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Amt und Ordination in der reformierten Kirche - reformiert-info.de

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108 <strong>reformiert</strong>e akzente 8<br />

likums (S. 38ff.), über <strong>de</strong>ssen E<strong>in</strong>schätzung durch die Reformatoren (S. 47ff.) <strong>und</strong> über<br />

Kritik, die es erfahren hat (S. 53ff.). Zur „H<strong>in</strong>führung“ gehören die Prolegomena, „das<br />

zuerst zu Sagen<strong>de</strong>“, das nur „e<strong>in</strong> theologischer Satz“ se<strong>in</strong> kann (S. 64). Zu erwähnen ist <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Abschnitt „Das Werk <strong>de</strong>s Glaubens“ (S. 82ff.): e<strong>in</strong>e luzi<strong>de</strong> Erklärung <strong>de</strong>ssen, was Calv<strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>n praecipuus usus <strong>de</strong>s Gesetzes nennt. Busch macht hier <strong>de</strong>utlich, dass dieser „eigentliche<br />

Gebrauch <strong>de</strong>s Gesetzes“ (S. 88) ke<strong>in</strong> Rückfall <strong>in</strong> die Werkgerechtigkeit ist, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n die<br />

Praxis <strong>de</strong>s Glaubens unter <strong><strong>de</strong>r</strong> Anleitung <strong>de</strong>s gnädigen Gottesgebots.<br />

Die „Ausführung“ umfasst neun Kapitel mit je drei Abschnitten zu gleichen Teilen.<br />

Je<strong>de</strong>m <strong><strong>de</strong>r</strong> drei Glaubens-Artikel s<strong>in</strong>d drei Kapitel gewidmet. Busch gel<strong>in</strong>gen verblüffen<strong>de</strong><br />

Zu-Ordnungen: So stellt er Auferstehung, Himmelfahrt <strong>und</strong> Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>kunft Christi unter<br />

das Kapitel „Die Aufrichtung <strong>de</strong>s Menschen“(S. 208ff.), versteht dabei Christi Himmelfahrt<br />

als „Die Macht <strong><strong>de</strong>r</strong> Liebe“ (S. 217ff.) <strong>und</strong> Christi Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>kunft als „Das Recht <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Gna<strong>de</strong>“ (S. 226ff.). Das „Auferstan<strong>de</strong>n-von-<strong>de</strong>n-Toten“ bzw. die „Erhöhung <strong>de</strong>s Menschensohnes“<br />

(S. 208ff.) korrespondiert mit <strong>de</strong>m „Sehen“ <strong>de</strong>s Menschen: „Wir sahen se<strong>in</strong>e<br />

Herrlichkeit“ (S. 213). Mit solcher <strong><strong>de</strong>r</strong> Bibel entnommenen Sprache schafft es Busch, das<br />

Osterw<strong>und</strong>er ansprechend, ja: anschaulich zu machen – <strong>und</strong> Gottes Wahrheit wird konkret.<br />

Es ist ke<strong>in</strong> Sehen, das <strong>de</strong>n Glauben ersetzen will (wie bei Thomas), son<strong><strong>de</strong>r</strong>n e<strong>in</strong> Sehen<br />

im Glauben, das wahrnimmt, was Gott <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Sohn sehen lässt. Bemerkenswert, welche<br />

theologischen Themen Busch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Auslegung <strong>de</strong>s 1. Artikels behan<strong>de</strong>lt: Das Stichwort<br />

‘Vater’ führt ihn zur „kirchlichen Tr<strong>in</strong>itätslehre“ (S. 103), zur „Prä<strong>de</strong>st<strong>in</strong>ationslehre“<br />

(S. 106), zu fem<strong>in</strong>istischen Anfragen zum maskul<strong>in</strong>en Gottesbild (S. 115). Ist von Gott die<br />

Re<strong>de</strong>, ist auch vom „Gebet“ (S. 122ff.), auch vom „Gehorsam“ (S. 129ff.) die Re<strong>de</strong>: Busch<br />

stellt <strong>de</strong>n Zusammenhang zwischen <strong>de</strong>m 1. Artikel <strong>und</strong> <strong>de</strong>m 1. Gebot her. In „Gottes<br />

Welt“ (S. 137ff.) geht es zuerst um <strong>de</strong>n „Schöpfer“(S. 137ff.), dann um das Geschöpf – <strong>de</strong>n<br />

„Menschen“ (S. 144ff.) –, dann um „Himmel <strong>und</strong> Er<strong>de</strong>“ (S. 154ff.): Solche Abfolge ist alles<br />

an<strong><strong>de</strong>r</strong>e als willkürlich. Wer Aktuelles zur Bewahrung <strong><strong>de</strong>r</strong> Schöpfung vermisst, muss beachten,<br />

was Busch über <strong>de</strong>n Menschen <strong>in</strong> Gottes Schöpfung sagt: welch schreckliche Anmaßung<br />

es wäre, wür<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Mensch e<strong>in</strong>en achten Schöpfungstag <strong>in</strong>szenieren. Buschs Credo-<br />

Buch ist aktuell; nicht weil die Aktualität se<strong>in</strong> Thema wäre, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n weil <strong><strong>de</strong>r</strong> Glaube bzw.<br />

das Bekennen <strong>de</strong>s Glaubens aktuell ist <strong>und</strong> auf aktuelle Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen reagieren kann<br />

– vorausgesetzt <strong><strong>de</strong>r</strong> Glauben<strong>de</strong> weiß, was er bekennt <strong>und</strong> vor allem, wen er bekennen kann.<br />

Im Abschnitt „Der erwählen<strong>de</strong> Gott“ spricht Busch vom „erst-erwählten“ Israel <strong>und</strong> von<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> „h<strong>in</strong>zu berufenen“ <strong>Kirche</strong> (S. 113). Israel <strong>und</strong> die <strong>Kirche</strong> bezeugen „Gottes Gna<strong>de</strong>nwahl“<br />

„auf unterschiedliche Weise“: Israel „die Sammlung von Gottes Volk“, die christliche<br />

<strong>Kirche</strong> die „Sendung <strong><strong>de</strong>r</strong> K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> Gottes“ (ebd.). Ob diese Arbeitsteilung wirklich so gewollt<br />

ist, kann man fragen. (Dass Busch am christlich-jüdischen Dialog sachk<strong>und</strong>ig <strong>und</strong> mit<br />

durchaus eigenen E<strong>in</strong>sichten <strong>und</strong> Äußerungen teilnimmt, ist S. 162ff. nachzulesen.)<br />

Den 3. Glaubensartikel entfaltet Busch als Leben: „Leben im Geist“ (S. 237ff.), „Leben<br />

im Neuanfang“ (S. 262ff.), „Leben <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Hoffnung“ (S. 285ff.). Zum „Leben im Geist“<br />

gehört die <strong>Kirche</strong>. (Busch spricht von <strong><strong>de</strong>r</strong> „E<strong>in</strong>kehr“ <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> von ihrer „Offenheit“.)<br />

Die Gefahr e<strong>in</strong>er „fremdhörigen <strong>Kirche</strong>“ (S. 252) wird aufgezeigt – <strong>und</strong> die unor<strong>de</strong>ntliche<br />

Praxis <strong><strong>de</strong>r</strong> Babytaufe angeprangert.

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