Jahrbuch 2012 - Förderverein des Canisianum - Gymnasium ...
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Der Japanologe Clemens Schlüter<br />
bringt den Schülern und Schülerinnen<br />
die japanische Sprache<br />
und Kultur nahe.<br />
Die Japanisch-AG taucht in die Kultur <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> ein<br />
Verbeugen zur Begrüßung ist Alltag<br />
Japanische Schriftzeichen sehen kompliziert aus, sind es aber angeblich<br />
nicht. Was Saskia Weber (l.) und Anna Mevenkamp zeigen,<br />
heißt übrigens „Feiertag“.<br />
Vermischt und Aufgeschrieben<br />
„Taka ku naranakatta“ – na, verstanden?<br />
Etwa nicht? Bei den elf Schülern der<br />
Japanisch-AG am Cani ist das ganz anders.<br />
Kurz nachdem ihr Lehrer, der Japanologe<br />
Clemens Schlüter, die Wörter<br />
an die Tafel geschrieben hat, gehen die<br />
Finger auch schon in die Höhe. „Nicht<br />
teuer geworden sein“ heißt natürlich<br />
die Übersetzung. Gerade lernen die<br />
Japan-Begeisterten, wie sie anhand eines<br />
Adjektivs (in unserem Falle „takai“ für<br />
teuer) Sätze bilden können.<br />
Seit Herbst 2010 kann man die für<br />
Europäer schwer verständliche Sprache<br />
beim Gang durch das <strong>Canisianum</strong> hören.<br />
Den Teilnehmern der AG jedoch ist<br />
die Sprache schon davor viel vertrauter<br />
gewesen. „Fast der ganze Kurs sieht Anime<br />
– also japanische Trickfilme – oder<br />
hört Musik aus dem Land der aufgehenden<br />
Sonne“, erzählt Anna Mevenkamp.<br />
Bereits zu Weihnachten 2010 waren<br />
die AG-Teilnehmer in der Lage, Lieder<br />
nicht nur zu verstehen, sondern sogar<br />
selbst auf Japanisch zu singen. Auf dem<br />
Weihnachtskonzert <strong>des</strong> Cani gaben die<br />
neun Mädchen und zwei Jungen dann<br />
die asiatische Version von „Jingle Bells“<br />
und „Stille Nacht“ zum Besten.<br />
Doch eine AG, die sich nur mit den<br />
Besonderheiten der Sprache beschäftigt,<br />
würde dem Land bei Weitem nicht<br />
gerecht werden. „Da kommt etwas komplett<br />
anderes auf uns zu“, sagt Stefanie<br />
Frost zur Kultur und zum Lebensstil der<br />
Inselbewohner. In vielen kleinen Anekdoten<br />
erzählt Clemens Schlüter, der<br />
zwölf Jahre in Japan gelebt hat, deren Eigenarten.<br />
So vermittelt er etwa, dass das<br />
Verbeugen anstelle <strong>des</strong> Hän<strong>des</strong>chüttelns<br />
verinnerlichter Alltag ist oder dass die<br />
japanischen Züge nur durchschnittlich<br />
28 Sekunden zu spät kommen. Alles,<br />
was darüber liegt, gilt als Tragödie.<br />
Kleine Geschichten erzählen sogar<br />
manche Schriftzeichen. Das Zeichen<br />
für Baum und darunter das für Mensch<br />
bedeutet etwa „ausruhen“. Leider kann<br />
man sich aber nicht alle Strichgebilde<br />
so einfach merken und „die meisten<br />
Schriftzeichen müssen eigentlich nur<br />
gelernt werden“, meint Saskia Weber.<br />
In der Gruppe aber, da sind sich alle<br />
AG-Teilnehmer einig, ist es schöner zu<br />
pauken. So kommt den elf Japan-Begeisterten<br />
das obligatorische „mata raishu“<br />
(„Bis nächste Woche!“) ohne jegliches<br />
Zögern über die Lippen. WN<br />
Vermischt und Aufgeschrieben<br />
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