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Die Publikation im PDF-Format - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

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Rundgespräch„Investigativer Journalismus inDeutschland“Tagung des Netzwerkes Recherche und <strong>der</strong> <strong>Friedrich</strong><strong>Ebert</strong> <strong>Stiftung</strong> „Recherchieren<strong>der</strong> Journalismus inDeutschland“ in S<strong>im</strong>merath-Erkensruhr (30.03.01-1.04.01)Thomas Leif (Mo<strong>der</strong>ator): Herr Leyendecker,was ist Ihr Motiv, dass Sieneben Ihrer Arbeit sagen, man muss<strong>im</strong> journalistischen Feld mal Flaggezeigen und sich engagieren. Warummachen Sie das?Hans Leyendecker: Journalismus istnicht nur Broterwerb, son<strong>der</strong>n manhat auch eine Vorstellung von denDingen, wie sie ungefähr laufen sollten.Mich hat es dabei in den recherchierendenBereich verschlagen, undjetzt versuche ich, das wenige, wasich kann, an einige junge Leute weiterzugeben,das heißt also, z.B. anUniversitäten zu gehen. Ich veranstaltemittlerweile viele Ausbildungsseminare,bei denen ich mit den jungenLeuten darüber rede, was sie bishergemacht haben und wohin esgehen soll. Ich habe einige Male inAmerika die Erfahrung gemacht,dass ich mich dort sehr geniert habe,wenn die amerikanischen Kollegenüber ihre Arbeit, z.B. wie eine Rechercheaussieht, berichteten. Icherinnere mich dabei <strong>im</strong>mer noch aneine wun<strong>der</strong>bare Kollegin ausPhoenix, Arizona. Sie hatte dieAtomwaffenversuche in <strong>der</strong> Wüstevon Nevada recherchiert und dastatsächlich für zwei Jahre mit einemTeam. <strong>Die</strong> hatte dann so einen langenQuellenkatalog und man diskutiertedarüber, ob ihre Wege richtigwaren, und ich saß ganz klein da unddachte: „Irgendwie muss ich michhier schminken, wenn die Dichgleich fragen, was machst Du eigentlich?“In <strong>der</strong> Regel sieht ja unsereArbeit sehr viel an<strong>der</strong>s aus. <strong>Die</strong> amerikanischenKollegen haben zumTeil ganz an<strong>der</strong>e Voraussetzungen.Ich bin mit <strong>der</strong> Ansicht, wie auchviele an<strong>der</strong>e Kollegen hier, dass manfür den recherchierenden Journalismuswirbt, <strong>der</strong> in diesem Landedurch Meinungsjournalismus undan<strong>der</strong>e Dinge keine sehr große Kul-141

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