Jahrbuch 2012 - Förderverein des Canisianum - Gymnasium ...
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Besuch von Shakespeares<br />
„Was ihr wollt“<br />
Bochumer<br />
Theaterfahrt ließ<br />
keinen kalt<br />
Die Vorleser<br />
fanden mit ihren<br />
Texten große<br />
Resonanz.<br />
Kunst und Kultur<br />
Der belgische Regisseur Roger Vontobel<br />
hat mit „Was ihr wollt“ eine der meistgespielten<br />
Komödien Shakespeares auf<br />
die Bochumer Bühnenbretter gebracht.<br />
Das Ergebnis sahen sich Ende Januar<br />
<strong>2012</strong> auch vierzig Cani-Jugendliche im<br />
Rahmen <strong>des</strong> Projekts „TheatErleben“ an.<br />
Seit 1983 macht Karl-Heinz Kocar<br />
für Schülerinnen und Schüler ab Klasse<br />
9, aber auch für interessierte Kollegen<br />
und Eltern das Angebot, fünf- oder<br />
sechsmal in jeder Spielzeit mit dem Bus<br />
eine der in der Regel Aufsehen erregenden<br />
Inszenierungen <strong>des</strong> klassischen und<br />
modernen Theaters zu besuchen, immer<br />
eingeleitet von einer Einführung in das<br />
Stück während der Hinfahrt.<br />
Die Theaterbesuche lohnen sich u.a.<br />
bereits <strong>des</strong>halb, weil das Schauspielhaus<br />
Bochum spätestens seit den Jahren, in<br />
denen Peter Zadek und Claus Peymann<br />
<strong>des</strong>sen Intendanten waren, zu den Top-<br />
Theatern im deutschsprachigen Raum<br />
gehört. Auch die jüngste Shakespeare-<br />
Inszenierung ließ niemanden kalt.<br />
Das wilde Spiel um Liebeswerben<br />
und Liebesfrust, um Geschlechterrollen<br />
und einen aus Liebe sich lächerlich<br />
machenden Haushofmeister namens<br />
Malvolio hat der Regisseur in eine<br />
Wasserlandschaft projiziert, die all die<br />
Anstrengungen, Täuschungen und Vergeblichkeiten<br />
der Liebe widerspiegeln<br />
soll. Dazu wurde die Bühne regelrecht<br />
geflutet.<br />
Aber bevor der Vorhang fällt, finden<br />
sich nicht wie bei Shakespeare zwei<br />
glückliche Paare. Vielmehr lässt der<br />
Regisseur am Ende die als Page Cesario<br />
verkleidete Viola verzweifelt erkennen,<br />
dass sie ihre geschlechtliche Identität<br />
nicht hat ausleben können. Tragik und<br />
kritische Anfrage statt Komödienschluss<br />
also. Dementsprechend gab es wieder<br />
viel Stoff für lebhafte Diskussionen während<br />
der Rückfahrt – wie immer. WN<br />
Cani-Projekt zum bun<strong>des</strong>deutschen Vorlesetag<br />
Lesen hilft! Lesen macht stark!<br />
Vorlesen macht Freude!<br />
Unter dieses Motto haben wir, die<br />
Schülerinnen und Schüler der Klasse 7b,<br />
das folgende Projekt am 18. November<br />
2011 gestellt: Im Laufe <strong>des</strong> Vormittags<br />
strömten neun Gruppen mit jeweils zwei<br />
bis vier Schülern aus, um anderen Menschen<br />
durch das Vorlesen von geeigneten<br />
Texten eine Freude zu machen, und<br />
zwar in Seniorenheimen, in der Grundschule<br />
und in Kindergärten.<br />
Kaum hatte unsere Deutschlehrerin<br />
Frau Laudick die Idee für dieses Projekt<br />
vorgestellt, waren wir davon begeistert<br />
und entwickelten Pläne für die Organisation<br />
und natürlich für die Auswahl<br />
der Bücher. Da ist es manchmal schon<br />
schwer, sich zu entscheiden! Was Kinder<br />
hören möchten, können wir uns ja<br />
noch vorstellen, aber alte Damen und<br />
Herren? Da half nur ein Vorgespräch<br />
vor Ort, und so fiel die Wahl auf zwei<br />
Fabeln von Äsop („Die beiden Frösche“<br />
und „Der Fuchs und die Trauben“),<br />
auf den „Froschkönig“ der Gebrüder<br />
Grimm, auf Leo Lionnis „Swimmy“ und<br />
„Frederic“ und auf „Michel aus Lönneberga“<br />
von Astrid Lindgren. Und das<br />
war ein richtiger Volltreffer, denn im<br />
Seniorenheim St. Antonius waren unter<br />
den Zuhörern zwei Personen, die ganz<br />
besondere Erinnerungen mit diesen<br />
Geschichten verbanden. Eine Dame<br />
erzählte, sie habe einmal, ähnlich wie<br />
Michel, vergorene Kirschen auf einen<br />
Misthaufen geworfen, mit dem Erfolg,<br />
dass alle frei umherlaufenden Hühner<br />
kurze Zeit später ein friedliches Nickerchen<br />
machten. Und ein Herr berichtete,<br />
er habe früher ein Jahr in Schweden<br />
gelebt, und so konnte er uns bei der<br />
Aussprache der schwedischen Namen<br />
helfen.<br />
Doch auch am <strong>Canisianum</strong> hatten<br />
wir Zuhörer, denn wir luden die Schülerinnen<br />
und Schüler aus zwei Fünfer-<br />
Klassen in den Meditationsraum ein,<br />
Kunst und Kultur<br />
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