MIG 13 Emissionsprospekt A - Alfred Wieder AG
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8. anlageziele und anlagepolitik<br />
der fondsgesellschaft<br />
8.1. Venture-Capital-Investitionen (Allgemeine<br />
Angaben zu den Anlage objekten)<br />
Anlageobjekte<br />
Die fondsgesellschaft verwendet ihre Nettoeinnahmen<br />
dafür, anteile an nicht börsennotierten kapitalgesellschaften,<br />
kommanditanteile an anderen kommanditgesellschaften<br />
sowie atypisch stille Beteiligungen an<br />
anderen unternehmen zu erwerben, zu halten, zu verwalten<br />
und weiterzuveräußern. Die Nettoeinnahmen der<br />
Gesellschaft werden ferner dafür genutzt, eine Liquiditätsreserve<br />
zu bilden und mit diesem kapital erträge zu<br />
erzielen. Die Nettoeinnahmen werden nicht für sonstige<br />
Zwecke genutzt.<br />
Zielunternehmen für Beteiligungen sind kleine und mittelgroße<br />
unternehmen. Im fokus für Investitionen liegen<br />
insbesondere junge, innovative unternehmen, denen<br />
die fondsgesellschaft im regelfall eigenkapital für die<br />
entwicklung und den Vertrieb ihrer produkte zur Verfügung<br />
stellt, um im Gegenzug – meist über eine kapitalerhöhung<br />
– anteile an diesen unternehmen zu erwerben<br />
und die Beteiligungsunternehmen gegebenenfalls durch<br />
zusätzliche Managementleistungen zu unterstützen. Die<br />
fondsgesellschaft und somit die Gesamtheit der anleger<br />
partizipieren infolgedessen im umfang ihrer Beteiligung<br />
an möglichen ertrags- und Wertsteigerungen des Zielunternehmens.<br />
Gegenstand der fondsgesellschaft sind<br />
somit – schlagwortartig zusammengefasst – Venture-<br />
Capital- oder private-equity-Investitionen, durch einsatz<br />
des eigenen Gesellschaftsvermögens. „anlageobjekte“<br />
sind die aufgrund solcher Investitionen erworbenen unternehmensbeteiligungen.<br />
Begriff der Venture-Capital- oder<br />
Private-Equity-Investitionen<br />
Der Begriff des Venture Capital („VC“) bedeutet wörtlich<br />
ins Deutsche übersetzt Unternehmensfinanzierung,<br />
Wagniskapital oder risikokapital. als Venture-Capitalfinanzierung<br />
oder Venture-Capital-Investition wird die<br />
Bereitstellung von eigenkapital oder sog. Mezzaninekapital<br />
(z. B. bei stiller Beteiligung) durch einen Investor<br />
an Unternehmen, meist in Form einer Anschubfinanzierung<br />
während oder kurz nach deren Gründungsphase,<br />
bezeichnet. Der kapitalgeber stellt dem Beteiligungsunternehmen<br />
langfristig (regelmäßig ca. fünf bis zehn<br />
Jahre) oder abschließend (ohne Rückzahlungsverpflichtung)<br />
kapital zur Verfügung und erhält im Gegenzug einen<br />
unternehmensanteil oder eine stille Beteiligung (mit<br />
einer teilhabe am Gewinn und bei atypisch stillen Be-<br />
teiligungen auch an der Wertentwicklung des unternehmens).<br />
Die rendite dieser kapitalanlage hängt also vom<br />
geschäftlichen erfolg des Beteiligungsunternehmens ab.<br />
Eine solche Form der Unternehmensfinanzierung wird<br />
auch als private-equity-finanzierung bezeichnet. Die Begriffe<br />
bedeuten – wörtlich aus dem englischen übersetzt<br />
– privat (private) und eigenkapital (equity), beschreiben<br />
also den vor- oder außerbörslichen kapitaleinsatz. private<br />
Equity steht somit begrifflich ebenfalls für eine Beteiligung<br />
an unternehmen durch die Bereitstellung von eigenkapital.<br />
Gegenüber Venture Capital ist private equity<br />
der jüngere Begriff, der zunächst inhaltsgleich verwandt<br />
wurde. Inzwischen hat sich die Bezeichnung private<br />
equity jedoch zu einem oberbegriff weiterentwickelt, der<br />
außer Venture Capital auch weitere erscheinungsformen<br />
der Bereitstellung von eigenkapital an unternehmen<br />
außerhalb der Börse umfasst, etwa zur finanzierung<br />
bestimmter transaktionen (wie z. B. die Übernahme<br />
eines anderen unternehmens) oder im rahmen von<br />
„Mezzanine“-finanzierungen, wie vor allem stille oder<br />
atypisch stille Beteiligungen, die zwischen eigenkapitalbeteiligung<br />
und Darlehen/fremdkapital angesiedelt<br />
sind. Weitergehend wird als private-equity-anlage auch<br />
die sonstige Beteiligung an einem nicht-börsennotierten<br />
unternehmen verstanden, also der erwerb von unternehmensanteilen,<br />
ohne dem unternehmen selbst zugleich<br />
eigenkapital zur Verfügung zu stellen. ein schwerpunkt<br />
solcher private-equity-anlagen liegt etwa im mehrheitlichen<br />
oder vollständigen erwerb eines unternehmens<br />
durch anteilskauf, bei anschließender Neuausrichtung<br />
des unternehmens mit einem neuen Management. Diese<br />
form der kapitalanlage tritt bei der fondsgesellschaft<br />
in den Hintergrund. regelmäßig soll den Zielunternehmen<br />
zugleich mit der Investition eigen- oder Mezzaninekapital<br />
zur Verfügung gestellt werden.<br />
Wechselseitige Bedeutung von VC-Investitionen<br />
für Investor und Beteiligungsunternehmen<br />
Venture Capital hat, vor allem bei jungen unterneh men,<br />
eine wesentliche Bedeutung für die un ter neh mensfinanzierung.<br />
Gerade in der Frühphase und besonders<br />
bei Hochtechnologie-unternehmen oder sonstigen unternehmen<br />
mit innovativen entwicklungen oder Geschäftsideen<br />
wird dringend kapital für forschung und entwicklung,<br />
für die Marktzulassung oder Markteinführung<br />
von produkten, die patentrechtliche absicherung von<br />
Erfindungen oder den Aufbau des Vertriebs benötigt. Andererseits<br />
haben gerade Gründungsunternehmen kaum<br />
die Möglichkeit, eine klassische Fremdfinanzierung<br />
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anlagezIele und anlagePolItIk der emIttentIn | 75