Download-PDF (8,1 MB, in German) - Werner Otto
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<strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> Anfang<br />
der 1980er Jahre bei<br />
e<strong>in</strong>em Spiel des<br />
Hamburger Sportvere<strong>in</strong>s<br />
(HSV).<br />
152<br />
Der Jahrhundert-Mann<br />
Zwischen Firma und Familie<br />
freund. Er wollte ihn zu e<strong>in</strong>em Ausfl ug <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Restaurant überreden, doch<br />
der alte Herr hatte abgelehnt. „Er sagte, dass er das Haus kaum noch verlässt<br />
und am liebsten auf dem Sofa sitzt“, so <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> nachdenklich.<br />
„E<strong>in</strong> halbes Jahr später ist er dann leider gestorben.“ Man darf sich nicht<br />
hängen lassen, lautet <strong>in</strong> diesem Zusammenhang se<strong>in</strong>e Botschaft. Geradezu<br />
am Riemen reißen müsse er sich heute, um nicht irgendwo auf der<br />
Welt noch e<strong>in</strong> Geschäft aufzuziehen oder zum<strong>in</strong>dest im großen Stil e<strong>in</strong>zusteigen,<br />
erzählt <strong>Otto</strong> lächelnd – wohl wissend, dass er se<strong>in</strong> unternehmerisches<br />
Können ja nun wahrlich genug unter Beweis gestellt hat. Alle Welt<br />
rede jetzt vom ch<strong>in</strong>esischen Markt, so <strong>Otto</strong>, „ich habe schon vor Jahrzehnten<br />
damit gerechnet, dass es damit so kommen würde“.<br />
Diszipl<strong>in</strong> bei der Arbeit und körperliche Fitness – das waren für <strong>Werner</strong><br />
<strong>Otto</strong> stets zwei Seiten derselben Medaille. Nach se<strong>in</strong>em körperlichen Zusammenbruch<br />
hatte er se<strong>in</strong> Leben radikal umgestellt. Bei der Ernährung<br />
verzichtete er auf Fett und aß stattdessen viel Obst und Gemüse. Schon <strong>in</strong><br />
den 1960er Jahren praktizierte er im Büro während besonders stressiger<br />
Phasen zur Entspannung das damals nur wenig bekannte Yoga, und auch<br />
auf Dienstreisen machte er Fitnessübungen, manchmal sogar „zwischendurch“<br />
auf dem Hotelzimmer. Angehörige er<strong>in</strong>nern sich, dass er zuhause<br />
stets e<strong>in</strong>e Schale Obst parat hatte und die Äpfel genüsslich selbst schälte.<br />
Das Golfspiel gab er nach e<strong>in</strong>er Weile erfolglosen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs wieder auf.<br />
„Ich muss mich im Büro schon genug ärgern,“ habe er zu se<strong>in</strong>em Sohn<br />
Michael gesagt, „da will ich mich nicht auch noch <strong>in</strong> der Freizeit ärgern.“<br />
Fußball hat ihn als Zuschauer <strong>in</strong>teressiert, jahrelang sah man ihn bei den<br />
Heimspielen des Hamburger Sportvere<strong>in</strong>s (HSV) im Publikum.<br />
Wie berichtet, hatte <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> schon immer e<strong>in</strong> Faible fürs Spazierengehen.<br />
Im Schnitt geht der Mensch täglich 3.000 Schritte zu Fuß, so haben<br />
statistische Erhebungen ergeben. 7.000 sollten es nach E<strong>in</strong>schätzung<br />
von Mediz<strong>in</strong>ern aber m<strong>in</strong>destens se<strong>in</strong>, 10.000 wären ideal. Bei geschäftlichen<br />
Verabredungen verzichtete <strong>Otto</strong> oft auf se<strong>in</strong>en Fahrer und g<strong>in</strong>g zu<br />
Fuß zum Term<strong>in</strong>. Wichtige Geschäftsentscheidungen traf er immer wieder<br />
auf ausgedehnten Spaziergängen – „weil ich dann e<strong>in</strong>en freien Kopf<br />
habe“. Auch „erlief“ er sich ganze Städte, bevor er dort Investitionen tätigte.<br />
Aus diesem Hobby wurde mit den Jahren e<strong>in</strong>e echte Leidenschaft.<br />
<strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong>, der bekanntlich immer am Stehpult gearbeitet hatte, und