St. Michael - Weißenkirchen in der Wachau

Häuserchronik von Weissenkirchen, Joching, Wösendorf und St. Michael; Raimund Korner, 2007 77
1714 Johann Haimbinger, gewester Corporall im löbl. Lobkhowitzischen Curasier Regiment: hat
umb das allhiesige bürg. Gasthaus darauf Gastgeb zu werden und die verwittibte Würthin
Veronica Wiennerin zu heirathen, suplicando aingelangt.
1717 Von Johann Haimbinger, Gastgeb allhier, wurden 4 neue Recruten geworben
1724 Der Wein verleuthgebt: Jahrgang 1718 die Mass ad 10 Kreuzer, 1720 ad 8 Kreuzer,
Jahrgang 1723 ad 3 Kreuzer, der heurige Wermuth ad 5 Kreuzer
„Spielleuth in den WirthsHäusern im Thall Wochau sind apsolute bey Straff biß auf Michaeli
ausgenomben und unsere zwey Kirchtäg verpodten ... Straff 3 Gulden ... und auch Wein
verleuthgeben über die bestimbte Zeit“
1725 „Außer der Ehe erzeugt ein Kindt, den Johann Haimbinger, bürgerlichen Gastgeb allhier
betreffend: 40 Gulden; über 10 Jahr indes 10 Gulden paar Gelt zum Unterhalt zu geben“
1730 „Das Köglscheiben an Son- und Feüertagen im Gasthaus hinten ist bey der LeibStraff des
Kotters abgeschafft“
1730 Jacob Hofpauer, Vaßpinder und Hofwürth bei dem löbl. Closter Cartaus Aggspach, sucht um
den hiesigen vacanten Gasthaus Dienst an; bietet 200 Gulden Caution
1733„Spielleith in den WirthsHäusern im Thall Wochau sind apsolute bey Straff verpodten biß auf
Michaeli ausgenomben und unsere zwey Kirchtäg und auch Wein verleuthgeben über die bestimbte
Zeit (9. Stund)“
1733 Clagen contra dem Bürgers Würth allhier:
„... den bürgerlichen Gastgeb Jacob Hofpauer sind zu wiederholten Malen Klagen eingetroffen,
daß er und sein Weib den Gästen so gar wenig aufwartet ... den Wein verfölscht und falsche Mass
gibt ...“
1736 Gasthausvergabe:
Johann Maherndl, Closter St. Pölten Hofmaister, 25 Vota
Jacob Stockinger, behauster bürgerlicher Saillermaister aus Wilhelmsburg, erlegt 200 Gulden
Baargelt Caution, mit 135 Vota erwölt; (Damals durften also alle Bürger bei der Bestellung des
Gemeindewirtes mitstimmen)
1770 Elisabeth Schmutzer, verwitwete Bestandwürthin allhier
1771 Elisabeth Schmutzer khindt das Gasthaus auf; Herr Franz Holzer, ledigen Stands, ist willens,
sich mit der verwitibten Gastwürthin Elisabeth Schmutzer zu verehelichen
1773: Gasthausübergab an Johann Golliasch nebst seiner künftigen Hauswürthin Eva Pachin;
Johann Michael Pächerl, gewester Würth
[altes Grundbuch von 1770 bis 1840: Richter und Rath im Thal Wachau: Wirtshaus; 1812
Dominici Anton Barbara, 1812 Thalhofer Leopold, 1822 Mang Hermenegild Maria Anna, 1830
M. H. Theres], 1774 Pächter: Goliäsch Anton, Gastwirth allhier;
(1808: Dominici Anton, 28 Jahre alt, heiratet die [reiche] Witwe des Hofmeisters Thalhofer [53
Jahre alt].)
Am 25. 2. 1810 kaufen Dominici Anton, bürgerlicher Weinhauer und Barbara, verw. Thalhofer,
das Gasthaus des Ortes vom Magistrat des Tals Wachau.
Aus dem Kaufvertrag: 4 Tische, Bänke und Stühle; Befugnis, Wein und Bier nach belieben
herzuholen und auszuschenken; Recht, Kleinvieh zu schlachten und zu verkaufen; Brot ist von den
hiesigen Bäckern zu beziehen; nur beim Kirtag dürfen auch andere Wein und Bier ausschenken;
der Brunnen im Hof bleibt Gemeindebrunnen und wird weiter von der Gemeinde erhalten; die
Gemeinde verpflichtet sich, kein weiteres Gasthaus zu gestatten; die Käufer Anton und Barbara
Dominici werden gegen Entrichtung der Bürgertaxe Bürger des Thals Wachau.
Gezeichnet: FranzXaver Schilcher, Bürgermeister; Schiffner Franz, Fiddicus; Anton und Barbara
Dominici
Anton Dominici stirbt jedoch schon 1812 auf Nr. 157 alt, heute Nr. 3 [Pfarrhof])