Download-PDF (8,1 MB, in German) - Werner Otto
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Mit e<strong>in</strong>er sehr persönlich gestalteten Broschüre<br />
begrüßt der Chef Anfang der 1960er Jahre die<br />
neuen Mitarbeiter.<br />
66<br />
Der Jahrhundert-Mann<br />
Die Fünf-Tage-Woche galt – „sofern nicht dr<strong>in</strong>gende geschäftliche Erfordernisse<br />
uns zw<strong>in</strong>gen, auch den Sonnabend eventuell als Arbeitstag auszunutzen“.<br />
Beg<strong>in</strong>n und Ende der Arbeitszeit und der Pausen („¼ Stunde<br />
Kaff ee- und ½ Stunde Mittagspause“) wurde durch e<strong>in</strong> Signal angekündigt.<br />
„Die Arbeitszeit beg<strong>in</strong>nt und endet am Arbeitsplatz“, so die Betriebsordnung,<br />
und: „Die Mitarbeiter s<strong>in</strong>d verpfl ichtet, die Arbeitszeit pünktlich<br />
e<strong>in</strong>zuhalten und voll auszunutzen.“ Zwar wurde <strong>in</strong> dem Heft auch<br />
deutlich gemacht, dass die Beschäftigten den Weisungen der Vorgesetzten<br />
zu folgen hätten, aber umgekehrt wurden diese – und das ist die ganz typische<br />
Handschrift <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong>s – auch zu „sachlicher und gerechter<br />
Behandlung der Mitarbeiter“ angehalten. „E<strong>in</strong> etwa notwendiger Tadel<br />
soll <strong>in</strong> ruhiger, nicht verletzender Form ausgesprochen werden. Die unterstellten<br />
Abteilungsangehörigen sollen fachlich angeleitet und über Zweck<br />
und Bedeutung der gestellten Aufgaben unterrichtet werden.“<br />
Kurze Zeit später wurde im <strong>Otto</strong> Versand e<strong>in</strong>e Broschüre entwickelt, die<br />
jeden neuen Beschäftigten im Hause willkommen hieß und über se<strong>in</strong>e<br />
Rechte und Pfl ichten <strong>in</strong>formierte. Der Titel: „Auf gute Zusammenarbeit!“.<br />
Auch hier ist auff ällig, dass die Informationen über alle Verpfl ichtungen<br />
stets mit H<strong>in</strong>weisen auf e<strong>in</strong> positives Betriebsklima verbunden wurden.<br />
„Von nun an gehören Sie zu uns, wir heißen Sie herzlich willkommen“, so<br />
die e<strong>in</strong>leitenden Worte. Illustriert mit e<strong>in</strong>em großen Porträtfoto des Firmengründers<br />
folgte e<strong>in</strong>e sehr persönlich abgefasste Begrüßung durch <strong>Werner</strong><br />
<strong>Otto</strong> selbst, <strong>in</strong> der es unter anderem hieß: „Welcher Art ihre Tätigkeit <strong>in</strong><br />
unserer Mitte auch immer se<strong>in</strong> mag: sie ist für den reibungslosen Ablauf des<br />
Betriebes genauso wichtig wie jedes Zahnrad für den Gang e<strong>in</strong>er Uhr. Die<br />
Arbeit bei uns wird Ihnen Freude machen, und ich b<strong>in</strong> schon jetzt überzeugt,<br />
dass Sie mit Ihrer Arbeit zum Gel<strong>in</strong>gen des Ganzen beitragen wer-