aber es gibt sicher noch einen, dassagen einem auch die Studien, einenqualitativen Unterschied, in dem,was die Öffentlich-Rechtlichen <strong>im</strong>informativen Teil ihrer Programmesenden. Ich wollte noch eins sagendürfen: Ich will auch nicht so verstandenwerden, dass leichte lockereSendungen ohne einen tieferen Anspruchkeine Platz haben sollen. Ichhabe nichts gegen eine Schlagerparade,ob sie mir gefällt, ist ja eineganz an<strong>der</strong>e Frage, ich muss sie janicht gucken. So etwas würde ichnicht mit Naserümpfen und hochnäsigsagen: Das darf jetzt nicht dagesendet werden, weil das ist ja nichtanspruchsvolle Kultur. Aber wenndie Maßstäbe, die in <strong>der</strong> Realität gelten,<strong>im</strong> Fernsehen völlig über Bordgeworfen werden, dann fragt mansich, ob wir nicht auf einer schiefenEbene sind und ich meine, dann istman auf einer schiefen Ebene. Dagibt es natürlich das weite Feld <strong>der</strong>Freiheit, <strong>der</strong> Kultur, da muss manaufpassen, dass nicht Zensur dannan diese Stelle tritt, deshalb sage ich,es geht <strong>im</strong>mer in erster Linie darum,die Eigenverantwortung einzufor<strong>der</strong>n.Wir haben so viel Freiheit <strong>im</strong>Bereich des Journalismus, zumindestbei denen, die sich verantwortlichzeichnen für die einzelnen Sendungen,bei den einzelnen Journalistensind es ja lei<strong>der</strong> oft an<strong>der</strong>s aus,aber wir haben so viel Freiheit, damuss auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Waagschaleauch die Verantwortung eingefor<strong>der</strong>twerden, die dieser Freiheit entspricht.Braun: Apropos, es gibt einen alten,aber <strong>im</strong>mer noch gültigen Satz vonAdorno, <strong>der</strong> heißt: “Der Zuschauerhat das Recht, nicht betrogen zuwerden, auch wenn er betrogen werdenwill!” Glauben Sie, dass die Öffentlich-Rechtlichenvon diesemRecht genug Gebrauch machen?Beck: Ich nehme an, dass es überwiegendnoch so ist, dass man sich überwiegendum Verantwortung bemühtund insoweit glaube ich, dass wirjetzt noch keinen Grund haben,Alarm zu schlagen, aber wir müssenauch was das Öffentlich-RechtlicheFernsehen angeht, aufmerksam sein.BraunAlso insgesamt haben Sie ein positiveresBild <strong>der</strong> Medien als das Bild,das heute Morgen sozusagen vonden Fernsehmachern gezeichnetwurde. Sie sind eigentlich positivskeptisch, wenn ich das mal so sagendarf.Beck: Ja, ich bin nicht hoffnungslos,dass wir das noch vernünftig in denGriff kriegen können. Man muss dieDinge <strong>im</strong>mer relativ sehen. Wennich irgendwo <strong>im</strong> Ausland bin unddort einmal ins Fernsehen schaue47
und diese dort gesammelten Erfahrungen<strong>der</strong> letzten Jahre vergleiche,dann muss ich sagen, bin ich wie<strong>der</strong>relativ zufrieden, wenn ich he<strong>im</strong>komme.Braun: Sie haben in <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzungum „Big Brother“ gesagt,die Sen<strong>der</strong> sollten nicht jeden Mistmitmachen. Dasselbe könnte manauch Politikern empfehlen.Wenn Jenny Elvers ihren Bauch indie Kamera zeigt, dann ist das einlästiger Exhibitionismus. Wennaber die Jenny Elvers <strong>der</strong> FDP,Guido Westerwelle, sich in denContainer setzt, dann hat das einean<strong>der</strong>e Bedeutung. Meine Frageist: Welche Verän<strong>der</strong>ung für dieDarstellung <strong>der</strong> Politiker haben eigentlichsolche Sendungen wie„Big Brother“? Was bedeutet dieseArt von Medienpräsenz, in <strong>der</strong>die Politiker nicht mehr mit <strong>der</strong>guten alten argumentativen Rhetorikzu überzeugen versuchen,son<strong>der</strong>n nur noch durch ihre Präsenz.Nach dem Motto: sag einfachDu zu mir. Wären Sie auchreingegangen?Beck: Nein, ich wäre sicher nichtreingegangen. Ich hatte <strong>im</strong> übrigeneine Einladung.Braun: Warum sind Sie nicht gegangen?Beck: Weil ich da die Grenzen seheund man sich eben nicht missbrauchenlässt. Ich habe mich schonschwer getan mit <strong>der</strong> kritischenDiskussion, weil ich mir bewusstwar, dass ich denen durch die kritischeDiskussion auch Hasen inden Stall treibe. Aber die Diskussionmusste sein, gerade für jemanden,<strong>der</strong> für die Medienpolitik mitverantwortlichist. Aber sich dahinzuhocken und damit dem Tabubruchnoch ein Stückchen persönlichenVorschub zu leisten unddann noch zu meinen, man könntedas differenziert darstellen, zumindesthinterher zu behaupten, manhabe das so gewollt – das ist glaubeich nicht schlüssig. Das glaubeich, ist nicht schlüssig und darauswird keine vernünftige Verhaltensweise.Aber für Herrn Westerwelleo<strong>der</strong> für Herrn Möllemann übernehmeich keinerlei Verantwortung.Braun: <strong>Die</strong> haben dadurch einenenormen Zuwachs an Popularitätbekommen, vor allen Dingen beiden jungen Leuten.Beck: Das macht einen traurig.Braun: Aber was bedeutet das für diePolitiker? Nicht nur die Medien verän<strong>der</strong>nsich, son<strong>der</strong>n auch die Politiker.48
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teilnahmen, formulierten sie Zielvo
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en, sondern viel Agenturmaterialver
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nung“. Auf: http://www. spiegel.
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48 Vgl. Einfeldt, Anja: „Spürnas
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Rundgespräch„Investigativer Jour
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fühl schaffen kann. Man kann auchd
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kommt keine Nachricht dabei heraus,
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wässert und das Format eher benutz
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irgendwann mal ein Außenminister.A
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mal überspitzt, ich möchte den Ko
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len. Auch wenn man das ungern zurKe
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hier angesprochen wurde, wie z.B.th
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Leif: Nur noch mal zur Erklärung:B
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enough, as you have said, that loca
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