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Nr. 3/2011 - ANAV

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Dieter «Yello» Meier überzeugt mit seinen Weinen und Bio-Fleisch<br />

Argentinien lässt grüssen!<br />

Gelungene Wein-Degustation mit Dieter «Yello» Meier im Hotel Rosatsch, Celerina,<br />

wo sich Wein und Fleisch anlässlich einer Matinee ein Stell-Dich-ein<br />

gaben. – Jürg P. Keller berichtet:<br />

Viele berühmte Leute aus Sport,<br />

Film und Musik lassen es sich<br />

nicht nehmen, sich neben ihrer<br />

Karriere als Weinproduzenten zu<br />

betätigen. Alle, die an der Vorausscheidung<br />

zum Coupe <strong>ANAV</strong><br />

teilgenommen haben, wissen,<br />

dass bereits drei französische<br />

Schauspieler zu diesen Leuten<br />

gehören. Dazu zählt aber auch<br />

Dieter «Yello» Meier, das Schweizer<br />

Aushängeschild für Techno<br />

schlechthin.<br />

Beschreibung der<br />

verkosteten Weine<br />

durch den Präsidenten:<br />

– Brut des Andes (Pinot Noir,<br />

Chardonnay): schöne Perlage,<br />

sec, feine Moussage<br />

– Ojo de Agua Cabernet Sauvignon<br />

2009: schnörkelloser,<br />

unprätentiöser Wein mit gutem<br />

Preis/Leistungs-Verhältnis,<br />

unkomplizierter Essensbegleiter<br />

(auch z.B. zu Pasta)<br />

– Puro Malbec 2009: dunkles<br />

Rubin, tanninbetont und adstringierend<br />

(jung), dennoch<br />

breite Frucht, schöne Typizität<br />

– Puro Corte 2008 (Malbec, Cab.<br />

Sauv. Merlot, Petit Verdot Syrah):<br />

sehr fruchtbetont, Cassis-Noten,<br />

gut eingebundene Tannine,<br />

noch jung dennoch: stimmiges<br />

Alkohol/Säure-Verhältnis<br />

– Puro Corte d’Oro (Cabernet<br />

Sauvignon, Merlot): schöner,<br />

komplexer Wein, Gewürznoten,<br />

Gewürznelken und reife Früchte,<br />

holzbetont, präsente Tannine.<br />

Engadin<br />

Am Mittag vor seinem Auftritt im<br />

Dracula Club, St. Moritz im Rahmen<br />

des «Festival da Jazz» referierte<br />

Dieter Meier im Restorant<br />

Uondas des Hotels Rosatsch in<br />

Celerina an einer bemerkenswerten<br />

Wein-Degustation. Eingefädelt<br />

und ermöglicht hatte dies der<br />

Präsident der Engadiner Weinfreunde,<br />

Rolf Gremlich, anlässlich<br />

eines Besuches an der Expovina<br />

in Zürich. Er konnte den bekannten<br />

Sänger und «Godfather of<br />

Techno» überzeugen, seine argentinischen<br />

Weine und sein Fleisch<br />

(aus biologischem Viehbetrieb)<br />

den zahlreich erschienenen Vereinsmitgliedern<br />

und Gästen in einer<br />

Art kulinarischen Matinee<br />

vorzustellen.<br />

Bisher nur rote Traubensorten<br />

Begonnen wurde die Degustation<br />

mit dem Schaumwein aus Pinot<br />

Noir und Chardonnay-Trauben,<br />

dem «Brut des Andes», der vorzüglich<br />

zu den im Stehen gereichten<br />

Flammechueche passte. Obwohl<br />

Yello Meier zur Zeit keine eigenen<br />

weissen Trauben auf seinen etwa<br />

70 bebauten Hektaren Rebland<br />

(von seinen total 320 ha) anbaut,<br />

lässt er den Saft für den à la methode<br />

champenoise hergestellten<br />

Schaumwein von regionalen Winzern<br />

produzieren und keltert den<br />

Wein auf seinem Gut.<br />

Nachdem man sich zu Tisch<br />

gesetzt hatte, wurden die ersten<br />

beiden Weine zu einem pikanten<br />

Pasta-Gericht serviert. Ein «Ojo de<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Dieter Meier<br />

Agua Cabernet Sauvignon 2008»<br />

und ein «Puro Malbec 2009». Letzterer<br />

Wein trägt bereits im Namen<br />

die Bezeichnung, die für alle<br />

Weine von Dieter Meier gelten:<br />

sie stammen alle seit 1997 aus<br />

biologischem Anbau.<br />

In Meiers interessanten Ausführungen<br />

zwischen den Gängen<br />

erfuhren die Zuhörer viel Wissenswertes<br />

über den biologischen<br />

Anbau in Argentinien und worauf<br />

– politisch wie auch Wein- bzw.<br />

Farm-technisch – in diesem südamerikanischen<br />

Land geachtet werden<br />

muss. Was den Bio-Anbau betrifft,<br />

ist Meiers Gut in<br />

Argentinien beinahe ein Paradies:<br />

Als schlimmsten Feind von «bio»<br />

bezeichnet er die Feuchtigkeit.<br />

Während dies in unseren Zonen in<br />

der Regel als Regen vom Himmel<br />

fällt oder sich als Nebel auf Beeren<br />

und Blätter legt, ist Meier in<br />

der glücklichen Lage, sein Wasser<br />

tropfenweise von einem, vom<br />

Schmelzwasser der Anden gespeicherten,<br />

unterirdischen See direkt<br />

an die Wurzeln des einzelnen Rebstockes<br />

zu führen! Somit bleiben<br />

Beeren und Blätter verschont.<br />

In der Business-Class der Swiss<br />

Den Durchbruch schaffte Meier,<br />

als er drei Mal hintereinander mit<br />

seinem Malbec die Business-<br />

Class der Fluglinie Swiss beliefern<br />

durfte. Noch immer gilt sein<br />

Wein, den er aus fünf verschiedenen<br />

Klonen gewinnt, bei der<br />

Swiss als «most popular wine<br />

ever». Dennoch – oder gerade<br />

deswegen – möchte Dieter Meier<br />

seinem oenologoischen Credo<br />

auch weiterhin nachleben: für einen<br />

vernünftigen Preis einen gut<br />

verständlichen, fruchtigen Wein<br />

herstellen.<br />

Dies möchte Dieter Meier in<br />

Zukunft auch mit einer weissen<br />

Traube realisieren: Vor kurzem hat<br />

er, ebenfalls im Gebiet Mendoza,<br />

von einem 40 ha grossen Weingut<br />

eines Weinproduzenten, der bis in<br />

die Höhe von 2’200 m weisse<br />

Trauben der Sorte Torrontes anbaut,<br />

eine halbe Hektare gekauft.<br />

So dürfen wir uns hoffentlich<br />

schon bald auch eines spritzigen,<br />

erfrischenden Weissen aus der<br />

Produktion von Ojo de Agua erfreuen.<br />

Hauptgericht:<br />

Entrecôte Ojo de Agua<br />

Zum Hauptgericht – und zum kulinarischen<br />

Höhepunkt überhaupt –<br />

wurden dann zu zwei schönen roten<br />

Assemblagen (Puro Corte 2008<br />

und Puro Corte d’Oro 2009) drei<br />

grosse Würfel des «Entrecôte Ojo<br />

de Agua Premium Beef» serviert.<br />

Das Entzücken von Dieter Meier<br />

war gross, denn es stimmte nicht<br />

nur der Garpunkt des Fleisches<br />

perfekt, sondern auch die Darbietungsweise.<br />

Auch zu diesem Gang wusste<br />

Dieter Meier Interessantes zu erzählen:<br />

so muss z.B. gemäss Argentinischer<br />

Bio-Zertifizierung bereits<br />

die Mutterkuh «bio»<br />

aufgewachsen sein. Gefüttert werden<br />

dürfen die Rinder gemäss Vorschriften<br />

nur mit auf der eigenen<br />

Farm produzierten Futtermitteln,<br />

wobei ein striktes Antibiotika- und<br />

Hormon-Verbot gilt.<br />

Die weit über 60 Anwesenden<br />

(Vereinsrekord!) können auf<br />

eine sehr schöne, in jeder Hinsicht<br />

perfekt gelungene Degustation<br />

zurückblicken.<br />

30 Ami du Vin 3/11

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