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Nr. 3/2011 - ANAV

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Clos du Schachtalar.<br />

Carnotzet statt. Damian Cina liess<br />

uns teilhaben an der grossen Auswahl<br />

der Rotweine, die hier gekeltert<br />

werden. Seine Ausführungen<br />

waren spannend, und er genoss<br />

die Diskussionen mit seinen Gästen.<br />

Vom Gamay zum Dôle, dann<br />

zum Pinot noir gings weiter zu den<br />

alten Rebsorten wie Humagne<br />

rouge und Cornalin (alter Landroter).<br />

Auch die verschiedenen Assemblagen<br />

mit klingenden Namen<br />

wie Maîtresse de Salquenen, Cuvée<br />

Prestige, Cuvée Rouge 56 wussten<br />

zu begeistern.<br />

Um den Überblick und vor allem<br />

die Contenance zu behalten, wurden<br />

wir mit feinen Walliserspezialitäten<br />

und Roggenbrot verwöhnt. Einige<br />

konnten der Versuchung nicht widerstehen,<br />

einige Flaschen einzukaufen.<br />

Dies zeigt, dass Damian<br />

Cina und seine Familie es verstanden<br />

haben, uns ihren Wein nahe zu<br />

bringen. Wenn wir auch nicht alle<br />

der 42 Weine des Hauses degustieren<br />

konnten, war die Auswahl grosszügig<br />

und überzeugend. Salquenen<br />

ist ja nicht sooo weit weg...<br />

Den Rest des Nachmittags<br />

konnte man sich nach eigenem<br />

Gustus frei gestalten. Die einen<br />

gönnten sich im Hotel Arkanum<br />

eine Ruhepause, die anderen erkundeten<br />

das Dorf, die dritten<br />

wollten schon mal wissen, wohin<br />

die Wanderung am nächsten Tag<br />

führen wird. Erfrischt traf man<br />

sich zum Abendessen im Hotel.<br />

Nüsslisalat mit Rauchlachs, Kalbscarrébraten<br />

mit Eierschwämmen<br />

und Kartoffelkroketten gefolgt von<br />

Waldhonig-Pistazienparfait mit<br />

marinierten Erdbeeren wurden begleitet<br />

von den passenden Walliser<br />

Weinen Humagne blanche und<br />

Pinot noir «Le Refuge». Die angeregten<br />

Gespräche über Wein,<br />

Welt und Tagesgeschehen gingen<br />

bei einigen noch lange weiter unter<br />

den Arkaden des Hotels.<br />

Marsch auf dem Reblehrpfad<br />

Am Samstagmorgen wanderte der<br />

grössere Teil der Gruppe auf dem<br />

Reblehrpfad unter dem Motto –<br />

weinselig über die Sprachgrenze<br />

– nach Sierre ins Château Villa.<br />

Kaum war der kurze, aber heftige<br />

Aufstieg bis zum Clos du<br />

Schachtalar gemeistert, verspürte<br />

die Gruppe bereits unbändige Lust<br />

auf den ersten Apéro, wohl<br />

genährt durch die Schilderungen<br />

der Gruppe, die am Vortag bereits<br />

dort zu Gast gewesen war... Und<br />

so genoss man an schönster Aussichtslage<br />

den hauseigenen Oeil<br />

der Perdrix, prägnant und engagiert<br />

kommentiert vom Besitzer<br />

Beat Cina. Gestärkt ging es weiter,<br />

entlang des Flüsschens la Raspille<br />

(Sprachgrenze), vorbei an<br />

sonnig ausgerichteten Weingärten<br />

bis nach Sierre mit Ziel Château<br />

de Villa.<br />

Racletteschmaus auf Château Villa.<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Die anderen holten erst den Wein<br />

beim Cave Cina ab und besuchten<br />

dann den unterirdischen See in<br />

St.Leonard. Dahingleiten auf dem<br />

Wasser unter den imposanten<br />

Felsdomen und den Kraftort würdigen,<br />

die Ruhe geniessen (wenn<br />

die Mitfahrenden nur nicht so<br />

schwatzhaft wären!). – Nach diesem<br />

Ausflug mit der Barke von<br />

Avalon gings zurück nach Sierre<br />

wo wir die Wanderer beim Château<br />

Villa wieder trafen.<br />

Das Château Villa<br />

und seine Raclette<br />

Das Château ist Museum und Oenothek<br />

mit über 550 Weinsorten<br />

zugleich. Hier endet auch der Reblehrpfad<br />

von Salgesch, und im<br />

Vorgarten konnten einige Rebstöcke<br />

bestimmt werden. Wie<br />

man anhand der Blätter die Rebsorte<br />

erkennt, überlassen wir den<br />

Experten; wir haben uns an die<br />

Schilder gehalten und Namen gelesen,<br />

von denen wir noch nie etwas<br />

gehört haben.<br />

Im lauschigen Garten wurden<br />

wir verwöhnt mit Walliser<br />

Trockenfleischspezialitäten und<br />

Raclette. Raclettekäse in Variationen,<br />

der je nach Herkunft milder<br />

oder rezenter schmeckt und auch<br />

«kleben» kann. Petite Arvine und<br />

Der Pinot Noir wird auf der ganzen<br />

Welt angebaut, und trotzdem ist er<br />

keine «Allerweltstraube». Die Sorte<br />

ist vielmehr eine kapriziöse Diva<br />

und gemäss Lexikon die edelste<br />

Heida sind die Begleiter dazu. –<br />

Den «Raclettier» zu beobachten,<br />

wie er vier Portionen Käse abstreicht,<br />

die Teller an den Tisch<br />

trägt und rechtzeitig zurück ist für<br />

die nächsten Portionen ist filmreif.<br />

Sensationell ist auch, dass er die<br />

Teller wieder abholt, füllt und jeder<br />

seinen Teller wieder erhält.<br />

Wir geniessen Käse aus dem Val<br />

de Bagnes Lourtier und Etiez, les<br />

Haudères, Turtmann und Grengiols.<br />

Dass man nebst süffigem<br />

Fendant auch Rotwein zum<br />

Raclette trinken kann, bewies der<br />

kredenzte Dôle. – Nach dem Dessert<br />

hiess es Abschied nehmen<br />

von Sierre, vom Wallis und seinen<br />

feinen Weinen. Der frühe Sommer<br />

hat die Aprikosen zur Reife gebracht,<br />

und so liessen es sich die<br />

meisten nicht nehmen, die süssen<br />

Früchte einzukaufen. Der Verkaufsstand<br />

in St.Leonard wurde<br />

leergekauft, und wir liessen einen<br />

strahlenden Obstverkäufer zurück.<br />

Wallis – Valais – Treize étoiles<br />

– eine wunderschöne Reise mit<br />

vielen Eindrücken und Highlights,<br />

sei dies kulinarisch, kulturell oder<br />

önologisch ging zu Ende. Treize<br />

étoiles aber auch für den Präsidenten<br />

und Reiseleiter Hans Waldmeier,<br />

der die Organisation übernommen<br />

hatte. Merci beaucoup.<br />

Begegnung mit einer kapriziösen Diva<br />

Degustation Pinot Noir<br />

Im Rahmen einer anspruchsvollen Blinddegustation erlebten die Weinfreundinnen<br />

und Weinfreunde die Vielseitigkeit der Traubensorte Pinot noir.<br />

Die Verkostung wurde zusammengestellt von Peter Günther und Jean-Claude<br />

Hofstetter. Letzterer führte äusserst kompetent durch den spannenden Abend.<br />

– Judith Baumann berichtet:<br />

Traube nördlich der Alpen. Je nach<br />

Gegend nennt sie sich auch Blauburgunder,<br />

Spätburgunder oder<br />

Clevner. Sie ist eine der ältesten<br />

Edeltrauben überhaupt, d.h. eine<br />

24 Ami du Vin 3/11

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