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Download-PDF (8,1 MB, in German) - Werner Otto

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E<strong>in</strong> weiteres Beispiel ist die Fähigkeit, Gelegenheiten zu ergreifen. „In der<br />

Regel ist es das Glück der Unternehmer, mit ihren Talenten und Erfahrungen<br />

zur rechten Zeit am rechten Platz zu se<strong>in</strong>. Dann aber handeln sie und<br />

nehmen die Gelegenheit tatsächlich wahr. Dann werden sie tatsächlich die<br />

treibenden Kräfte“, so die Autoren. Im deutschen Wirtschaftswunder sei es<br />

Unternehmern immer wieder gelungen, „große Geschäfte aus kle<strong>in</strong>en Gelegenheiten“<br />

zu machen, die von anderen gar nicht als solche erkannt worden<br />

seien. <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong>s Erfolgsgeschichte ist reich an Phasen, <strong>in</strong> denen er<br />

solche Gelegenheiten regelrecht beim Schopf ergriff . Schon <strong>in</strong> den 1950er<br />

Jahren bediente er den Wunsch der Menschen, sich elegant zu kleiden und<br />

zum Beispiel schön e<strong>in</strong>zurichten, wobei er gleichzeitig e<strong>in</strong>e schnelle, problemlose<br />

Lieferung auch <strong>in</strong> die entlegenen Gegenden bieten konnte. Und <strong>in</strong><br />

den 1970er Jahren trug er mit se<strong>in</strong>em Engagement für Planung und Bau<br />

von E<strong>in</strong>kaufszentren den veränderten E<strong>in</strong>kaufsgewohnheiten der Menschen<br />

Rechnung, <strong>in</strong>dem er e<strong>in</strong> komprimiertes Angebot an e<strong>in</strong>em zentralen<br />

Ort schuf, der noch dazu verkehrstechnisch gut erreichbar war.<br />

Wie wichtig es ist, die Zeichen der Zeit richtig zu erkennen, zu deuten<br />

und <strong>in</strong>telligent darauf zu reagieren, verdeutlicht der Autor Georg Etscheit<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Beitrag „Fräule<strong>in</strong> Gretel von der Quelle“ für das Buch von Heuser<br />

und Jungclaussen, <strong>in</strong> dem er sich mit dem zeitweiligen Niedergang des<br />

Quelle-Konzerns beschäftigt. Quelle hatte noch Anfang der 1980er Jahre<br />

e<strong>in</strong>en Umsatz von zehn Milliarden Mark gemacht. „Doch die Treue zur<br />

Tradition führt das Unternehmen <strong>in</strong> die roten Zahlen“, so Etscheit. In<br />

dem Bestreben, Kont<strong>in</strong>uität zu wahren, habe die Führung gesellschaftliche<br />

und ökonomische Veränderungen verschlafen. Längst habe sich der<br />

e<strong>in</strong>stige Verkäufermarkt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Käufermarkt gewandelt, auf dem die<br />

von Quelle gepfl egte „Verteilermentalität“ obsolet geworden sei. „In e<strong>in</strong>em<br />

weith<strong>in</strong> mit Konsumgütern gesättigten Markt werden mühsam errungene<br />

Positionen wertlos“, so Etscheit, „jetzt zählt weniger der behäbige<br />

Universalanbieter als der Trendsetter.“ Und über die damalige Situation<br />

bei Quelle schreibt der Autor wörtlich: „Zwar ist Erzkonkurrenz Neckermann<br />

schon lange abgehängt, aber der wendige, auch <strong>in</strong> den USA höchst<br />

erfolgreiche <strong>Otto</strong> Versand aus Hamburg lässt die Fürther h<strong>in</strong>ter sich.“<br />

Abschließend noch e<strong>in</strong> Punkt, der nur auf den ersten Blick auf <strong>Werner</strong><br />

<strong>Otto</strong> zuzutreff en sche<strong>in</strong>t. Die Autoren stellen die Widersprüchlichkeit der<br />

Annäherung an den Jahrhundert-Mann 147

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