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Nr. 3/2011 - ANAV

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klein wie Rosinen. Man versucht<br />

diese Sorte jetzt z. Bsp. im Rhonetal<br />

anzubauen, womit sie dann<br />

keine autochthone Sorte mehr<br />

wäre. Der Wein mit dem Blaubeeraroma<br />

ist im Moment noch zu<br />

jung, aber schon sehr gut; ein weiterer<br />

Anwärter fürs Bärenfell.<br />

Riesenapplaus für den<br />

anregenden und<br />

informativen Abend<br />

Zum Schluss geht es nochmals<br />

nach Zypern, wo man seit 180<br />

Jahren, seit der englischen Zeit<br />

also, aus zwei autochthonen Sorten<br />

den Commandaria komponiert.<br />

Neben dem Xynisteri, dem wir<br />

schon in der ersten Serie begegnet<br />

sind, enthält er den ebenfalls<br />

in hohen Lagen angepflanzten<br />

Mavro. Diesen «königlichen»<br />

Wein geniesst man zu Desserts<br />

oder Edelbitterschokolade.<br />

Zwischen den zehn Stationen<br />

erzählte Wolfgang Beiss von Begegnungen<br />

mit Winzern, die noch<br />

einen ganz alten Rebstock am<br />

Haus besitzen, aus dessen Trauben<br />

sie nicht nur Wein, sondern zum<br />

Beispiel auch Gelée herstellen, und<br />

stetigen neuen Entdeckungen wie<br />

kürzlich in Korsika, und das alles<br />

mit so viel Enthusiasmus, dass sich<br />

das Publikum anstecken liess.<br />

In einer Zeit, wo man einerseits<br />

stets Neues sucht, anderseits<br />

dem Authentischen, Unverfälschten<br />

wieder mehr Beachtung<br />

und Anerkennung schenkt, haben<br />

die oft vom Untergang bedrohten<br />

autochthonen Sorten wieder eine<br />

neue Chance: für den Winzer die<br />

Möglichkeit sich in einer Marktlücke<br />

zu profilieren, für den Weinfreund<br />

die Aussicht auf viele genussreiche<br />

Entdeckungen. – Das<br />

leider nicht so zahlreiche Publikum<br />

bedankte sich mit sehr langanhaltendem<br />

Applaus.<br />

Ami du Vin 3/11<br />

Wallis – ein Weinbaukanton mit<br />

unglaublicher Vielfalt! Diese Einladung<br />

war für die Weinfreunde eine<br />

echte Verlockung. Und so standen<br />

an den verschiedenen Einsteigeorten<br />

erwartungsfreudige Gruppen<br />

bereit, die schliesslich zu einer<br />

stattlichen Schar heranwuchsen.<br />

Die Reise führte im komfortablen<br />

Car durchs Seetal, via Luzern und<br />

Brünig zum Grimsel Hospiz.<br />

Schon bald nach Meiringen<br />

wurde das Wetter schlechter, die<br />

Wolken hingen immer tiefer, und<br />

das Thermometer liess nichts<br />

Gutes ahnen. Die Staumauern der<br />

Grimselkraftwerke hüllten sich in<br />

Nebelgewänder und gaben nur einen<br />

kurzen Blick auf das alte Hospiz<br />

frei. Der Wasserstand im Grimselsee<br />

war extrem tief für diese<br />

Jahreszeit. Auf der Passhöhe wa-<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Weinreise in die Region Sierre<br />

Begegnung mit den Weinen<br />

der Region Siders<br />

Am 24. und 25.Juni <strong>2011</strong> liess sich eine stattliche Schar von Weinfreundinnen<br />

und Weinfreunden ins Wallis entführen. Ziel war die Weinregion Siders. Von<br />

Salgesch aus wollte man die Gegend önologisch und kulinarisch kennenlernen<br />

– Judith Baumann war mit dabei. Im Folgenden ihr «Reisebericht»:<br />

Blick auf das Weindorf Salgesch.<br />

Lenzburg-Seetal<br />

ren alle froh, sich mit einer Tasse<br />

Kaffee aufwärmen zu können.<br />

Die Südseite des Grimselpasses<br />

zeigte sich aber freundlicher. Langsam<br />

wichen die Wolkenschleier<br />

der Wallisersonne. Ein kurzer Blick<br />

auf den immer kleiner werdenden<br />

Rhonegletscher sowie die Furkastrasse,<br />

und schon schob sich das<br />

alte Hotel Gletsch ins Bild. Erinnerungen<br />

an eine vergangene Epoche,<br />

in der Reisen noch beschwerlich<br />

und für die meisten auch ein<br />

Luxus war. Ein kleiner Bahnhof der<br />

Furkadampfbahn darauf – auch er<br />

Zeuge einer vergangenen Zeit.<br />

Immer südlicher, genauer südwestlicher<br />

durch die vielen kleinen<br />

Ortschaften des Goms mit den typischen<br />

Holzhäusern und den Stadeln<br />

führte der Weg. Nach Brig wird das<br />

Tal weiter und langsam kamen die<br />

ersten Rebberge in Sicht. Nach<br />

Visp dominiert der Rebbau. Das Ziel<br />

Salquenen/Salgesch wurde vor<br />

dem Mittag erreicht.<br />

Cave Fernand Cina<br />

Wir wurden von Damian Cina<br />

empfangen, der uns eine kurze<br />

Einführung in den Familienbetrieb<br />

gab: 1956 gründete Vater Fernand<br />

die Weinkellerei und begann mit<br />

der Kelterung der Trauben aus den<br />

familieneigenen Rebbergen (10<br />

Hektaren). Im Jahre 1987 haben<br />

die beiden Söhne, Manfred und<br />

Damian, die Verantwortung für die<br />

Reben und die Weinkellerei übernommen.<br />

Mit berechtigtem Stolz<br />

wies Damian darauf hin, dass die<br />

Weine des Familienbetriebes immer<br />

wieder mit höchsten Auszeichnungen<br />

geehrt werden.<br />

Degustation:<br />

die Weissen im Freien,...<br />

Aber was sollen viele Worte, der<br />

Wein spricht seine eigene Sprache.<br />

Gewärmt von der Wallisersonne<br />

liessen wir uns die Erzeugnisse der<br />

Cave vorstellen. Wir degustierten,<br />

diskutierten darüber, welcher Wein<br />

der persönliche Favorit sein könnte<br />

– und vergass darob die Zeit.<br />

Ein Fendant, der sich Ville de<br />

Sierre nennen darf, wenn die Reben<br />

mehrheitlich auf dem Gemeindebann<br />

von Sierre wachsen, bildete<br />

den Auftakt. Dieser Name<br />

hat dem Fendant zu neuer Popularität<br />

verholfen. Auf den zweiten<br />

Walliser Klassiker, den Johannisberg,<br />

folgten Pinot blanc und darauf<br />

Humagne blanc, Petite Arvine,<br />

Chardonnay und Heida. Den krönenden<br />

Abschluss des «kleinen»<br />

Apéros bildete ein Heida Fût de<br />

chêne, über den ein allgemeines<br />

Schwelgen ausbrach.<br />

...die Roten im Carnotzet<br />

Die Wallisersonne liess sich nicht<br />

lumpen, und die Suche nach Schatten<br />

begann. Der zweite Teil, die<br />

Degustation der Rotweine, fand im<br />

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