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Jahrbuch 2012 - Förderverein des Canisianum - Gymnasium ...

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Fortsetzung von Seite 133<br />

Vermischt und Aufgeschrieben<br />

Speisesaal im „Kasten“ (Kleine Münsterstraße).<br />

Verleihung <strong>des</strong> Abiturzeugnisses<br />

Einige Baracken mussten dem<br />

Neubau in den 60er Jahren<br />

weichen.<br />

Gang zur Abiturverleihung mit<br />

Frack und Zylinder.<br />

dem Ruf der Anstalt schaden.<br />

13. Der Besuch von Gaststätten und<br />

öffentlichen Lustbarkeiten ist Schülern<br />

unter 18 Jahren streng untersagt, es sei<br />

denn in Begleitung der Eltern. Aber<br />

auch den älteren Schüler, die nicht mehr<br />

unter das Jugendschutzgesetz fallen, ist<br />

die Veranstaltung von abendlichen oder<br />

gar nächtlichen Kneipereien verboten,<br />

weil dadurch ein erfolgreiches Studium<br />

gefährdet wird.<br />

Die Schule musste nachsitzen<br />

In den 50er Jahren war es durchaus<br />

üblich, einen Sohn, der an staatlichen<br />

Gymnasien nicht zurechtkam, mit der<br />

Erwartung auf ein Internat zu schicken,<br />

dass er dort das Abitur absolviert.<br />

„Quetsche“ nannte man so ein System.<br />

So hatten am <strong>Canisianum</strong> einige Schüler<br />

ein Abitur bekommen, die es unter<br />

normalen Umständen nicht geschafft<br />

hätten. 1961 erfolgte dann schließlich<br />

eine scharfe Kontrolle der Abiturprüfung<br />

durch die Aufsichtsbehörde aus<br />

Münster. Das hatte zur Folge, dass<br />

von 56 Kandidaten 27 Prüflinge die<br />

Abiturprüfung nicht bestanden. Das<br />

<strong>Gymnasium</strong> <strong>Canisianum</strong> musste darauf<br />

reagieren, um seinen Ruf in der Öffentlichkeit<br />

nicht zu gefährden und hob die<br />

Standards in den Folgejahren an.<br />

Die Provisorien wichen in den 60er<br />

Jahren allmählich Dauerlösungen. So<br />

wurde unter anderem mit Hilfe <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong>,<br />

das Bernhard Hürfeld von der Stadt<br />

Lüdinghausen für nicht erhaltene Bezüge<br />

in der Zeit <strong>des</strong> Nationalsozialismus<br />

erstritt, der Neubau <strong>des</strong> <strong>Gymnasium</strong><br />

<strong>Canisianum</strong> in Angriff genommen. Die<br />

Grundsteinlegung <strong>des</strong> 6,5 Millionen DM<br />

teuren Baus erlebte Bernhard Hürfeld<br />

noch, die Fertigstellung allerdings nicht<br />

mehr.<br />

Allmählicher Aufschwung<br />

Genau ein halbes Jahr vor dem Tod<br />

Adenauers, am 19.Oktober 1966, starb<br />

Dr. Bernhard Hürfeld im Alter von 75<br />

Jahren nach längerer Krankheit. Ähnlich<br />

wie der erste Bun<strong>des</strong>kanzler hatte er<br />

nach dem Krieg mit viel Geschick und<br />

Menschlichkeit etwas auf den Weg gebracht,<br />

was sich im Weiteren noch stark<br />

öffnen und verändern sollte. Die Leitung<br />

der Schule hatte er ein Jahr zuvor schon<br />

an Prälat Roer abgegeben, der zwei Jahre<br />

später von Dr. Franz Mehrpohl abgelöst<br />

wurde. Testamentarisch festgelegte<br />

Nachfolgerin als Vorsitzende <strong>des</strong> Internatsvereins<br />

wurde Anna Hürfeld, die<br />

Schwester von Bernhard Hürfeld.<br />

Der allgemeine gesellschaftliche<br />

Wandel, der sich ab den 60er Jahren<br />

bemerkbar machte, veränderte auch das<br />

<strong>Canisianum</strong>. Internatsschüler durften<br />

die Schule in ihrer Freizeit verlassen,<br />

ein neusprachlicher Zweig führte zum<br />

Abitur. Die Siebziger Jahre, die eine<br />

Öffnung der Schule für Schülerinnen,<br />

die Beteiligung von Schülern in Mitwirkungsorganen,<br />

das Erscheinen von<br />

Schülerzeitungen mit provokanten Themen<br />

und die Schließung <strong>des</strong> Internats<br />

mit sich brachten, lagen aber scheinbar<br />

noch in ferner Zukunft. Dr. Georg Schütz<br />

Vermischt und Aufgeschrieben<br />

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