Die Publikation im PDF-Format - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
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Hans-Helmut KohlNach <strong>der</strong> Spendenaffaire –Nur Eitelkeit und Auflage o<strong>der</strong> Siegdes Journalismus?1. Ich habe Schwierigkeiten mit demTitel unseres Podiums: Nicht Eitelkeito<strong>der</strong> Auflage waren und sind Motivefür die intensive Berichterstattung,son<strong>der</strong>n Information und Aufklärungsowie Einordnung und Kommentierung.Deshalb denke ich auch nicht inden Kategorien Sieg o<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lage,son<strong>der</strong>n messe den „Erfolg“ daran,ob die Leserinnen/Leser und Zuschauerinnnen/Zuschauerinformiert,aufgeklärt und mit <strong>der</strong> Kommentierungin die Lage versetzt wurden, eineigenes Urteil zu fällen.2. <strong>Die</strong>ses Ziel ist erreicht worden,wie die Debatte in <strong>der</strong> Union, die bisheute anhält, und auch die Umfragenin Hessen und bundesweit belegen.Das Wahlvolk hat sich diesesUrteil gebildet – allerdings darf es inHessen nicht entscheiden, weil dortseit dem Beginn des Spendenskandalsdie Landesregierung und die sietragenden Parteien mit allen MittelnNeuwahlen verhin<strong>der</strong>n (Stichworte:Wahlprüfung, Behin<strong>der</strong>ung des Untersuchungsausschusses,öffentlicheIrreführung usw.)3. Zu den Leitfragen: <strong>Die</strong> Qualitätszeitungenhaben mit ihrer intensivenBerichterstattung dafür gesorgt,dass Fakten aufgedeckt, Wi<strong>der</strong>sprüchenachgewiesen und Bewertungenmöglich wurden. Im Gegensatz zufrüheren „Skandalen“, die vor allemvon den Wochenendmagazinen angestoßenwurden, haben diesmal dieZeitungen mit ihren an sechs Tagenerscheinenden Berichten für einekontinuierliche und umfassendeAufklärung gesorgt.4. Der entscheidende Unterschiedzwischen den elektronischen undden Printmedien, die Wie<strong>der</strong>holbarkeit<strong>der</strong> Information an jedem Ortzu je<strong>der</strong> Zeit sowie die Verknüpfungvon Dokumentation, Berichtund Kommentierung inklusive <strong>der</strong>Hintergrundberichterstattung, istbei diesem Beispiel beson<strong>der</strong>s deutlichgeworden. TV und Hörfunk„versenden sich“, personalisierendie Affairen, schaffen wegen ihrerReichweite und Massenwirksamkeitjedoch von und gemeinsam mit denPrintmedien eine „Grundst<strong>im</strong>-61