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Bildgebung mit DEPFET - Prof. Dr. Norbert Wermes - Universität Bonn

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118 KAPITEL 6. AUTORADIOGRAPHIE MIT DEM <strong>DEPFET</strong> PIXEL BIOSCOPEwird <strong>mit</strong> zunehmender Energie der Strahlung größer. Wie in Abbildung 6.1 zu erkennenist, ist für eine gute Ortsauflösung eine kleine Reichweite im Detektor wünschenswert,da sonst die Strahlung möglicherweise erst weit vom Ursprungsort entfernt nachgewiesenwird (Dieser Effekt wird in der Literatur auch Parallaxeneffekt genannt). Der niederenergetischstein der Autoradiographie verwendete Radiomarker ist Tritium ( 3 H); weitereübliche Radiomarker sind Kohlenstoff ( 14 C), Phosphor ( 32 P), Schwefel ( 35 S) undIod ( 125 I). Hierbei sind 14 C und 3 H besonders attraktiv, weil sie in allen organischenVerbindungen vorkommen.Das gängigste in der Autoradiographie verwendete Verfahren benutzt einen photographischenFilm, welcher <strong>mit</strong> der Probe in Kontakt gebracht und nach einer gewissen Expositionszeit<strong>mit</strong> chemischen Verfahren entwickelt wird. Unter gewissen Umständen (z.B.Reduktion des Parallaxeneffektes durch sehr dünne Photoemulsion und Auswertung <strong>mit</strong>Licht- oder Elektronenmikroskop [Ove98, Bak89]) kann so eine Ortsauflösung von weitunter 1µm erreicht werden. Zudem können photographische Filme im Prinzip beliebiggroß gemacht werden. Allerdings haben photographische Filme einige Nachteile:• Die Nachweiswahrscheinlichkeit ist verhältnismäßig niedrig, was zu langen Expositionszeitenvon bis zu mehreren Wochen führt.• Die Antwortfunktion des Filmes ist nicht linear, was quantitative Messungen schwierigmacht.• Der dynamische Bereich des Filmes ist eingeschränkt, so dass er ab einer gewissendeponierten Energie in Sättigung gerät. Dies und die Nichtlinearität führen dazu,dass die Qualität einer Aufnahme stark von der Belichtungszeit abhängt und zueiner Anfälligkeit für Überbelichtung führt.• Der Film hat keine Energieauflösung, so dass verschiedene radioaktive Marker nichtvoneinander getrennt werden können.• Mit photographischen Filmen können keine Aufnahmen in Echtzeit gemacht werden;um zeitaufgelöste Prozesse zu untersuchen, müssen daher mehrere Proben zuverschiedenen Zeitpunkten des Experimentes fixiert und anschließend autoradiographischuntersucht werden, was sehr aufwändig ist.• Für die Aufnahmen ist ein chemischer Entwicklungsprozess nötig, welcher nichtnur Material verbraucht, sondern auch Schwankungen unterworfen ist, die einenVergleich verschiedener Aufnahmen erschweren.Anstelle von photographischem Film werden zum Teil auch die Anfang der 1980er Jahreentwickelten Phosphor-Bildplatten (engl.:phosphor imaging plates) verwendet, welchekeine chemische Entwicklung benötigen und einen größeren dynamischen Bereich sowieeine höhere Nachweiswahrscheinlichkeit (wenn auch eine recht niedrige Ortsauflösung)gegenüber Filmen haben; allerdings sind auch bei Phosphor-Bildplatten der dynamischeBereich eingeschränkt und zeit- und energieaufgelösten Messungen nicht möglich.

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