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Unter dem alten Lindenbaum liessen<br />
sie sich nieder und taten sich<br />
am feinen Z‘morgebuffet gütlich.<br />
Bei bester Laune wurde ausgiebig<br />
diskutiert, viel gelacht und die Geselligkeit<br />
gepflegt. Auch diejenigen,<br />
welche anfangs ihre Tische<br />
an die Sonne rückten, waren bald<br />
froh, wieder im Schatten zu sein,<br />
denn die Sonne zeigte sich von ihrer<br />
allerbesten Seite.<br />
Edle Weine vom Zürichsee<br />
Die Vorräte auf dem liebevoll präsentierten<br />
Buffet neigten sich<br />
schon langsam dem Ende zu, und<br />
es wurde Zeit, sich der flüssigen<br />
Sonne zu widmen. Die beiden<br />
Ufnau<br />
Erfolgreiche Première auf der Halbinsel<br />
Sonntagsbrunch<br />
im Weinbaumuseum Au<br />
Warum nicht mal an einem Sonntag? Gemütlich zusammen sitzen, plaudern,<br />
und nach einem ausgiebigen Frühstück ein paar feine Weine aus der<br />
Region degustieren. Das dachte sich der Vorstand der Ufnauer Weinfreunde<br />
und organisierte am 3. Juli einen Sonntagsbrunch im Weinbaumuseum auf<br />
der Halbinsel Au am Zürichsee. Das Echo war überwältigend! Über sechzig<br />
Weinfreundinnen und Weinfreunde folgten der Einladung und pilgerten an<br />
diesem wunderschönen Sonntagmorgen, zum Teil mit Kind und Kegel und<br />
Gästen, per Auto, Bahn oder Schiff, oder sogar zu Fuss oder per Velo ins Weinbaumuseum.<br />
– Daniel Pulver berichtet:<br />
Edle Weine vom Zürichsee wurden degustiert.<br />
Weinmagister Martin Wiederkehr<br />
und Daniel Pulver, unterstützt<br />
durch Monika Hasler vom Weingut<br />
Rütihof in Stäfa und Willi Korner,<br />
ehemals Rebmeister in der Leutschen,<br />
durften den Anwesenden<br />
eine ganze Reihe edler Weine vom<br />
Zürichsee vorstellen. Sie stammten<br />
alle von Produzenten, die auch<br />
Mitglieder der Sektion Ufnau sind.<br />
Räuschling R3 zum Auftakt<br />
Den Anfang machte Monika Hasler<br />
mit dem bekannten Räuschling R3,<br />
eine Gemeinschaftsproduktion von<br />
drei Zürichseewinzern. Die Trauben<br />
stammen aus drei verschiedenen<br />
Lagen und werden zusammen zu ei-<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
nem ausgesprochen fruchtigen und<br />
komplexen Wein gekeltert. Ein frischer,<br />
süffiger Müller-Thurgau mit<br />
dezenter Muskatnote von der Forschungsanstalt<br />
Agroscope folgte<br />
darauf. Wiederum von Monika Hasler<br />
stammte der dritte Wein, nämlich<br />
der Federweisse, eine gelungene<br />
Assemblage von weiss<br />
gekeltertem Pinot noir und verschiedenen<br />
Weissweinsorten. «Die<br />
Rasse kommt vom Räuschling, die<br />
Eleganz vom Riesling-Silvaner, die<br />
Kraft vom Pinot noir (Federweisser)<br />
und das feine Näschen verleiht ihm<br />
der Gewürztraminer», so beschreibt<br />
ihn Monika Hasler. Der Wein eignet<br />
sich hervorragend zum Apéro.<br />
Aromatisches weisses Finale<br />
Vom Weingut Clerc Bamert aus<br />
Nuolen kam der nächste Wein, ein<br />
Sauvignon Blanc vom Klostergarten<br />
in Uznach. Er betörte durch<br />
seine frischen Noten nach Pfirsich,<br />
Aprikosen und exotischen<br />
Früchten, sowie durch seine rassige<br />
Säure. Weiter folgte ein kräftiger<br />
Federweisser aus dem Hause<br />
Kümin in Freienbach. Zum Abschluss<br />
der weissen Serie wurde<br />
ein fruchtiger Muscat Olivier von<br />
der Familie Hohl in Stäfa kredenzt,<br />
welcher mit einem deutlichen<br />
Muskataroma seinem Namen alle<br />
Ehre machte. Dies war sogar für<br />
unseren Weinmagister Martin<br />
Wiederkehr eine Premiere!<br />
Am Z’morgebuffet unter dem alten Lindenbaum.<br />
Rote Überraschungen<br />
von beiden Ufern<br />
Weiter ging es mit einem sehr geschmeidigen,<br />
eleganten Gamay x<br />
Reichenstein vom Lattenberg, gekeltert<br />
im Weingut Rebhalde der<br />
Familie Hohl. Es folgte ein eleganter,<br />
fruchtiger Clevner aus Stäfa,<br />
aus dem Keller der Forschungsanstalt<br />
Agroscope in Wädenswil.<br />
Monika Hasler stellte ihren Pinot<br />
d’Or vor, eine sehr komplexe, gut<br />
ausgewogene Assemblage aus Pinot<br />
Noir und Cabernet Dorsa.<br />
Im «Optimum» von Fredi Clerc<br />
und Brigitte Bamert vereinen sich<br />
Pinot Noir und Dornfelder zu einem<br />
samtigen, nach Kirschen,<br />
Brombeeren und Cassis duftenden<br />
Rotwein. Den Abschluss bildete<br />
der den meisten Ufnauer Weinfreunden<br />
bestens bekannte Trio<br />
Classico von der Kellerei Kümin in<br />
Freienbach. Vorgestellt wurde<br />
diese sehr gut ausgewogene,<br />
kräftige Assemblage aus Pinot,<br />
Cabernet und Diolinoir von unserem<br />
Mitglied Willi Korner.<br />
Nach so viel Weingenuss<br />
blieb noch viel Zeit für einen<br />
gemütlichen Schwatz und angeregte<br />
Diskussionen, oder einen<br />
Rundgang durch das Museum.<br />
Den Ufnauern scheint es gefallen<br />
zu haben, es war jedenfalls schon<br />
späterer Nachmittag, als die Letzten<br />
sich langsam auf den Heimweg<br />
begaben.<br />
28 Ami du Vin 3/11