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Amt und Ordination in der reformierten Kirche - reformiert-info.de

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78 <strong>reformiert</strong>e akzente 8<br />

Die Berufung<br />

setzt e<strong>in</strong>e<br />

zureichen<strong>de</strong> Ausbildung<br />

voraus.<br />

wer<strong>de</strong>n durch die <strong>Ord<strong>in</strong>ation</strong> Mitglied <strong>de</strong>s Presbyteriums kraft <strong>Amt</strong>es,<br />

sofern sie es nicht bereits s<strong>in</strong>d. Die <strong>Ord<strong>in</strong>ation</strong> erfolgt we<strong><strong>de</strong>r</strong> zeitlich<br />

noch örtlich begrenzt. Das Initiativrecht zur Berufung <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Dienst<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> ehrenamtlichen Ältestenprediger <strong>und</strong> Ältestenprediger<strong>in</strong>nen (so <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Sprachgebrauch <strong><strong>de</strong>r</strong> ErK; <strong>in</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Lan<strong>de</strong>skirchen wer<strong>de</strong>n die Bezeichnungen<br />

„Prädikant“ o<strong><strong>de</strong>r</strong> „Predigthelfer“ verwen<strong>de</strong>t) liegt beim<br />

Presbyterium, nicht bei <strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>zelnen Person. Die Berufung setzt e<strong>in</strong>e<br />

zureichen<strong>de</strong> Ausbildung voraus. Die Berufenen s<strong>in</strong>d mit <strong><strong>de</strong>r</strong> öffentlichen<br />

Wortverkündigung <strong>und</strong> Sakramentsdarreichung <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> ganzen<br />

<strong>Kirche</strong> beauftragt <strong>und</strong> zu dieser berechtigt.<br />

Die ehrenamtlichen Ältestenprediger <strong>und</strong> Ältestenprediger<strong>in</strong>nen wer<strong>de</strong>n<br />

stets zusätzlich zu <strong>de</strong>m Pfarrer o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Pfarrer<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong><strong>de</strong> <strong>in</strong> ihrer<br />

Geme<strong>in</strong><strong>de</strong> tätig. Dadurch ist gewährleistet, dass die mit <strong>de</strong>m Predigerbzw.<br />

Hirtenamt verb<strong>und</strong>ene beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Verantwortung für die Lehre <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Geme<strong>in</strong><strong>de</strong> stets durch e<strong>in</strong>e Person wahrgenommen wird, die e<strong>in</strong> wissenschaftliches<br />

Theologiestudium <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Vikariat absolviert hat. Es ist die im<br />

calv<strong>in</strong>ischen <strong>Amt</strong> <strong>de</strong>s Pastors implizierte spezifische Verantwortung <strong>de</strong>s<br />

Lehrers, welche die Inhaber <strong>de</strong>s „Pfarramts“ von ehrenamtlichen Ältestenpredigern<br />

<strong>und</strong> Ältestenprediger<strong>in</strong>nen unterschei<strong>de</strong>t. Darum gelten für das<br />

<strong>Amt</strong> <strong>de</strong>s Pastors <strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Pastor<strong>in</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>e „Zugangsvoraussetzungen“ als für<br />

ehrenamtliche Ältestenprediger <strong>und</strong> Ältestenprediger<strong>in</strong>nen; sie müssen e<strong>in</strong><br />

Theologiestudium absolviert haben.<br />

Die <strong>reformiert</strong>e <strong>Kirche</strong> folgt <strong>de</strong>m Gr<strong>und</strong>satz, dass Personen, die mit<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> öffentlichen Wortverkündigung <strong>und</strong> Sakramentsdarreichung beauftragt<br />

wer<strong>de</strong>n sollen, zu ord<strong>in</strong>ieren s<strong>in</strong>d. Auf Gr<strong>und</strong> ihres weiter gefassten<br />

<strong>Ord<strong>in</strong>ation</strong>sverständnisses, <strong>de</strong>mzufolge die <strong>Ord<strong>in</strong>ation</strong> nicht<br />

nur die „Berufung <strong>in</strong> das Pfarramt“, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n die „Berufung zu e<strong>in</strong>em<br />

kirchlichen <strong>Amt</strong>“ be<strong>de</strong>utet, kann sie Personen zur öffentlichen Wortverkündigung<br />

<strong>und</strong> Sakramentsdarreichung ord<strong>in</strong>ieren, ohne ihnen damit<br />

das „Pfarramt“ zu übertragen.<br />

In <strong>de</strong>n letzten Jahrzehnten ist angesichts <strong><strong>de</strong>r</strong> hohen Zahl voll ausgebil<strong>de</strong>ter<br />

Theologen <strong>und</strong> Theolog<strong>in</strong>nen auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>n <strong><strong>reformiert</strong>en</strong> <strong>Kirche</strong>n<br />

die Möglichkeit <strong>de</strong>s „ehrenamtlichen Pfarrdienstes“ geschaffen<br />

wor<strong>de</strong>n. In diesen ehrenamtlichen Dienst kann berufen wer<strong>de</strong>n, wer<br />

nach Studium, Vikariat <strong>und</strong> Pfarramtlichem Hilfsdienst die Anstellungsfähigkeit<br />

für das Pfarramt erworben hat, aber aus an<strong><strong>de</strong>r</strong>weitigen,<br />

zumeist familiären Grün<strong>de</strong>n nicht an <strong><strong>de</strong>r</strong> Übernahme e<strong>in</strong>er hauptamtlichen<br />

Tätigkeit im Pfarrdienst <strong>in</strong>teressiert ist. Auch ehrenamtliche<br />

Pfarrer <strong>und</strong> Pfarrer<strong>in</strong>nen wer<strong>de</strong>n zu ihrem Dienst ord<strong>in</strong>iert. Die Berufung<br />

<strong>in</strong> das Ehrenamt erfolgt wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um auf Initiative e<strong>in</strong>es Presbyteriums,<br />

nicht <strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>zelnen Person. Auch dieser Personenkreis wird <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit<br />

stets zusätzlich zu <strong>de</strong>m Pfarrer o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Pfarrer<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong><strong>de</strong><br />

tätig. Da diese Personen jedoch die anstellungsrechtliche Befähi-

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