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20’000 aufgeführt, und die Zahl<br />
der Viren ist schlichtweg unbekannt.<br />
Bakterien sind Niedere Organismen,<br />
d.h. Zellen ohne Zellkerne,<br />
währenddessen die Pilze<br />
und Algen ins Pflanzenreich und<br />
damit zu den Höheren Organismen<br />
gehören.<br />
Ihre Bedeutung finden wir im<br />
Stoffkreislauf der Natur, in der<br />
Herstellung von Lebensmitteln, in<br />
der Gewinnung von Arzneimitteln,<br />
im Nutzen für die Gesundheit, aber<br />
auch in der Materialzerstörung, im<br />
Verderb von Lebensmitteln, in der<br />
Bildung von Giftstoffen und als<br />
Krankheitserreger. Ihre Grösse differiert<br />
von ~5 µm bei der Hefezelle,<br />
~3 µm bei der Schimmelpore,<br />
~1 µm beim Bakterium gegen<br />
~50 µm beim menschlichen Haar.<br />
Sie machen sich meist erst in<br />
grosser Zahl bemerkbar (ab 1 Mio.<br />
Keimen pro Gramm Material) oder<br />
durch Trübung von Flüssigkeiten,<br />
Bildung von Gerüchen, schmierigen<br />
Belägen, Verfärbungen, Gasbildung<br />
und Krankheiten. Also<br />
man kann diese sehen, schmecken<br />
oder fühlen.<br />
Eine zweite Dreierrunde Rotweine<br />
wurde ein geschenkt, und<br />
das Rätsellösen an den Tischen<br />
ging wieder los, das Prozedere der<br />
Beurteilung ebenfalls!<br />
Liste der Weine<br />
•Chasselas, Fendant,<br />
Wallis, 2010<br />
•RxS, Rosenauer, Luzern, 2010<br />
•Sauvignon Blanc,<br />
Hasenbergler, Aargau, 2010<br />
•Gamay, Cuvée X-trème,<br />
Waadt, 2008<br />
•Merlot, I Trii Pin, Tessin, 2009<br />
•Syrah, Chamoson, Wallis, 2010<br />
•Cabernet Sauvignon,<br />
Aargau, 2008<br />
•Merlot, Rosso di Sera,<br />
Tessin, 2009<br />
•Pinot Noir, Kloster Sion,<br />
Aargau, 2008<br />
Ami du Vin 3/11<br />
Die stillen Helfer<br />
In der Weinbereitung sind vor allem<br />
die Hefen, die Bakterien und<br />
die Schimmelpilze Freund oder<br />
Feind! Die Hefen gehören zu den<br />
Pilzen und sind 10-20x grösser als<br />
Bakterien. Ihre Vermehrung geschieht<br />
durch Sprossung. Sie sind<br />
mässig hitzeresistent und bevorzugen<br />
ein zuckerreiches Milieu.<br />
Sie bewirken die Vergärung von<br />
Zucker zu Alkohol und CO2 und<br />
sind deshalb die wichtigsten Mikroorganismen<br />
in der Weinbereitung.<br />
Doch auch hier gibt es unerwünschte<br />
Hefestämme, die<br />
Fehltöne und Fehlentwicklungen<br />
einleiten können.<br />
Heute wird meist die kontrollierte<br />
Gärung durch Steuerung der<br />
Gärtemperatur, durch Filtrierung<br />
und weitere Kellertechniken angewendet,<br />
um Fehlerbildungen zu<br />
verhindern. Die Bakterien sind für<br />
den Säureabbau sehr willkommen.<br />
Die BSA (Biologischer Säure<br />
Abbau) verwandelt mithilfe von<br />
Bakterien die etwas strenge Apfelsäure<br />
in die mildere Milchsäure.<br />
Doch auch hier gibt es<br />
unerwünschte Spezies, die den<br />
Traubenmost in Farbe, Geruch und<br />
Verschleimung negativ beeinträchtigen<br />
können.<br />
Die Schimmelpilze auf den<br />
Traubenbeeren sind willkommen<br />
für die Bereitung von Spätlesen, da<br />
sie den Traubenbeeren die Flüssigkeit<br />
entziehen und den Zuckergehalt<br />
erhöhen. Die meisten Hefen<br />
sterben bei 15 Volumenprozent Alkohol<br />
ab, so dass der Restzucker für<br />
die Bereitung von Dessertweinen<br />
sehr willkommen ist. – Aber auch<br />
negative Schimmelpilze wie Mehltau,<br />
Falscher Mehltau, Aflatoxine<br />
und weitere bilden eine echte Gefahr<br />
für die Weinbereitung und können<br />
ganze Ernten zunichtemachen.<br />
Enzyme bekämpfen die Schimmelpilze<br />
und wirken als Katalysatoren.<br />
In einer dritten Runde wurden<br />
nochmals drei Rotweine blind aus-<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
geschenkt und verkostet. Die Bewertungen<br />
der drei Fragebogen<br />
wurde durch den Stubenmeister<br />
und seine Stubenmagd vorgenommen<br />
und die Rangliste der Bestklassierten<br />
verkündet. Staunen und<br />
Erstaunen über die Resultate, die<br />
jeden Weinfreund wieder etwas<br />
bescheidener werden liessen. Obwohl<br />
viel Weinwissen vorhanden<br />
ist, bleibt Wein verkosten und zuordnen<br />
oft im Verschwommenen...<br />
Nichtsdestotrotz, eine lehrreiche,<br />
reich befrachtete «Schulstunde»<br />
im wahrsten Sinne des<br />
Der Name Languedoc stammt aus<br />
einer Zeit, als die Bewohner Okzitanisch<br />
sprachen. In der Langue<br />
d’oc genannten Sprache heisst oc<br />
«ja». Das Gebiet erzeugt am meisten<br />
Wein in Frankreich. Im letzten<br />
Jahrzehnt haben mehrere Produzenten<br />
und Genossenschaften<br />
Wortes, die eine gute Vorbereitung<br />
sowie das Zusammentragen der<br />
ausgewählten Schweizer Weine<br />
bedurfte. Jeanny Gaillard hat mit<br />
seiner praktischen Prüfung den<br />
Magister Vini bestanden und mit<br />
Bravour das obligate Zinntellerli erhalten!<br />
Herzlichen Dank Jeanny<br />
und natürlich auch Marlis, seiner<br />
Gattin, für die grosse Arbeit!<br />
Fazit: «Der Wein und seine<br />
Helfer» zeigte ganz deutlich auf,<br />
dass die wichtigsten Helfer auch<br />
die wichtigsten Verderber sein<br />
können...<br />
Genuss- und lehrreiche Tage in Südfrankreich erlebt<br />
Weinreise ins Languedoc<br />
und Roussillon<br />
Unter der fachkundigen Reiseleitung von Edi und Rita Meyer, Reiden, konnten<br />
die Weinfreunde und Weinfreundinnen Land, Leute, Geschichte, Kultur<br />
und hervorragende Weine kennen lernen. - Stubenrat Edi Meyer fotografierte,<br />
Reinhard Bachmann berichtet:<br />
Mas du Soleilla<br />
erkannt, dass nur mit einer Qualitätssteigerung<br />
eine kostendeckende<br />
Produktion möglich ist.<br />
Das Roussillon, wiewohl meist<br />
als Anhängsel des Languedoc genannt,<br />
hat kulturell wie auch geografisch<br />
eine eigene Identität. Die<br />
Bewohner sind eher Katalanen als<br />
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