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Nr. 3/2011 - ANAV

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20’000 aufgeführt, und die Zahl<br />

der Viren ist schlichtweg unbekannt.<br />

Bakterien sind Niedere Organismen,<br />

d.h. Zellen ohne Zellkerne,<br />

währenddessen die Pilze<br />

und Algen ins Pflanzenreich und<br />

damit zu den Höheren Organismen<br />

gehören.<br />

Ihre Bedeutung finden wir im<br />

Stoffkreislauf der Natur, in der<br />

Herstellung von Lebensmitteln, in<br />

der Gewinnung von Arzneimitteln,<br />

im Nutzen für die Gesundheit, aber<br />

auch in der Materialzerstörung, im<br />

Verderb von Lebensmitteln, in der<br />

Bildung von Giftstoffen und als<br />

Krankheitserreger. Ihre Grösse differiert<br />

von ~5 µm bei der Hefezelle,<br />

~3 µm bei der Schimmelpore,<br />

~1 µm beim Bakterium gegen<br />

~50 µm beim menschlichen Haar.<br />

Sie machen sich meist erst in<br />

grosser Zahl bemerkbar (ab 1 Mio.<br />

Keimen pro Gramm Material) oder<br />

durch Trübung von Flüssigkeiten,<br />

Bildung von Gerüchen, schmierigen<br />

Belägen, Verfärbungen, Gasbildung<br />

und Krankheiten. Also<br />

man kann diese sehen, schmecken<br />

oder fühlen.<br />

Eine zweite Dreierrunde Rotweine<br />

wurde ein geschenkt, und<br />

das Rätsellösen an den Tischen<br />

ging wieder los, das Prozedere der<br />

Beurteilung ebenfalls!<br />

Liste der Weine<br />

•Chasselas, Fendant,<br />

Wallis, 2010<br />

•RxS, Rosenauer, Luzern, 2010<br />

•Sauvignon Blanc,<br />

Hasenbergler, Aargau, 2010<br />

•Gamay, Cuvée X-trème,<br />

Waadt, 2008<br />

•Merlot, I Trii Pin, Tessin, 2009<br />

•Syrah, Chamoson, Wallis, 2010<br />

•Cabernet Sauvignon,<br />

Aargau, 2008<br />

•Merlot, Rosso di Sera,<br />

Tessin, 2009<br />

•Pinot Noir, Kloster Sion,<br />

Aargau, 2008<br />

Ami du Vin 3/11<br />

Die stillen Helfer<br />

In der Weinbereitung sind vor allem<br />

die Hefen, die Bakterien und<br />

die Schimmelpilze Freund oder<br />

Feind! Die Hefen gehören zu den<br />

Pilzen und sind 10-20x grösser als<br />

Bakterien. Ihre Vermehrung geschieht<br />

durch Sprossung. Sie sind<br />

mässig hitzeresistent und bevorzugen<br />

ein zuckerreiches Milieu.<br />

Sie bewirken die Vergärung von<br />

Zucker zu Alkohol und CO2 und<br />

sind deshalb die wichtigsten Mikroorganismen<br />

in der Weinbereitung.<br />

Doch auch hier gibt es unerwünschte<br />

Hefestämme, die<br />

Fehltöne und Fehlentwicklungen<br />

einleiten können.<br />

Heute wird meist die kontrollierte<br />

Gärung durch Steuerung der<br />

Gärtemperatur, durch Filtrierung<br />

und weitere Kellertechniken angewendet,<br />

um Fehlerbildungen zu<br />

verhindern. Die Bakterien sind für<br />

den Säureabbau sehr willkommen.<br />

Die BSA (Biologischer Säure<br />

Abbau) verwandelt mithilfe von<br />

Bakterien die etwas strenge Apfelsäure<br />

in die mildere Milchsäure.<br />

Doch auch hier gibt es<br />

unerwünschte Spezies, die den<br />

Traubenmost in Farbe, Geruch und<br />

Verschleimung negativ beeinträchtigen<br />

können.<br />

Die Schimmelpilze auf den<br />

Traubenbeeren sind willkommen<br />

für die Bereitung von Spätlesen, da<br />

sie den Traubenbeeren die Flüssigkeit<br />

entziehen und den Zuckergehalt<br />

erhöhen. Die meisten Hefen<br />

sterben bei 15 Volumenprozent Alkohol<br />

ab, so dass der Restzucker für<br />

die Bereitung von Dessertweinen<br />

sehr willkommen ist. – Aber auch<br />

negative Schimmelpilze wie Mehltau,<br />

Falscher Mehltau, Aflatoxine<br />

und weitere bilden eine echte Gefahr<br />

für die Weinbereitung und können<br />

ganze Ernten zunichtemachen.<br />

Enzyme bekämpfen die Schimmelpilze<br />

und wirken als Katalysatoren.<br />

In einer dritten Runde wurden<br />

nochmals drei Rotweine blind aus-<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

geschenkt und verkostet. Die Bewertungen<br />

der drei Fragebogen<br />

wurde durch den Stubenmeister<br />

und seine Stubenmagd vorgenommen<br />

und die Rangliste der Bestklassierten<br />

verkündet. Staunen und<br />

Erstaunen über die Resultate, die<br />

jeden Weinfreund wieder etwas<br />

bescheidener werden liessen. Obwohl<br />

viel Weinwissen vorhanden<br />

ist, bleibt Wein verkosten und zuordnen<br />

oft im Verschwommenen...<br />

Nichtsdestotrotz, eine lehrreiche,<br />

reich befrachtete «Schulstunde»<br />

im wahrsten Sinne des<br />

Der Name Languedoc stammt aus<br />

einer Zeit, als die Bewohner Okzitanisch<br />

sprachen. In der Langue<br />

d’oc genannten Sprache heisst oc<br />

«ja». Das Gebiet erzeugt am meisten<br />

Wein in Frankreich. Im letzten<br />

Jahrzehnt haben mehrere Produzenten<br />

und Genossenschaften<br />

Wortes, die eine gute Vorbereitung<br />

sowie das Zusammentragen der<br />

ausgewählten Schweizer Weine<br />

bedurfte. Jeanny Gaillard hat mit<br />

seiner praktischen Prüfung den<br />

Magister Vini bestanden und mit<br />

Bravour das obligate Zinntellerli erhalten!<br />

Herzlichen Dank Jeanny<br />

und natürlich auch Marlis, seiner<br />

Gattin, für die grosse Arbeit!<br />

Fazit: «Der Wein und seine<br />

Helfer» zeigte ganz deutlich auf,<br />

dass die wichtigsten Helfer auch<br />

die wichtigsten Verderber sein<br />

können...<br />

Genuss- und lehrreiche Tage in Südfrankreich erlebt<br />

Weinreise ins Languedoc<br />

und Roussillon<br />

Unter der fachkundigen Reiseleitung von Edi und Rita Meyer, Reiden, konnten<br />

die Weinfreunde und Weinfreundinnen Land, Leute, Geschichte, Kultur<br />

und hervorragende Weine kennen lernen. - Stubenrat Edi Meyer fotografierte,<br />

Reinhard Bachmann berichtet:<br />

Mas du Soleilla<br />

erkannt, dass nur mit einer Qualitätssteigerung<br />

eine kostendeckende<br />

Produktion möglich ist.<br />

Das Roussillon, wiewohl meist<br />

als Anhängsel des Languedoc genannt,<br />

hat kulturell wie auch geografisch<br />

eine eigene Identität. Die<br />

Bewohner sind eher Katalanen als<br />

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