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Download-PDF (8,1 MB, in German) - Werner Otto

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Schrittweiser<br />

Rückzug<br />

<strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> beg<strong>in</strong>nt<br />

damit, die<br />

Unternehmensführung<br />

stärker an<br />

andere abzugeben.<br />

Er beschließt, se<strong>in</strong><br />

Leben umzustellen<br />

und stärker auf<br />

se<strong>in</strong>e Gesundheit zu<br />

achten.<br />

78<br />

Der Jahrhundert-Mann<br />

OTTO – auf dem Weg zum Weltunternehmen<br />

tät, mit der solche wegweisenden Innovationen im Hause OTTO umgesetzt<br />

wurden, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Geschichte deutscher Nachkriegsunternehmen<br />

wohl ohne Beispiel. Es ist geradezu unglaublich, dass <strong>Otto</strong> all dies erkennen<br />

und realisieren konnte, obwohl er ursprünglich ja nur als E<strong>in</strong>zelhändler<br />

ausgebildet war und ke<strong>in</strong>e Erfahrung mit der Leitung e<strong>in</strong>es größeren<br />

Unternehmens hatte. Geholfen haben die von ihm selbst entwickelten<br />

zwölf „Unternehmerpr<strong>in</strong>zipien“ (siehe Anhang, S. 215 ff .) und die früh<br />

gewonnene Erkenntnis, dass vieles von dem, was ihm wichtig war und <strong>in</strong><br />

der Praxis der ganz frühen Jahre auch funktionierte, „im Großen“ eben<br />

auch klappte. Qualitätssicherung, Planbarkeit, Zielgerichtetheit – <strong>Werner</strong><br />

<strong>Otto</strong> hat diese Begriff e schon mit Leben erfüllt, lange bevor sie <strong>in</strong> der<br />

Öff entlichkeit diskutiert wurden.<br />

1955 hatte <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> erstmals die USA besucht, für ihn e<strong>in</strong>e Reise „<strong>in</strong>s<br />

Geburtsland des Versandhandels“. E<strong>in</strong>e bleibende Er<strong>in</strong>nerung <strong>Otto</strong>s an<br />

diesen Aufenthalt war auch die Tatsache, dass er die amerikanischen Gesprächspartner<br />

viel <strong>in</strong>tensiver befragt habe, als alle se<strong>in</strong>e mitgereisten Unternehmer-Kollegen,<br />

darunter viele andere Versandhändler. „Die benahmen<br />

sich, als wüssten sie schon alles“, berichtete er später, „das schien mir<br />

e<strong>in</strong>e völlig falsche E<strong>in</strong>stellung.“ Nächtelang habe er die amerikanischen<br />

Versandexperten „gelöchert“, um schließlich viele wertvolle Erkenntnisse<br />

mit nach Deutschland zu nehmen.<br />

Nur langsam gelang es dem Firmengründer dabei, die Last der vielen Entscheidungen<br />

auf mehrere Schultern zu verteilen – so wie er es schon lange<br />

geplant hatte. E<strong>in</strong>e „erstklassige Führungsmannschaft“ hatte <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong><br />

erst Anfang der 1960er Jahre – zehn Jahre nach Gründung se<strong>in</strong>es Unternehmens<br />

– zusammengestellt. Die lange Zeitspanne sagt viel über <strong>Werner</strong><br />

<strong>Otto</strong>s hohe Ansprüche an se<strong>in</strong>e Mitarbeiter, aber auch über se<strong>in</strong> außerordentliches<br />

Beharrungsvermögen. In den Jahren davor musste er oft fast<br />

bis zum Umfallen arbeiten, denn trotz se<strong>in</strong>er neuen Erkenntnisse über die<br />

Personalführung hatte er sich lange viel, zu viel, selbst aufgebürdet. So war<br />

er 1959 – das Unternehmen hatte damals bereits 1.000 Mitarbeiter und<br />

machte e<strong>in</strong>en jährlichen Umsatz von 100 Millionen Mark – dreifacher<br />

Geschäftsführer und sechsfacher Hauptabteilungsleiter. Schon morgens<br />

beim Rasieren lag e<strong>in</strong> Notizblock parat, an verlängerte Wochenenden<br />

oder Erholungsurlaube war überhaupt nicht zu denken. „Mir selbst waren

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