Jahrbuch 2012 - Förderverein des Canisianum - Gymnasium ...
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Fortsetzung von Seite 109<br />
Menschen und Momente<br />
Marina Göbel: Ich habe Rechtsanwaltsund<br />
Notarsgehilfin in Münster gelernt.<br />
Nach der Ausbildung wechselte ich<br />
zu einer Autoverleihfirma in Münster<br />
und war dort als Sachbearbeiterin in<br />
der Mahnabteilung beschäftigt. Nach<br />
einigen Jahren wechselte ich zu einer<br />
großen Werbeagentur und war dort<br />
in der Anzeigendisposition eingesetzt.<br />
Nach meinem Wohnortwechsel nach<br />
Lüdinghausen arbeitete ich einige Jahre<br />
in einem großen Autohaus vor Ort. Am<br />
Cani bin ich nun seit dem 1. Juni 2000.<br />
Unsere Schule: Könnten Sie einmal einen<br />
typischen Arbeitstag schildern, den<br />
Sie hier zu bewältigen haben?<br />
Anne Altenbockum: Das Schulbüro ist<br />
täglich von 7.30 – 13.30 bzw. an den Tagen<br />
mit Nachmittagsunterricht bis 15.00<br />
Uhr besetzt. Neben den ganz normalen<br />
Büroarbeiten, die dieser Beruf mit sich<br />
bringt, sind wir Ansprechpartner für<br />
Schüler, Lehrer und Eltern mit ihren<br />
diversen Wünschen und Anliegen. Das<br />
beginnt mit dem vergessenen Sportbeutel<br />
im Bus, mit Bauchschmerzen bei<br />
einigen Kindern vor einer Klassenarbeit<br />
und endet eigentlich nie. Man kann<br />
einen typischen Tag im Schulbüro sehr<br />
schlecht beschreiben, weil man diesen<br />
nicht planen kann und es sowieso immer<br />
anders kommt, als man vermutet.<br />
Unsere Schule: Erinnern Sie sich vielleicht<br />
an ein interessantes, lustiges oder<br />
eher unschönes Ereignis?<br />
Marina Göbel: Ein unschönes Ereignis<br />
war sicherlich vor einigen Jahren der<br />
Chlorgasunfall im Schwimmbad, bei<br />
dem es viel zu organisieren gab, aber<br />
unter dem Strich doch Gott sei Dank<br />
alles gut ausgegangen ist.<br />
Dann erinnern wir uns an eine<br />
Schülerin (heute in der Oberstufe), die<br />
damals in der 5. oder 6. Klasse einen<br />
Deutschaufsatz schrieb und als Berufswunsch<br />
„Schulsekretärin“ angab. Sie<br />
kam immer gerne zu uns ins Schulbüro,<br />
um z. B. Kreide oder einen neuen Tafelschwamm<br />
zu organisieren.<br />
Außerdem hat die SV uns vor zwei<br />
Jahren den „Oskar für das Schulsekretariat“<br />
verliehen. Das hat uns natürlich<br />
sehr gefreut.<br />
Unsere Schule: Wann ist Ihre Tätigkeit<br />
besonders anstrengend und wann geht<br />
es erkennbar ruhiger zu?<br />
Anne Altenbockum: Natürlich kennen<br />
wir anstrengende und etwas weniger<br />
anstrengende Zeiten. Gerade im Schulbetrieb<br />
gibt es immer wiederkehrende<br />
Phasen, z. B. zum Ende und zum Beginn<br />
eines Schuljahres, zur Abiturzeit und<br />
zu den Zeugnisterminen, die besonders<br />
hektisch sind.<br />
Arbeiten, die wir im täglichen Alltag<br />
nicht bewältigen können, erledigen<br />
wir während der Ferien (wir haben<br />
ja lediglich unseren ganz normalen<br />
Jahresurlaub und sind immer einen Teil<br />
der Ferien im Büro). Zu dieser Zeit ist<br />
die Schule bekanntlich „lehrer- und<br />
schülerfrei“, so dass wir aufarbeiten und<br />
vorarbeiten können.<br />
Unsere Schule: Uns Lehrern fällt häufig<br />
auf, dass Sie selbst im Falle von kleinen<br />
Wünschen („Könnten Sie mir einmal die<br />
Zeugnisliste der Klasse 6d geben?“) oder<br />
im Falle eines von Schülern umlagerten<br />
Tresens im Schulbüro ausgesprochen geduldig,<br />
freundlich und hilfsbereit sind.<br />
Braucht man dafür eine in die Wiege<br />
gelegte westfälische Mentalität oder hüten<br />
Sie das Geheimnis eines besonderen<br />
Beruhigungstees?<br />
Marina Göbel: Also, wir trinken tatsächlich<br />
viel Tee und essen täglich ein<br />
paar Äpfel. Vielleicht ist das ja unser<br />
Geheimnis?! Ansonsten sind wir einfach<br />
ein eingespieltes Team und arbeiten<br />
seit zwölf Jahren harmonisch zusammen.<br />
Das hilft sehr bei dem „täglichen<br />
Wahnsinn“.<br />
Unsere Schule: Besuchern von außen<br />
vermitteln Sie einen ersten persönlichen<br />
Kontakt zur Schule, kleineren Schülern<br />
sind Sie manchmal eine fast mütterliche<br />
Stütze im Alltag, älteren Schülern eine<br />
wichtige Betreuungshilfe und für die<br />
Schulleitung sowie das Lehrerkollegium<br />
eine unentbehrliche und kaum zu ersetzende<br />
Organisationskraft. Das klingt<br />
nach einer erfüllten und zufriedenstellenden<br />
Tätigkeit. Trifft das tatsächlich zu<br />
oder können Sie sich Veränderungen im<br />
Alltag vorstellen?<br />
Anne Altenbockum: Es ist tatsächlich<br />
so, dass wir uns hier sehr wohl fühlen<br />
und es sowohl mit den Schülerinnen<br />
und Schülern, den Eltern, der Schulleitung<br />
und dem gesamten Lehrerkollegium<br />
ein nettes Miteinander gibt.<br />
Hier vielleicht auch mal ein Dank an<br />
die Lehrerinnen und Lehrer, aber auch<br />
an viele Eltern, die uns immer wieder<br />
zu verstehen geben, dass unsere Arbeit<br />
geschätzt wird.<br />
Daher wollen wir noch lange …<br />
Unsere Schule: Frau Altenbockum,<br />
Frau Göbel – herzlichen Dank für das<br />
Gespräch und alles Gute für Ihre persönliche<br />
Zukunft!<br />
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