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Die Publikation im PDF-Format - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

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Monopolisierung und zur Entstehunggroßer Zeitungsketten geführt.Dort herrscht eher ein an ökonomischenEffizienzkriterien ausgerichteter,Journalismus-ferner Managementstil.Trotz <strong>der</strong> Populariät desIR sind die investigativen Teams vielerTageszeitungen deshalb vonEtatkürzungen bedroht. 47Hier zeigt sich nun ein weiteres Privileg<strong>der</strong> Amerikaner: <strong>Die</strong> Defizite<strong>im</strong> kommerziellen investigativenJournalismus werden zum Teildurch große Non-Profit-Organisationenwie<strong>der</strong> aufgefangen. Einewichtige Rolle spielt dabei <strong>der</strong> Berufsverband„Investigative Reportersand Editors“ (IRE). Er wurdevor 25 Jahren gegründet und ist heutemit mehr als 4.500 Mitglie<strong>der</strong>n<strong>der</strong> weltweit größte Berufsverbandfür Rechercheure. 48 Aus einer Fachbibliothekund einem Archiv mitüber 17.000 Recherchebeispielenkönnen sich die Mitglie<strong>der</strong> thematischeSets zusammenstellen lassenund erhalten gleichzeitig Kontaktadressen.Mit Fortbildungsangebotenträgt das IRE zur Professionalisierung<strong>der</strong> Journalisten bei.Während sich das IRE also vor allem<strong>der</strong> Weiterbildung und Vernetzungverschrieben hat, gibt es weitereOrganisationen, die als „Arbeitgeber“investigativer Journalistenfungieren, so z. B. das InternationalConsortium of Investigative Journalists(ICIJ). Das ICIJ gründet internationaleTeams, die über das Interneto<strong>der</strong> durch Konferenzen vernetztwerden und bezahlte Langzeitrecherchendurchführen. Das Gelddafür kommt aus den Kassen gemeinnütziger<strong>Stiftung</strong>en. Auf dieseWeise werden etwa sechs Langzeitprojektepro Jahr finanziert, die biszu einer halben Million Dollar kosten.49Auf ähnliche Weise funktioniert das1977 von drei Journalisten gegründeteCenter for Investigative Reporting(CIR). <strong>Die</strong> Arbeit wird zu einemkleinen Teil aus Honoraren, zuzwei Dritteln aber aus Spenden bzw.Zuwendungen von <strong>Stiftung</strong>en finanziert.<strong>Die</strong> Mitarbeiter können deshalbauch Themen aufgreifen, die <strong>im</strong>journalistischen Mainstream keineBerücksichtigung finden, weil sie zuschwer zu recherchieren sind o<strong>der</strong>Konflikte mit Anzeigenkunden auslösenkönnten. Das Team, das aus13 Journalisten, drei Verwaltungsmitarbeiternund bis zu sieben befristetmitarbeitenden Rechercheurenbesteht, veröffentlicht pro Jahrdurchschnittlich 50 umfangreichejournalistische Beiträge sämtlicherMediengattungen. <strong>Die</strong> Recherche istje<strong>der</strong>zeit unabhängig, da das CIRGel<strong>der</strong> von Organisationen und Privatpersonenablehnt, die unmittelbarmit potentiellen Untersuchungsobjektenzu tun haben.120

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