Download-PDF (8,1 MB, in German) - Werner Otto
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<strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> mit se<strong>in</strong>en Söhnen Frank (l.), Alexander und Ehefrau Maren im Juli 2005.<br />
In der Hamburger Landesvertretung <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> wird er mit der Bürgermeister-Stolten-Medaille geehrt.<br />
<strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong>s, auf denen er Kraft schöpfen und Entscheidungen treff en<br />
konnte. Bei aller Lockerheit im Umgang mit den K<strong>in</strong>dern verrät Maren<br />
<strong>Otto</strong> dann doch e<strong>in</strong>e Eigenart, die zeigt, dass <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> auch <strong>in</strong> der<br />
Familie der Chef war: Bei Spaziergängen mochte er es nicht sonderlich,<br />
wenn die K<strong>in</strong>der weit vorpreschten – Richtung und Tempo wollte der<br />
Vater selbst vorgeben.<br />
Legendär ist auch se<strong>in</strong>e Anspruchslosigkeit. Enge Mitarbeiter wie He<strong>in</strong>rich<br />
Kraft er<strong>in</strong>nern sich, dass <strong>Otto</strong> auf Dienstreisen die Zeit von Anfang<br />
an fürs Geschäftliche nutzte. „Schon während der Fahrt zu irgendwelchen<br />
Term<strong>in</strong>en zückte er se<strong>in</strong> Notizbuch und hakte die e<strong>in</strong>zelnen Punkte mit<br />
uns ab“, so Kraft. Gegessen wurde nicht <strong>in</strong> irgendwelchen teuren Restaurants,<br />
sondern <strong>in</strong> Autobahnraststätten oder an Imbissen. „<strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong><br />
genügten oft Würstchen mit Kartoff elsalat, dann g<strong>in</strong>g die Fahrt weiter.“<br />
Auch <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong>s S<strong>in</strong>n für das, was die Amerikaner „practical jokes“<br />
nennen, ist Geschichte. E<strong>in</strong> Mitarbeiter berichtet beispielsweise, wie ihn<br />
<strong>Otto</strong> unmittelbar vor dem Abfl ug aus den USA am Flughafen mit Grabesmiene<br />
fragte, ob er denn auch se<strong>in</strong>e „Ausreisepapiere“ ausgefüllt habe.<br />
„Mir brach der kalte Schweiß aus und ich begann ganz irritiert <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en<br />
Taschen zu forschen. Was für Papiere waren mir da entgangen, ich wurde<br />
immer nervöser. Da blickte mich <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> gr<strong>in</strong>send an und ich sah,<br />
dass er mich auf den Arm genommen hatte.“<br />
Annäherung an den Jahrhundert-Mann 157