Jahrbuch 2012 - Förderverein des Canisianum - Gymnasium ...
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Jonas Rickhoff (links) unterstützte eine Wohngruppe<br />
für Menschen mit leichter geistiger Behinderung.<br />
Laura van Dülmen (rechtes Bild links) war auf<br />
dem Außengelände <strong>des</strong> „Bauernhofs St. Georg“ in<br />
Ascheberg tätig.<br />
Die Dokumentarfilmerin Katrin Schnieders berichtete über das<br />
Leben abgeschobener Asylbewerber.<br />
Sozialer Projekttag vermittelte eindrucksvolle Einblicke<br />
Roma – oft ausgegrenzt und abgeschoben<br />
Fortsetzung von Seite 37<br />
Schule und Projekte<br />
man sich von den Bewohnern und ihren<br />
Geschichten distanzieren, und das kann<br />
ich nicht“, gab Pia freimütig zu.<br />
Auch einen neuen Blick auf ihre<br />
Mitmenschen bekamen Laura van<br />
Dülmen, Thomas Kiskämper und Jonas<br />
Rickhoff. Ihre Praktikumsstelle war<br />
der „Bauernhof St. Georg“ und seine<br />
Außenwohngruppen in Ascheberg - eine<br />
Institution für geistig Behinderte und<br />
psychisch Erkrankte. „Normalerweise<br />
hat man mit Behinderten ja nichts zu<br />
tun“, meinte Thomas. Dass sie sogar<br />
Vorurteile hatten, als sie die Bewohner<br />
auf der Straße sahen, gab Jonas offen zu.<br />
Doch die seien nur etwas anders. Daher<br />
sei der Umgang mit den psychisch Erkrankten<br />
im Grunde ganz normal.<br />
Laura kann sich die dauerhafte<br />
Betreuung der St.-Georg-Bewohner<br />
sogar als Beruf vorstellen. „Das macht<br />
Spaß mit den Leuten, da sie immer gut<br />
drauf sind.“ Jonas sah das ein wenig<br />
skeptischer. Bislang hatte er noch keinen<br />
Kontakt zu den Behinderten und er sei<br />
sich nicht sicher, ob er das auf Dauer<br />
könne. Aber die Betreuten in der Außenwohngruppe,<br />
für die er zuständig war,<br />
in Zukunft hin und wieder zu besuchen,<br />
hat er sich fest vorgenommen. Räumlich<br />
sollte das kein Problem werden, denn es<br />
sind nur 100 Meter von seinem Wohnhaus<br />
bis zu den Behinderten-Apartments<br />
an der Straße gegenüber.Niklas Tüns<br />
Asyl, Abschiebung, Sinti und Roma,<br />
Kosovo, Serbien – das sind Begriffe,<br />
Menschen und Orte, die nicht so recht<br />
in die Lebenswelt von Neuntklässlern im<br />
eher beschaulichen Münsterland passen<br />
wollen. Auch nicht in die der jungen<br />
Canisianer, die sich Anfang April letzten<br />
Jahres im Rahmen eines Projekttages<br />
mit dieser „umstrittenen Thematik“ auseinandersetzten.<br />
„Wir haben die Lebenswirklichkeit<br />
in die Schule geholt. Asyl ist<br />
ein sehr umstrittenes Thema“, beschrieb<br />
Barbara Imholz den Hintergrund <strong>des</strong><br />
Projekttages. Gemeinsam mit ihrem<br />
Kollegen Ulrich Thoden sowie weiteren<br />
Pädagogen hatte die Geschichtslehrerin<br />
diesen Tag am Cani vorbereitet. Als<br />
fachkundige Referenten trafen die 120<br />
Mädchen und Jungen auf Sabine Schröder<br />
vom Fachdienst für Integration und<br />
Migration beim Sozialdienst katholischer<br />
Frauen in Lüdinghausen sowie auf<br />
die Müsteraner Dokumentarfilmerin<br />
Katrin Schnieders und einige Vertreterinnen<br />
der Christlichen Arbeiterjugend<br />
(CAJ), die sich mit dem Asyl-Thema<br />
im Rahmen einer Broschüre beschäftigt<br />
hatten.<br />
Bot sich den Jugendlichen am<br />
Vormittag zunächst die Gelegenheit,<br />
sich mit der Geschichte der Sinti und<br />
Roma, ihrer über Jahrhunderte erlebten<br />
Ausgrenzung und häufigen Verfolgung<br />
in Europa zu beschäftigen, erhielten sie<br />
Schule und Projekte<br />
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