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Jahrbuch 2012 - Förderverein des Canisianum - Gymnasium ...

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Karl-Heinz Kocar zur Einführung <strong>des</strong> neuen Schulleiters<br />

Sehr geehrter Herr Dahmen,<br />

liebe Schülervertreter, meine sehr<br />

geehrten Damen und Herren!<br />

Fortsetzung von Seite 9<br />

Träger und Förderer<br />

der Schüler, den Leitern der anderen<br />

Schulen der Stadt und Geistlichen beider<br />

Kirchen war natürlich das gesamte<br />

Kollegium erschienen.<br />

„Wir bauen auf Sie“, gab Renate Haltern<br />

dem 55-jährigen Michael Dahmen<br />

mit auf den Weg, nicht ohne seinem<br />

Stellvertreter Ulrich Schweers für die<br />

„zuverlässige und professionelle“ Arbeit<br />

zu danken, die er in der Zeit der Vakanz<br />

geleistet habe.<br />

Michael Dahmen selbst machte<br />

deutlich, dass er das Ruder am Cani<br />

zügig in die Hand nehmen werde. Zuvor<br />

hatte die Schulpflegschaftsvorsitzende<br />

Dr. Heike Matthies ihn mit den Worten<br />

„Wir sind froh, dass das Schiff wieder<br />

einen Kapitän hat“ begrüßt und Heinz<br />

Hürfeld betonte: „Willkommen an<br />

Bord!“ „Tatkräftig und zielorientiert“<br />

wolle er seine neue Aufgabe gemeinsam<br />

mit der Schulgemeinschaft angehen,<br />

sagte Dahmen, der in Münster studiert<br />

hat und 26 Jahre als Lehrer für katholische<br />

Religion und Latein an dem<br />

ebenfalls privaten Don-Bosco-<strong>Gymnasium</strong><br />

<strong>des</strong> Salesianer-Ordens in Essen<br />

tätig war. Der gebürtige Niederrheiner<br />

betonte, dass die christliche Ausrichtung<br />

<strong>des</strong> <strong>Canisianum</strong> den Ausschlag gegeben<br />

habe, sich auf die Schulleiterstelle zu<br />

bewerben. Für ihn sei Schule nicht nur<br />

eine „Lern-, sondern auch eine Lebensgemeinschaft“.<br />

Im Namen <strong>des</strong> Kollegiums begrüßte<br />

Karl-Heinz Kocar Michael Dahmen<br />

„erwartungsfroh“. Schülersprecher Max<br />

Kortendieck betonte das besondere<br />

Vertrauen, das das Verhältnis zwischen<br />

Schülern und Lehrern am Cani präge.<br />

Zum Abschluss warf Dahmen einen<br />

Blick in die Zukunft: Er wolle „relativ<br />

kurzfristig“ einen Prozess anstoßen, die<br />

Unterrichtsstunde am Cani von 45 auf<br />

60 Minuten auszudehnen.<br />

Seit Kurzem haben wir wieder einen<br />

neuen Bun<strong>des</strong>präsidenten. Mit einem<br />

recht ungewöhnlichen Maß an öffentlicher<br />

Zustimmung ausgestattet, wurde<br />

Joachim Gauck im März in dieses Amt<br />

gewählt. „Er steht für etwas!“, so lautet<br />

der Tenor der Kommentare bun<strong>des</strong>weit.<br />

Und dass sich so mancher noch wundern,<br />

vielleicht auch ärgern werde über<br />

die Ansichten eines Bun<strong>des</strong>präsidenten<br />

Gauck – diese Einschätzung wird meist<br />

mitgeliefert.<br />

Vielleicht das Erstaunlichste an der<br />

ganzen Geschichte: Ein gelernter evangelischer<br />

Pfarrer ist es, der da aus dem<br />

trüben Licht der Stasi-Unterlagen-Behörde,<br />

die er lange leitete, an die lichte<br />

Spitze unseres Staates getreten ist. Die<br />

Mehrheit der politischen Öffentlichkeit<br />

hat ihn ganz offenbar herbeigesehnt, den<br />

Glaubwürdigen, der tut, was er sagt, den<br />

differenzierenden Analytiker komplexer<br />

Probleme, der originelle Beiträge zur<br />

öffentlichen Debatte liefert und <strong>des</strong>sen<br />

Botschaften nicht nebulös bleiben, den<br />

Mutigen, der nicht bei jedem Widerstand<br />

in die Knie geht, einen, der aber<br />

auch die Gabe hat, andere gesellschaftspolitische<br />

Akzentuierungen ernst zu<br />

nehmen. Nicht zuletzt einen, der zuhören<br />

und auch dazu-lernen kann.<br />

Vielleicht stellen viele solcher<br />

Erwartungen an einen einzelnen<br />

Menschen ja auch nur erwartungsfrohe<br />

Projektionen dar. Es sind auf jeden Fall<br />

verständliche Reaktionen von Menschen,<br />

die doch in jüngster Zeit gehörig<br />

irritiert und <strong>des</strong>illusioniert worden sind.<br />

Und dennoch: Dass die Herzen vieler<br />

Deutscher gerade jetzt ausgerechnet<br />

einem evangelischen Prediger zufliegen,<br />

steht in einem zumin<strong>des</strong>t ebenso bemerkenswerten<br />

Gegensatz zu der Tatsache,<br />

dass die Kirchen zu Recht über leere<br />

Gottesdienste klagen.<br />

Wie ein Herr Gauck, so „steht“<br />

auch das <strong>Canisianum</strong> „für etwas“! Und<br />

Sie, lieber Herr Dahmen, stellen sich<br />

nun nicht nur dazu: Sie stellen sich an<br />

die Spitze! An die Spitze einer privaten<br />

Lehranstalt, die im Mainstream entfalteter<br />

Säkularität manchen Zeitgenossen<br />

recht anachronistisch anmuten mag. Um<br />

das Christliche soll es am Cani gehen,<br />

grundsätzlich und Tag für Tag. So lautet<br />

die in der Präambel zum Schulprogramm<br />

erklärte Absicht. Ist das nicht<br />

ein zu hehrer Anspruch? Überfordern<br />

Träger und Förderer<br />

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