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Nr. 3/2011 - ANAV

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nen, deren Eintönigkeit durch die<br />

vulkanischen Hügellandschaften<br />

der Colli Berici und Colli Euganei<br />

unterbrochen wird, bis zu den<br />

Mündungen von Po und Tagliamento.<br />

Das Veneto ist rund 18’400<br />

km2 gross und hat 4,3 Millionen<br />

Einwohner. In der Rangliste der<br />

italienischen Weinbauregionen<br />

nimmt es mit einer Weinerzeugung<br />

von 9 bis 12 Millionen Hektoliter<br />

einen der vordersten Plätze<br />

in Italien ein.<br />

Das Veronese<br />

Die Provinz Verona nimmt quantitativ<br />

zwar nur den zweiten, dafür<br />

aber qualitativ den ersten Rang<br />

ein. Die auch ausserhalb Italiens<br />

bekanntesten Weine kommen aus<br />

dieser Provinz. Es sind die Rotweine<br />

Valpolicella und Bardolino<br />

sowie die Weissweine Soave und<br />

Bianco di Custozza. Besondere Beachtung<br />

verdienen die Recioto-<br />

Weine (Recioto della Valpolicella,<br />

Recioto della Valpolicella-Amarone)<br />

die aus angetrockneten<br />

Trauben nach einem besonderen,<br />

traditionellen System gewonnen<br />

werden und ganz ausserordentliche<br />

Köstlichkeiten bedeuten.<br />

Azienda Agricola Pilandro<br />

Die Weine der Denomination Lugana<br />

mögen momentan Weine einer<br />

Mode sein. Wenn man aber<br />

Augen für die Qualitätsunterschiede<br />

hat, kommt man an der<br />

Azienda Agricola Pilandro von Pietro<br />

Lavelli nicht vorbei. Gelegen<br />

am südlichen Gardasee, in der<br />

Nähe des Ortes Desenzano, produziert<br />

er nunmehr in der dritten Generation<br />

feine und frische Weine,<br />

die nicht nur primär eine fruchtige<br />

Komponente haben, sondern Eleganz<br />

und Finesse besitzen.<br />

Die Ursprünge des Anwesens<br />

inmitten des Lugana-Anbaugebietes<br />

reichen zurück bis ins 15. Jahrhundert.<br />

Die Familie Lavelli widmet<br />

sich seit jeher der<br />

Kultivierung von Wein. Sechzehn<br />

Hektar Weingärten umsäumen<br />

das Anwesen, wo stets nur eigene<br />

Trauben verarbeitet werden.<br />

Die Azienda Pilandro produziert<br />

aber nicht nur Lugana Weine.<br />

Es werden auch zwei Schaumweine<br />

aus der gleichen Tubiana-<br />

Traube wie die stillen Lugana hergestellt.<br />

Beide kommen<br />

erfrischend daher, sowohl der mit<br />

der Charmat-Methode hergestellte<br />

(Tankgärung) als auch der<br />

mit «Metodo Classico» (Flaschengärung)<br />

produzierte erfrischen<br />

und sind perfekt als Apéritiv<br />

und für feierliche Anläss geeignet.<br />

Auch die Rotweine, Merlot und<br />

Barbera, jeweils im Holzfass oder<br />

im Barrique ausgebaut, sind wunderbare<br />

Begleiter für kulinarische<br />

Momente. Dasselbe gilt für den<br />

exzellenten Rosato, gewonnen<br />

aus Rossanella, Merlot, Barbera,<br />

Sangiovese und Negrara.<br />

Giordano Begali<br />

Das Weingut Giordano Begali befindet<br />

sich im bezaubernden Valpolicella-Gebiet,<br />

an den Hügeln<br />

von Castelrotto, nahe Verona und<br />

dem Gardasee gelegen. Seit Anfang<br />

1900 wurde bei Begali die<br />

Tradition des Weinmachens und<br />

die Liebe zur Region vom Vater auf<br />

den Sohn vererbt. Die knapp 8<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Die Weinbauern Pietro Lavelli und Giordano Begali mit ihren Ehefrauen.<br />

Hektar Weingärten werden immer<br />

wieder von Kirschgärten durchbrochen<br />

und stehen auf den Hügeln<br />

und Hängen der Landschaft nahe<br />

dem kleinen Dorf Cengia. Dieser<br />

Name stammt von der Bezeichnung<br />

der Felsen der umliegenden<br />

Hügel.<br />

Bestockt sind die Weinberge<br />

mit den wichtigsten Sorten des<br />

Valpolicella, Corvina (und Corvinone),<br />

Rondinella und Molinara –<br />

alles autochthone Gewächse. Mit<br />

dem Ende des zweiten Weltkrieges<br />

wurde das heutige Weingut<br />

von Giordano Begali gegründet<br />

und von seinem Sohn Lorenzo und<br />

dessen Frau Adriana weitergeführt.<br />

Heute setzen Sohn und<br />

Tochter von Lorenzo und Adriana,<br />

Giordano und Tiliana, die Familientradition<br />

fort.<br />

Wir durften die Weine der<br />

beiden Produzenten zu einem 7-<br />

Gang Menu geniessen. Durch den<br />

Abend geleiteten uns mit grosser<br />

Fachkenntnis die beiden Winzer.<br />

Sie kommentierten gekonnt ihre<br />

Weine. Für die perfekte Uebersetzung<br />

aus dem Italienischen war<br />

Martin Riedi, Vinoteca Martino,<br />

Saanen, besorgt. Er hatte auch<br />

den Kontakt zu den Produzenten<br />

vermittelt und dirigierte im Hintergrund<br />

unauffällig den Abend. –<br />

Der Apéro vor der Terrasse des<br />

Hotels Palace, ein Spumante brut,<br />

metodo Charmat, Jahrgang 2010,<br />

wurde vom Önologen Pietro Lavelli<br />

präsentiert. Die Cena fand<br />

traditionsgemäss in der «Bar au<br />

Grill» statt, d.h. im Restaurant «Da<br />

Gildo», wo wir vom ganzen Team<br />

wie üblich verwöhnt wurden. Die<br />

spezielle Atmosphäre in diesem<br />

Restaurant trägt immer wieder zu<br />

einem denkwürdigen «Diner» bei.<br />

Einmal mehr freuten sich die<br />

Weinfreunde auf das von Küchenchef,<br />

Peter Wyss zusammengestellte<br />

Menu. Die Weine sind immer<br />

auf die Speisen abgestimmt,<br />

dies von den die Degustation leitenden<br />

Weinbauern und den Gastgebern,<br />

nämlich Martin Riedi,<br />

Küchenchef Peter Wyss, Gildo und<br />

Sommelier Andrea Maffei.<br />

Italianità in Teller und Glas<br />

Zu Salumi et jambon San Daniele<br />

avec olives noirs, crostini de fèves<br />

(Saubohnen) et tomates confits<br />

servierte man uns den erwähnten<br />

Spumante. Es ging weiter mit<br />

Tarte fin à la féra tiède et jeunes<br />

poireaux à l’huile d’olives et citron<br />

und Pavé de sandre mijoté aux haricots<br />

Solferino. Der passende<br />

Weisswein war diesmal ein TereCréa<br />

Lugana 2010 aus Pilandro<br />

von Pietro Lavelli sowie der passende<br />

Rosato Pilandro 2010,<br />

wahrlich eine Gaumenfreude, beides<br />

zusammen.<br />

Mit Mousse de Polenta Bergamasque<br />

auf Filet de lapin fermier<br />

à la tapenade kam sofort ein<br />

weiterer Lichtblick, denn dazu<br />

wurde nun endlich ein Valpolicella<br />

Classico Ripasso von Lorenzo Begali<br />

serviert, Jahrgang 2009, ein<br />

überzeugender Wein. – Die Polenta<br />

von Peter Wyss verdient ein<br />

besonderes Lob, sie war war sensationell.<br />

Es folgten nun ein Suprême de<br />

pintadeau farci aux pistaches,<br />

pommes boulangères und légumes<br />

du marché. Die Weinfreunde<br />

12 Ami du Vin 3/11

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