St. Michael - Weißenkirchen in der Wachau

Häuserchronik von Weissenkirchen, Joching, Wösendorf und St. Michael; Raimund Korner, 2007 103
Georg Haas und sein Eheweib Sophia, Besitzer des Jörgerischen Hofes in Wösendorf [Nr.
27] und eines Hauses am Platz [Nr. 149 alt], kauft 1658 den Tegernseer Hof in Joching
(heute Mayr Karl, Nr. 30) und 270 Tw Weingärten, davon 40 Tw zehentfrei. Die ehrbare
Familie Haas, aus Tirol gebürtig, hat wegen ihrer ritterlichen Haltung bei eingefallenen
Kriegsfeinden einen Adelsbrief anhergebracht, welcher bei seinem (Georgs, der 1660
stirbt) Urenkel Andreas Haas in Weissenkirchen unfruchtbar tot lieget.
[altes Grundbuch von 1770 bis 1840: Haus im Bach: Haaß Andre, 1821 Stierschneider Franz,
1839 Pichler Dominik]; bei der Feuersbrunst von 1793 abgebrannt; Bauholz für Haas Josef;
„Seelenbeschreibungen“ von 1813: Haas Josef 67j, Theres 66j und 1 Knecht; von 1822:
Stierschneider Franz 50j, Anna 44j; [Grundbuch von 1830 bis etwa 1875 (im Archiv Pirawarth):
Haus im Bach: Pichler Dominik], 1836: Pichler Dominik 58j und Elisabeth 48j; Leopold 23j
Dominik 19j Michl 11j Johann 7j Anton 5j; von 1844: Pichler Leopold 31j, Maurermeister,
Dominik 27j Johann 14j; Manoch Josef, Lehrling 14, Martin, Barbara, Magd; 1869 Pichler
Leopold 56j und Cäcilia; 4 Töchter; 1872 Denk Ferdinand 30j und Viktoria (geb. Stierschneider
Wk. 41); 1882 stirbt Denk Franz, 81j alt, Ausnehmer; Fam. Denk Ferdinand
Nr. 75 (früher Nr. 152)
1770 wurden die „alten“Hausnummern bis zur Nr. 151 (= Mühlhaus am Grabelbach) vergeben.
Die erste Hausnummer danach erhielt dieses Haus, es wurde daher bald nach 1770 errichtet.
[altes Grundbuch von 1770 bis 1840: Plentner Josef und Klara, 1786 Schmied Gottlieb und
Katharina, Suchendrunk Anton, 1815 Stierschneider Anton], 1792 Schmid Gottlieb; bei der
Feuersbrunst von 1793 abgebrannt; Bauholz für Schmid; 1806 Suchentrunk Anton, Hauer,
MariaAnna (Tochter des Schmidt gottlieb); „Seelenbeschreibung“ von 1813: Stierschneider
Johann 23j und Elisabeth 30j, 2 Kinder; [Grundbuch von 1830 bis etwa 1875 (im Archiv
Pirawarth): 1844 St. Michl, Juliane;], 1888 stirbt Stierschneider Franz, 76j, Weingärtner und
Hausbesitzer; 1897 Holzapfel Ferdinand, 27j alt, Inwohner, Schuhmacher, (Sohn des +Anton,
Bauer, Wolfenreith) heiratet die Karolina Stierschneider Wk. 75; 1924 Pöltner Josef, Gastwirt, 32j,
Wk. 24, heiratet die Karoline Holzapfel, 24j, Tochter des Ferdinand; heute Feiertag Martina
Nr. 76 und 77 (früher Nr. 17) „Haus und Hofmarch im Pach, dann Thurnhof“
Dech. Plesser 1915: (Gemeinde Weißenkirchen) Thurnhof im Pach, 1290, vielleicht Stammsitz der
Lehensritter „von Pach“; altertümlicher Bau, Kreuzrippengewölbe in einem fast quadr. Raum, Erker
auf Konsolen (aus dem16. Jhdt.); lange Zeit in Gemeindebesitz, Verwahrungsort für Geld,
Urkunden; Gefängnis;
1478 Sigmund Platz (Platzer) von Haws und Hofmarch im Pach oben heran an dem Schitzhof
gelegen; 1499 Wolf Frölich von Haws und Hofmarch im Pach
1510 Haus und Hofmarch: Wolf Frölich, Mathias Lechner
1523 „Maister Mathias Lechner, mehr vom halb Schitzenhof, mehr von ain Hawsl zu Wesendorf“;
dann im Besitz der Familie Luftenberger; 1550 bis 1552 Marktrichter Wolf Luftenwerger [„Hof
und Thurn im Pach“; unter Richter Wolfgang Luftenberger wurde ca. 1550 die Überdeckung der
Kirchenstiege errichtet]
Grundbuch der Herrschaft Dürnstein im OÖ Landesarchiv (Sammlung Starhemberg), von
etwa 1555 bis 1603: Hof und Thurn: Luftenberger Wolf, dann L. Bendikt, Muelich Jacob;
1585 Benedikt Luftenberger [1579 Pächter der Herrschaft Hartenstein], danach Jacob Muelich,
(aus Haindorf), der auch ein Lehen im Schlott besaß; 1600 Luftenbergers Behausung im Pach, dem
Herrn Mülich verkauft;
Grundbuch der Herrschaft Dürnstein (1597 bis 1641): Hof und Thurn im Bach: Mülich Jacob,
Göler Sigmund, Göler Samuel;
1605 Urban Hanns; 1620 Göler Sigmund, Marktschreiber; 1642 der „Gölersche Hof“, auch der
Thurnhof genannt, und der Weingarten Angrer wären um 700 fl zu kaufen; danach „die ganz
ehrsamb Gmain“ als Besitzer; Inwohner (und danach Besitzerin eines Teiles, wohl des „Turmes“:
1664 Grafin Rosina erhält einen kleinen Teil des Thurnhofes (den Wehrturm): zum Bach hin