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Download-PDF (8,1 MB, in German) - Werner Otto

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198<br />

Der Jahrhundert-Mann<br />

Kluge Worte zur Lage der Nation<br />

te, griff er fast automatisch dessen Sichtweise auf. Schmidt schrieb: „Der<br />

Markt ist e<strong>in</strong>erseits national wie <strong>in</strong>ternational e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung, die man<br />

nur bejahen kann; aber andererseits schaff t der Markt aus sich heraus weder<br />

ausreichende soziale Sicherungen noch fi skalische und monetäre oder<br />

ökologische Vernunft. Weder kann der Markt sozialen Ausgleich bewirken<br />

noch e<strong>in</strong> sozialverträgliches Klima im eigenen Unternehmen und<br />

zwischen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften schaff en. Sondern<br />

für e<strong>in</strong>e die Würde des Menschen wahrende Gesellschaft s<strong>in</strong>d Gesetze des<br />

Staates notwendig – aber ebenso auch verantwortungsbewusste Personen<br />

<strong>in</strong> der Führung von Unternehmen und Verbänden.“<br />

1996 beispielsweise machte <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> mit e<strong>in</strong>em energisch vorgetragenen<br />

Vorschlag von sich reden, den viele Spitzenmanager gar nicht gerne<br />

hörten. „Wir benötigen bei den Großkonzernen e<strong>in</strong>en Aufsichtsratsvorsitzenden,<br />

der sich mit nur e<strong>in</strong>em, höchstens zwei Unternehmen beschäftigt.<br />

Die Erhaltung von tausenden Arbeitsplätzen verlangt die Konzentration<br />

auf wenige Mandate“, so se<strong>in</strong>e Forderung. Mit detaillierten<br />

Argumenten wandte er sich gegen die „grassierende Ämterhäufung“ <strong>in</strong><br />

Aufsichtsräten (Helmut Schmidt), und er empfahl sogar, das deutsche<br />

Aktienrecht entsprechend zu ändern.<br />

Viele Menschen, die irgendwelche Ämter bekleiden oder aus irgendwelchen<br />

anderen Gründen im Licht der Öff entlichkeit stehen, melden sich<br />

heute zu Wort – gefragt oder ungefragt.<br />

<strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> wäre schon alle<strong>in</strong>e aufgrund se<strong>in</strong>er beispiellosen Erfolgsgeschichte<br />

legitimiert, als Weiser immer und überall um Rat gefragt zu werden.<br />

Doch <strong>Otto</strong> hat sich auch hier nicht auf den vorhandenen Lorbeeren<br />

ausgeruht.<br />

So wie er <strong>in</strong> den 50er Jahren als bereits sehr erfolgreicher Versandhändler<br />

nach Amerika reiste, um den Versandhandel noch besser kennen zu lernen,<br />

hat er es auch im Zusammenhang mit der Entwicklung der Gesellschaft<br />

praktiziert. <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> setzte auch hier auf Austausch, auf Dialog,<br />

auf Diskussion. In se<strong>in</strong>em Festschrift-Beitrag er<strong>in</strong>nerte sich Helmut<br />

Schmidt, der als Altkanzler <strong>in</strong> zahllosen Beiräten saß, auch daran, wie<br />

diese geistige Fortbildung im Hause <strong>Otto</strong> praktiziert wurde. „Das bei wei-

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