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Die Publikation im PDF-Format - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

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• das Drama um die Gefangenenin Jolo• die Tragödie von Sebnitz (als einHöhepunkt <strong>der</strong> Debatte umRechtsextremismus)• <strong>der</strong> Skandal um Joschka FischersJugendsünden (und dieDebatte um 68)• die Auseinan<strong>der</strong>setzung umTrittins Nationalstolz und seinerBuback-Entschuldigung• <strong>der</strong> <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> aufflackerndePreiskampf an <strong>der</strong> Tanksäule.All diese Wellen sind verebbt, <strong>der</strong>politische Gehalt, <strong>der</strong> in den Themenverborgen war, ist heute kaummehr erkennbar. Konkrete Folgeno<strong>der</strong> gar politische Korrekturen inden jeweiligen politischen Fel<strong>der</strong>nsind nicht festzustellen. Erst wennwie<strong>der</strong> ein Kind von einemKampfhund zu Tode gebissenwird, beginnt die Debatte wahrscheinlichvon Neuem.Das heißt: in vielen Bereichen istein „Ende <strong>der</strong> Politik“ festzustellen.Der langsame Prozess <strong>der</strong>Aushöhlung <strong>der</strong> politischen Gestaltunghat die Ausstattung <strong>der</strong>Medien und ihre Agenda beeinflusst.Zugespitzt heißt das: In einemLand, das die großen ideologischenAuseinan<strong>der</strong>setzungen hintersich gelassen hat, in dem dieMitte <strong>im</strong>mer grösser wird und sichdie meisten recht gut eingerichtethaben, tritt <strong>der</strong> Streit um bessereLösungen (um was?) zurück. Esgibt kaum mehr Grundsatzfragen,über die kontrovers und nachhaltiggestritten wird.Bei den notwendigen großen Reformthemensteht die jeweiligeLobby wohl positioniert und wohlvertreten in den Vorz<strong>im</strong>mern <strong>der</strong>Macht und protestiert. <strong>Die</strong> Menschen,so haben die Wahlforscherdie Parte<strong>im</strong>anager überzeugt, wollenSicherheit. Und keinen Wandel.Nicht einmal Sicherheit durchWandel.<strong>Die</strong>se Grundtendenz in <strong>der</strong> Gesellschaftspiegeln die Medien, in demsie ein neu erfundenes Genre, den„Aufreger“, über Themen produzieren,über die man sich eigentlichgarnicht aufregen muss.Gesellschaftspolitische Trendsund die mediale Antwort daraufverbinden sich zu einem stillenKonsens gegen das Anspruchvolle,das Sperrige, das Komplexe –also gegen alle Stoffe, aus denen<strong>der</strong> recherchierende Journalismusin <strong>der</strong> Regel seine Geschichtenschöpft. <strong>Die</strong> Spaßgesellschaft willbei Laune gehalten werden, Eventsund <strong>der</strong> lange Lauf auf dem endlosenBoulevard verdrängen danneben gute Hintergrundgeschichtenauf Seite Acht o<strong>der</strong> ins Ghetto <strong>der</strong>Nacht.95

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