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Boropa SpIELZEITMaGaZIn 2010/2011 - Schauspielhaus Bochum

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43<br />

Medea<br />

in einer Bearbeitung<br />

von Jalila Baccar und Fadhel Jaibi<br />

premiere am 8. oktober <strong>2010</strong> in den Kammerspielen<br />

wenn wir den namen medea hören, denken wir sofort an<br />

die ganz großen Gefühle und ihre tragischen Folgen: an<br />

Kindsmord und eifersucht, an hass und raserei. schon<br />

deswegen gehört ihre Geschichte bis heute zu den bekanntesten<br />

mythen der griechischen antike. aber medea<br />

ist auch die sehr gegenwärtige Geschichte einer doppelten<br />

Fremdheit: einer jungen Frau, die ihre heimat verlässt, weil<br />

sie sich dort, wo sie lebt, fremd fühlt, und statt zu bleiben,<br />

lieber dem mann folgt, den sie liebt: Jason. und die dort,<br />

wo Jason lebt, wieder fremd ist, als barbarin verschrien<br />

und als ungläubige verunglimpft. Kompliziert wird die<br />

Geschichte dadurch, dass auch Jason doppelt fremd ist: In<br />

medeas heimat gilt er als eindringling, als ungläubiger und<br />

als Fanatiker, der gekommen ist, um die Kultur des Landes<br />

zu zerstören und mit dem Goldenen vlies das heiligste zu<br />

rauben. und zu hause ist er ebenfalls fremd, weil er nicht<br />

alleine zurückkommt, sondern medea mitbringt, die andersartige,<br />

die nicht dazu gehört und so sehr auf den bräuchen<br />

und Kulturen ihres Landes beharrt. alles eine Frage<br />

der perspektive also. der tunesische regisseur Fadhel Jaibi<br />

wagt den versuch eines perspektivwechsels und erzählt mit<br />

einem deutschen ensemble und der autorin Jalila baccar<br />

seine überraschend nahe version einer fremden medea.<br />

Regie: Fadhel Jaibi<br />

Bühne: Kaïs Rostom<br />

Kostüme: Gerhard Gollnhofer<br />

Licht: Yvan Labasse<br />

Dramaturgie: Thomas Laue<br />

mit: dunja dogmani, mandana mansouri, marco massafra,<br />

matthias redlhammer, nadja robiné, stephan ullrich

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