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Download-PDF (8,1 MB, in German) - Werner Otto

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Shopp<strong>in</strong>gcenter-Markt musste noch e<strong>in</strong>e Weile warten. <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> und<br />

se<strong>in</strong> Team nutzten die Pause, um für den Tag X noch besser aufgestellt zu<br />

se<strong>in</strong>. Als Anfang der 1980er Jahre dann endlich bessere Angebote vorlagen,<br />

machte sich die gründliche Vorbereitung bezahlt.<br />

„Bevor die Kaufkonkurrenten unser Zielobjekt überhaupt besuchten, hatten<br />

wir unsere Markt- und Standortanalyse fertig gestellt, den E<strong>in</strong>zelhandelsmix<br />

beurteilt und die Stadt- und Regionalentwicklung analytisch<br />

durchleuchtet“, er<strong>in</strong>nerte sich <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> später. „Während sich die<br />

Mitbewerber off ensichtlich noch mit dem Zahlenwerk der Verkäufer<br />

herumschlugen, hatten wir unsere eigenen Zehnjahresbudgets erstellt.“<br />

<strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> kaufte damals zwei Shopp<strong>in</strong>gcenter, die jeweils rund 150.000<br />

Kunden banden. Gut möglich, dass sich <strong>Otto</strong> <strong>in</strong>sgesamt wesentlich<br />

gründlicher <strong>in</strong> den amerikanischen Center-Markt vertieft hat, als jeder<br />

amerikanische Investor auf diesem Gebiet. Er g<strong>in</strong>g zu Recht davon aus,<br />

„dass wir auf diesem Sektor dank unserer Erfahrung überdurchschnittliche<br />

Erfolge erzielen konnten“. Der Blick „von außen“, der des Europäers, hat<br />

dazu ebenfalls beigetragen. So war <strong>Otto</strong> zum Beispiel von Anfang an klar,<br />

dass die Center von Staat zu Staat völlig unterschiedlich ausgestaltet werden<br />

müssten, um den verschiedenen Mentalitäten gerecht zu werden. In diesem<br />

Zusammenhang kritisierte <strong>Otto</strong> die „gleichmachende Werbung“ und stellte<br />

klar: „Der amerikanische Kunde ist nicht gleich dem amerikanischen Kunden.“<br />

E<strong>in</strong> weiteres Beispiel: Schon früh legte <strong>Otto</strong> großen Wert auf e<strong>in</strong> gutes<br />

kul<strong>in</strong>arisches Angebot <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Zentren. Ihm war aufgefallen, dass im<br />

Amerika der frühen 1980er Jahre bei Familien immer häufi ger beide Elternteile<br />

berufstätig wurden, entsprechend musste nach se<strong>in</strong>en Vorstellungen<br />

e<strong>in</strong> Center fast den Status e<strong>in</strong>er „Familienküche“ haben.<br />

Das Ende dieser Geschichte ist <strong>in</strong> gewisser Weise auch typisch für <strong>Werner</strong><br />

<strong>Otto</strong>. Denn obwohl sich die erworbenen Shopp<strong>in</strong>gcenter als Erfolg erwiesen,<br />

zog <strong>Otto</strong> schließlich doch die Reißle<strong>in</strong>e und stieg aus diesem US-<br />

Geschäft wieder aus. Es hatte sich gezeigt, dass mit der stark expandierenden<br />

Konkurrenz nicht mitzuhalten war, und vor allem: dass sich hier<br />

ke<strong>in</strong>e marktbeherrschende Position err<strong>in</strong>gen ließ. Auch wenn es für ihn<br />

e<strong>in</strong> besonderer Triumph gewesen wäre, gerade <strong>in</strong> den USA auf diesem<br />

Markt erfolgreich zu se<strong>in</strong>, barg die Unternehmung letztlich doch – so<br />

zeigten die Analysen – zu viele Risiken.<br />

Im Oktober 1998<br />

wird Alexander<br />

<strong>Otto</strong> (l.) Stellvertreter<br />

des ECE-<br />

Geschäftsführungsvorsitzenden<br />

Dr. He<strong>in</strong>rich Kraft (r.).<br />

Der Ausbau 115

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