 2 der Straßenbahn<br />
zur Arbeit. Da nach Betriebsschluss alles geme<strong>in</strong>sam zur Haltestelle<br />
strömte, wurde von der kont<strong>in</strong>uierlich anwachsenden Belegschaft schon<br />
nach kurzer Zeit e<strong>in</strong> ganzer Wagen rekrutiert. Die „<strong>Otto</strong>nen“, so er<strong>in</strong>nern<br />
sich Zeitzeugen, waren <strong>in</strong> der Gegend rasch bekannt geworden, und im<br />
Postamt Schnelsen soll man angesichts der ständig steigenden Arbeitsbelastung<br />
nicht eben begeistert gewesen se<strong>in</strong>.<br />
Glücklich, zufrieden und angesichts der vielen Arbeit erstaunlich gelöst<br />
sieht <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> auf Fotos aus jener Zeit aus. Pionierarbeit lag ihm, der<br />
Rout<strong>in</strong>e und Stillstand verabscheute, immer besonders, und die Aufbaujahre<br />
se<strong>in</strong>es Versandhandels müssen für ihn so etwas wie der Höhepunkt<br />
se<strong>in</strong>es Arbeitslebens gewesen se<strong>in</strong>.<br />
Von Anfang an war sich <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> bewusst, wie wichtig e<strong>in</strong> gutes Betriebsklima<br />
für die Motivation der Mitarbeiter ist, und wie beschrieben<br />
trug er durch eigenes Zupacken und se<strong>in</strong>en sehr persönlichen Führungsstil<br />
erheblich dazu bei. Dass es damals im Unternehmen so ausgesprochen<br />
familiär zug<strong>in</strong>g, wie Zeitzeugen übere<strong>in</strong>stimmend berichten, lag eben<br />
nicht nur daran, dass die Belegschaft <strong>in</strong> Schnelsen Tag und – oft genug<br />
auch – Nacht auf so engem Raum zusammenarbeitete. <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> hatte<br />
früh erkannt, dass e<strong>in</strong> gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl für das Gedeihen<br />
e<strong>in</strong>er Firma unverzichtbar ist, dass es dafür mehr als geregelter<br />
Arbeits- und Essenszeiten bedarf. Deshalb setzte er von Anfang an auch<br />
auf die Kraft geme<strong>in</strong>samer Aktivitäten zur Integration der Mitarbeiter <strong>in</strong><br />
das Unternehmen.<br />
Im Sommer 1952 unternahm die Belegschaft den ersten Betriebsausfl ug:<br />
Dem Umtrunk am Ukleisee folgte e<strong>in</strong>e Bootsfahrt auf der Ostsee. 1953<br />
Der Aufstieg<br />
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